Special Olympics World Games Überraschend Gold für Freund/Steitzer

Von bz
Mit Detlef Steitzer und Hartmut Freund (von links) gewannen die ältesten Teilnehmer die Doppelkonkurrenz der stärksten Leistungsklasse. Foto: /Norbert Freund

Deutsches Doppel lässt favorisierte Japaner und Ungarn bei den Special Olympics hinter sich.

Das Tischtennis-Doppel Hartmut Freund/Detlef Steitzer hat bei den Special Olympics in Berlin Gold in der stärksten Leistungsklasse erkämpft. Silber und Bronze gingen an die Topfavoriten aus Japan, Kyoko Ebisawa/Shora Morimatsu, und Ungarn, Tamas Kiss/Andrea Mate. Mit Freund (55), Spieler des TTC Bietigheim-Bissingen, der bei den den Weltspielen der Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung aber für die TSG Reutlingen Inklusiv startet, und seinem Partner Steitzer (62), der im Regelsport für den SSV Scheuen spielt, in Berlin aber für die Lebenshilfe Celle an den Start ging, gewannen ausgerechnet die beiden mit Abstand ältesten Spieler der Konkurrenz das Turnier. Es ist der bisher größte sportliche Erfolg für die beiden. Bei den Weltspielen 2019 in Abu Dhabi hatte Freund zweimal Silber gewonnen.

In Vorrunde nur eine Niederlage

Nachdem das deutsche Doppel in der Vorrunde nur gegen das an Nummer eins gesetzte ungarische Duo Kiss/Mate verloren und sich damit souverän für die Finalrunde der besten vier qualifiziert hatte, unterlagen Freund/Steitzer zu Beginn dieser, in der jeder gegen jeden spielten, dem Mitfavoriten aus Japan, Ebisawa/Morimatsu, mit 1:11, 11:5, 6:11 und 3:11. Die beiden Deutschen hielten nach schwachem Start zwar mit unbändigem Kampfgeist dagegen. Doch Steitzer, der vor einigen Tagen in der stärksten Leistungsklasse der Einzel-Konkurrenz Rang sechs hinter Freund belegt hatte, fand kein Rezept gegen die raffinierten Unterschnitt-Aufschläge von Morimatsu.

Danach wartete das bis dahin ungeschlagene ungarische Duo, deren Spitzenspieler Kiss bereits die Einzelkonkurrenz klar gewonnen hatte. In der Vorrunde hatten Freund und Steitzer keinen Satz gegen die beiden Topspin-Spezialisten aus Ungarn gewonnen. Was in der Finalrunde folgte, grenzte allerdings an ein Wunder. Die Deutschen hielten bereits im ersten Satz, der mit 11:8 an Kiss/Mate ging, überraschend gut mit und gewannen den zweiten nach 7:10-Rückstand mit 14:12.

Kiss/Mate werden nervös

Danach wurden Kiss und Mate sichtlich nervös, während Steitzer in der Defensive immer sicherer wurde und mit Rückhand-Schüssen punktete. Derweil lief Freund zu Höchstform auf, blockte die Topspins der Ungarn überragend und lehrte diese seinerseits mit exakt platzierten Flips und Schüssen das Fürchten. Auch eine Auszeit rettete Kiss und Mate schließlich nicht mehr, sodass das deutsche Duo die Sätze drei und vier mit 11:4 und 11:7 gewann.

Im abschließenden Spiel gegen das etwas schwächere Doppel David Kersenti/Pazit Rubens aus Israel behielten Freund/Steitzer die Nerven und gewannen mit 11:2, 8;11, 11:7 und 11:6, während die Ungarn im Duell der Topfavoriten mit 3:2 Sätzen gegen die Japaner die Oberhand behielten. Damit hatten die drei stärksten Teams der Endrunde jeweils zwei Partien gewonnen und eine verloren. Allerdings hatten Freund/Steitzer mit 8:5 das bessere Satzverhältnis gegenüber Ebisawa/Morimatsu (8:6) und Kiss/Mate (7:6), sodass Gold an Deutschland, Silber an Japan und Bronze an Ungarn ging.  bz

 
 
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