SGV-Torwarttrainer Topp Leno, Ulreich und Karius unter den Fittichen

Von Claus Pfitzer
Martin Topp trainiert seit dieser Saison die Torhüter des SGV Freiberg. Foto: Avanti/Ralf Poller

Torwarttrainer Martin Topp vom Regionalligisten SGV Freiberg hat Nationaltorhüter Bernd Leno auf die Profi-Karriere vorbereitet. Fünf seiner Schützlinge spielen in der Champions League.

Sein Name ist Programm“, sagt Trainer Ramon Gehrmann vom SGV Freiberg über Martin Topp, der sich seit dieser Saison beim Regionalliga-Aufsteiger um die Torhüter kümmert. Gehrmann und Topp arbeiteten schon im Nachwuchsbereich des VfB Stuttgart und des Karlsruher SC zusammen. „Er ist menschlich überragend im Umgang mit den Jungs, mit einer geilen Expertise und einem herausragenden Training. Es gibt keinen, der mehr Torhüter nach oben gebracht hat,“ erzählt Gehrmann von den Eigenschaften des 61-jährigen Topp.

Noch heute in Kontakt mit Leno

„Man sagt, ich sei mit fünf Torhütern, die es bis in die Champions League geschafft haben, der erfolgreichste Jugend-Torwarttrainer Deutschlands“, erzählt Topp in aller Bescheidenheit. Der bekannteste Spitzenmann zwischen den Pfosten auf der langen Liste von Topp ist der aus Bietigheim-Bissingen stammende Nationaltorhüter Bernd Leno vom FC Fulham (zuvor FC Arsenal London). Noch heute ist der Kontakt nach England eng, ebenso zu Sven Ulreich vom FC Bayern München. Mit beiden telefoniert Topp regelmäßig.

Ebenfalls bis in die europäische Königsklasse aufgestiegen sind die Topp-Schützlinge Loris Karius (früher FC Liverpool, jetzt Newcastle United), der griechische Nationalkeeper Odisseas Vlachodimos (Benfica Lissabon) und Philipp Köhn von RB Salzburg. Auch Marius Funk vom FC Ingolstadt, Niklas Heeger (Dynamo Dresden) und Michel Witte (VfR Aalen) genossen neben vielen anderen ihre Ausbildung unter Topp.

„Ich war nur ein kleiner Teil, da haben viele Räder ineinander gegriffen. Aber ich bin stolz, dass ich von der Kreisliga bis zur Bundesliga Torhüter trainiert habe“, sagt Topp, der bis vor einem Jahr hauptberuflich im Strafvollzugsdienst in Stuttgart-Stammheim gearbeitet hat und durch seinen Schichtdienst die Möglichkeit hatte, seiner Leidenschaft als Torwarttrainer nachzukommen. Aktiv gespielt hat Topp in der Landesliga für die KSG Gerlingen, sich aber früh auf Torwarttraining spezialisiert.

Über eine Hospitation bei Eberhard Trautner, dem langjährigen Torwart-Ausbilder des VfB Stuttgart, kam er zum schwäbischen Vorzeigeklub. Dort war er zwölf Jahre vor allem im Nachwuchs- und auch im Profibereich tätig. Vom Karlsruher SC führte ihn sein Weg zurück zum VfB und für drei Spielzeiten zur SG Sonnenhof Großaspach. Eine besondere Beziehung pflegt Topp auch zu Kai Rabe, dem ehemaligen Torhüter des TSV Bönnigheim und des SV Freudental. Rabe holte seinen Mentor während seiner Zeit als Torwarttrainer der Profis zum KSC, später wechselte Rabe zum Hamburger SV.

„Wahnsinnige Bandbreite“

„Früher hat man ein paar Bälle aufs Tor geschossen und gesagt, man brauche keinen Torwarttrainer. Dabei ist die Bandbreite, was ein Schlussmann können muss, ein Wahnsinn. Er muss in erster Linie sein Tor verteidigen und stark im Eins-gegen-eins sein. Junge Trainer wollen immer mehr mitspielende Keeper.“ Topp betreibt noch beim SV Pattonville eine kleine Torwartschule mit Einzeltraining für junge Sportler bis 20 Jahren. Einer seiner Schützlinge ist der siebenjährige Neffe von Bernd Leno.

 
 
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