Sommerprogramm im Scala Fördergeld hilft dem Scala über den Sommer

Von Gabriele Szczegulski
Die beiden Musikerinnen Suchtpotenzial kommen live nach Ludwigsburg.⇥ Foto: Udo Eberl

Mit 49 500 Euro Förderung des Kultursommer Region Stuttgart kann die Ludwigsburger Institution ein Sommerprogramm anbieten.

Eine Sommerpause gibt es in diesem Jahr im Scala in Ludwigsburg nicht. Ein Geldsegen verhilft Geschäftsführer Edgar Lichtner und seinem Team zu einem Programm bis Anfang September. Das kurzfristig aufgelegte Förderprojekt des Landes im Rahmen des Kultursommers 2020 soll Kulturschaffenden helfen, trotz Corona über den Sommer die Kultur lebendig zu halten.

Edgar Lichtner schickte fürs Scala einen Antrag ein. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst hatte 2,5 Millionen Euro in den Fördertopf gesteckt. Gefördert werden kleinere analoge Veranstaltungen und Veranstaltungsreihen aller Sparten, die unter Einhaltung der bestehenden Auflagen und rechtlichen Rahmenbedingungen umgesetzt werden können.

Für die Gagen

Das Scala bekam 49 500 Euro aus diesem Topf. Geld, das nur für die Gagen der Künstler verwendet werden darf. „Damit konnten wir arbeiten, um eine zusätzliche Programmreihe aufzustellen“, so Lichtner. Und es ist unter diesen Voraussetzungen auch nicht unrentabel, dass statt 500 Besucher nur 150 in das Scala dürfen. „Zudem unterstützt das Programm nicht nur uns, sondern auch die Künstler“, sagt Lichtner.

30 Veranstaltungen hat das Scala-Team innerhalb von zehn Tagen organisiert. „Viele Künstler waren nicht bereit, nur wegen einem Konzert eine längere Strecke zu fahren, was verständlich ist, weil sie ansonsten keine Auftritte haben“, sagt er. Also suchte man in der Region und wurde fündig.

Aber man hatte auch Glück: Am 7. August tritt die irische Sängerin Wallis Bird vor 150 Leuten auf. „Das ist ein Exklusivkonzert, sie tritt normalerweise nicht vor so wenigen Leuten auf“. Und sie passt in die Scala-Reihe „Frauenstimmen“. „Wir wollten auch mit den Sommerkonzerten eine Verbindung zu unseren Reihen schaffen, die hoffentlich im Herbst wieder stattfinden können“, so Lichtner. Teilweise sollen diese Sommerkonzerte auch auf einer LED-Leinwand in den Ehrenhof kostenlos übertragen werden, „damit möglichst viele Menschen in den Genuss der Auftritte kommen, das ist ja auch die Intention des Kultursommers“, sagt Edgar Lichtner.

Scala-TV wird fortgeführt

Mehr als acht Wochen lang hat eine ehrenamtliche Mannschaft das Scala-TV durchgeführt. Mit Hilfe eines kleinen Etats, so Lichtner, der Stadtwerke Ludwigsburg und der Firma mhplus konnten Konzerte vor leerem Saal stattfinden, die dann online ausgestrahlt wurden. Das Geld reichte, um die Künstler zu bezahlen. Dafür wurde ein kleines, mobiles Sendestudio eingesetzt.

Natürlich habe das Scala durch den Lockdown keine Einnahmen, so Lichtner, aber auch weniger Ausgaben. Allerdings muss auch das Scala für die Konsolidierung des städtischen Haushaltes wahrscheinlich auf zehn Prozent des Budgets verzichten. „Es kommt jetzt drauf an, was im Herbst wird, kommen die Künstler, können wir das Programm so durchführen, wie geplant? Das steht alles noch in den Sternen“, sagt Lichtner.

 
 
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