Sport in der Region „Den Radsport zu den Menschen bringen“

Von Tobias Weißert
Moritz Augenstein (Mitte) ist der Premierensieger bei den wiederbelebten Ludwigsburger Race-Days, einem Amateur-Radrennen. Foto: Arne Mill/Imago

Mit Aktionen und Angeboten rund um das Radfahren für Kinder und Breitensportler hat der RSC Komet Ludwigsburg am Wochenende zum Zweirad-Hotspot in der Region gemacht.

Bis 2017 führte der Ludwigsburger Radsportclub RSC Komet 50-mal ein großes Festival in Eglosheim durch. „Doch dann war es Zeit für etwas Neues“, erinnert sich Konrad Werner, erster Vorsitzender des Vereins. „2019 wollten wir rund ums Marstall-Center herum etwas organisieren, doch da fanden leider Bauarbeiten statt.“ Dann kam die Pandemie. Am vergangenen Wochenende hat es endlich geklappt. Bei den ersten Ludwigsburger Radsporttagen gastierte der Verein im Herzen der Barockstadt.

Bereits am Freitag überließ der RSC Komet den Freunden vom RKV Poppenweiler das Feld. Die Kunstradsportler um Vizeweltmeisterin Lara Füller durften dabei rund ums Marstall-Center herum ihre Kunststücke zeigen.

Geführte Touren für Jedermann

Am Samstag lag der Schwerpunkt auf dem Breitensport. Fünf geführte Touren für Jedermann bot der Verein an, unter anderem für Mountainbiker, Familien und Gravelradfahrer. Zudem fanden am Marktplatz ein Laufradrennen für Kinder bis sieben Jahren sowie die deutsche Tretrollermeisterschaft statt. „Die Tretrollerfahrer sind an uns herangetreten, weil ihnen die Strecke so gut gefallen hat“, erklärt der Vorsitzende des RSC Komet. „Danach haben wir noch ein Promirennen mit dem Landrat und anderen Politikern und Leuten aus der Wirtschaft veranstaltet.“ Dort sicherte sich Gartenexperte Volker Kugel den Sieg. Das Highlight des Wochenendes bildete der Sonntag. Beim Radrennen, das sowohl Amateuren als auch für Profis offenstand, nahmen 70 Fahrer teil.

Abbruch wegen Gewitter

„Mehr waren nicht erlaubt“, sagt Konrad Werner. Aufgrund des Gewitters und des starken Regens musste das Rennen abgebrochen werden. „Es war schlichtweg zu gefährlich auf dem nassen Untergrund. Insbesondere auf den Pflastersteinen“, berichtet Werner. Dennoch wurden Sieger ermittelt: Nach den 24 ermittelten Kilometern stand Moritz Augenstein vom RSC Kempten auf dem Siegerpodest ganz oben. Zweiter wurde Jonathan Frasch (Racing Students), Markus Blume (RSC Kempten) Dritter. Auch wenn das Fazit insgesamt sehr positiv ausgefallen sei, stellt Werner klar, dass er von der Vermischung mit Profis und Amateuren in Zukunft Abstand nehmen wolle: „Da ist der Leistungsunterschied einfach zu groß“, erklärt er. Lob gab es auch von Oberbürgermeister Knecht. „Er sagte mir, dass wir die Serie unbedingt fortsetzen sollen und er sich freue, dass wir etwas Neues in die Innenstadt von Ludwigsburg bringen“, so der RSC-Vorsitzende.

„Veranstaltung hat besonderen Reiz“

Auch Radprofi Alexander Krieger, der noch immer Mitglied im RSC Komet ist und aufgrund einer schweren Verletzung beim Giro d’Italia erst seit Kurzem wieder ohne Krücken laufen kann und der inzwischen für das schweizerische Tudor-Team fährt, lobte die Veranstaltung: „Es hat einen besonderen Vibe und Reiz, durch die Ludwigsburger Innenstadt fahren zu können. Hoffentlich etabliert sich das Event und lockt in Zukunft auch mehr Zuschauer an.“

Dabei sei die Organisation eine große Herausforderung gewesen. Allein die Abgitterung der Innenstadt sei anspruchsvoll gewesen. „Aber die Behörden haben sich sehr kooperativ gezeigt. Es hat großen Spaß gemacht. Wir sind nun mal ein Verein mit Tradition und wollen den Radsport weg aus den Industriegebieten und in die Öffentlichkeit zu den Menschen bringen.“

Mit den Zuschauerzahlen hadert Werner etwas, weiß aber auch: „Es waren am Wochenende wieder viele Stadt- und Dorffeste im Umkreis. Natürlich hat uns das Wetter am Sonntag dazu auch noch einen Strich durch die Rechnung gemacht.“ 

 
 
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