Sieben neue Einzelzimmer für das Löchgauer Demenzzentrum Neue Wohngruppe im Kleeblattheim

Von Uwe Deecke
Im Löchgauer Kleeblattpflegeheim wurde am Sonntag der neue Erweiterungsbau mit Plätze für eine Demenzgruppe vorgestellt. Im Vordergrund ist die Baustelle für die neue Tagespflege zu erkennen.⇥ Foto: Martin Kalb

Die Erweiterung des Kleeblatt-Pflegeheims ist fertig gestellt. Für rund 1,3 Millionen Euro entstanden sieben neue Einzelzimmer der Demenz-Wohngruppe.

Die Zimmer waren schnell weg“, erklärte Pflegedienstleiterin Judith Tauwaldt, die am Sonntag  durch die neuen Räume der Erweiterung des Kleblatt-Pflegheims führte. Der geplante Tag der offenen Tür war aufgrund der aktuellen Lage ausgefallen, doch im kleinen Rahmen fand eine Führung statt. Die Erweiterung schließt an das Bestandsgebäude an mit einer Wohnstube, die früher einmal ein Doppelzimmer war.

Es folgt der Essbereich mit kleiner Küche, wo im Sommer auch draußen gesessen werden kann. Der kleine Weg von dort führt ums Gebäude zum Café. Im südlichen Bereich gibt es fünf Einzelzimmer mit Balkon und zwei Zimmer nach Norden, alle mit W-Lan, Kabel-Anschluss und absenkbarem Bett.

Kleeblatt-Geschäftsführer Stefan Ebert zeigte sich „froh, das wir in der Gemeinde einen Partner gefunden haben, der uns unterstützt“. Die Kommune trägt 30 Prozent der Gesamtkosten an der Erweiterung mit rund 300 Quadratmetern Wohnfläche. Insgesamt werden  auf 1400 Quadratmetern nun 30 Einzelzimmer angeboten, vier Zimmer werden auch noch als Doppelzimmer genutzt. Hintergrund der Erweiterung ist auch in Löchgau die neue Landesheimbauverordnung, die nun Einzelzimmer statt Doppelzimmer vorschreibt. Das mache die Betreuung teurer und vor dem Hintergrund des aktuellen Fachkräftemangels in der Pflege auch schwieriger. Während es in anderen Bundesländern hier gar keine Vorschriften gebe, sei Baden-Württemberg das einzige Bundesland, das so eine Regelung mit Einzelzimmern rigoros durchsetze. „Wir brauchen bis 2025 zusätzlich 1200 Pflegeplätze“, so Ebert. Und natürlich auch Personal.

Bei allen Kleeblattheimen hätte die GmbH Anspruch auf 14 Vollzeitstellen, die direkt von den Kassen und dem Bund bezahlt werden. Gefunden habe man dafür derzeit aber nur sieben Pflegekräfte. Die Anforderungen für ausländisches Personal seien zudem hoch bei der Fachkräfteanerkennung im Regierungspräsidium, was die Suche nach Pflegepersonal nicht einfacher mache.

Bürgermeister Robert Feil blickte auf sein erstes Großprojekt nach seinem Amtsantritt zurück, das nun Wirklichkeit wurde. Eine Tiefgarage konnte nicht gebaut werden, es gab eine Eigentümergemeinschaft aus 50 Parteien, die alle unterschreiben mussten. Mit der Wohnbau Stein fand man schließlich einen Bauträger, der das Gebäude errichtete, das der neuen Heimbauverordnung gerecht wird.

Mit 17,1 Quadratmetern sind die Zimmer knapp über den geforderten 16 Quadratmetern, 90 Prozent sind von Frauen belegt, und manche Bewohnerin hätte auch gern ein Doppelzimmer, wie Judith Tauwaldt sagt. Anders als im Freudentaler Kompetenzzentrum sind die Bewohner hier nicht hermetisch abgeschlossen und können sich bewegen. Es gebe eine Liste, auf der man auch reservieren könne, so die Pflegedienstleiterin, und es herrsche hier im Normalfall am Sonntag auch reger Verkehr von Angehörigen, die die Bewohner besuchen. Seit Freitag ist das anders: Es kam das Besuchsverbot, das auch für das Löchgauer Pflegeheim gilt. Am Dienstag beginnt hier der Einzug mit den ersten Bewohnern in den neuen Räumlichkeiten. 

Die neue Wohngruppe ist noch nicht alles, was die Kleeblatt GmbH in Löchgau umsetzt. Direkt angrenzend entsteht gerade das neue Gebäude mit der Tagespflege im Erdgeschoss, die das pflegerische Angebot im Ort abrunden wird.

Die Senioren werden morgens abgeholt und abends heim gebracht, es gibt ein gemeinsames Frühstück, Zeitungslektüre, Beschäftigung am Vormittag, Mittagessen und Spaziergänge am Nachmittag. Die Kosten der Tagespflege-Einrichtung im Erdgeschoss liegen bei rund einer Million Euro und werden ebenfalls zu 30 Prozent von der Gemeinde mitfinanziert.

Jede Wohnung wird einen Stellplatz oder einen Tiefgaragenparkplatz bekommen, vor dem Gebäude gibt es auch eine Zufahrt, an der gehalten werden kann. Die Wohnungen werden zwischen 45 und 65 Quadratmeter haben, später verkauft und von der Kleeblatt GmbH betreut.

 
 
- Anzeige -