Sporthalle in Bietigheim-Bissingen 60 Ukrainerinnen kommen an

Von Heidi Vogelhuber
Rund 60 ukrainische Geflüchtete kamen am Donnerstagmittag an der Sporthalle des Berufschulzentrums Bietigheim an. Hier werden sie erst einmal untergebracht. Foto: /Martin Kalb

Am Donnerstag sind 60 Geflüchtete in die Sporthalle des Berufschulzentrums Bietigheim eingezogen. Darunter auch 16 Kinder und Jugendliche. Einige Bürger kamen mit Flaggen, um ihre Solidarität auszudrücken. 

Ende letzter Woche wurde bekannt, dass in der landkreiseigenen Sporthalle des Beruflichen Schulzentrums Bietigheim (BSZ) Geflüchtete untergebracht werden. Diesen Donnerstag war es dann soweit und die angekündigten Geflüchteten – Frauen, Kinder und Familien aus der Ukraine – kamen in Bietigheim-Bissingen an.

Bürger begrüßen die Geflüchteten

Bürger und Bürgerinnen Bietigheims waren gekommen, um die Menschen zu begrüßen, teils mit einer ukrainische Fahne ausgestattet. Bereits vormittags telefonierte die BZ mit Janna Küntzle vom Freundeskreis Asyl Bietigheim, die berichtete, dass sich auch Ukrainerinnen, die schon länger in Bietigheim und Umgebung sind, vor Ort eingefunden hatten, um die Neuankömmlinge zu begrüßen. „Alle haben natürlich auch ein wenig Angst. Dieser Empfang hilft ihnen“, sagt Küntzle. Allein die Weitergabe von Informationen sei so einfacher.

Die Menschen wurden von Sindelfingen aus erst ins Landratsamt nach Ludwigsburg und daraufhin in die Notunterkunft in die BSZ-Sporthalle gebracht. Vorab ging der Freundeskreis Asyl Bietigheim-Bissingen von 50 bis 80 Menschen aus. Bis die Menschen im Bus saßen, gab es keine fixe Zahl. Letztendlich sind am Donnerstag 60 Menschen angekommen. Platz gibt es etwa für 160. Anfangs klappe das noch sehr gut mit der Aufteilung, kündigte Küntzle vorab an, da genügend Raum zur Verfügung stehe.

Eine Kabine pro Familie

Geplant ist, jeder ukrainischen Familie eine eigene Kabine, die mit Stellwänden abgetrennt ist und in der sich mehrere Klappbetten befinden, zuzuordnen. Sodass zumindest ein bisschen Privatsphäre gegeben sei – soweit das in der Sporthalle eben möglich ist.

Voraussichtlich müssen die Geflüchteten zwei bis vier Monate in der Halle verbringen, bis die Fiktionsbescheinigung, also eine vorläufige Aufenthaltserlaubnis, vorliege und sie in die umliegenden Orte weiterverteilt werden könnten. Finden die Menschen privaten Wohnraum, den sie anmieten können, sei ein sofortiger Umzug möglich. Daher bittet der FK Asyl, sich zu melden, wenn man noch Wohnraum für Familien oder Mütter mit ihren Kindern anbieten kann (leitung@fk-asyl-bietigheim.de). Das helfe den Menschen derzeit am meisten. Gesucht werden aber auch Erzieherinnen, die sich mit den Kindern beschäftigen können. Denn unter den am Donnerstag eingezogenen Ukrainerinnen sind auch 16 Kinder und Jugendliche, wie das Landratsamt Ludwigsburg auf Nachfrage der BZ mitteilte.

Spielecke ist in der Planung

Jetzt lasse man die Menschen zuerst ankommen, perspektivisch wolle sich der Freundeskreis jedoch um eine Spielecke für die Kleinen bemühen, kündigt Janna Küntzle an. Es sei darum gebeten worden, dass keine Kinder unter drei Jahren dabei sind, so der Freundeskreis Asyl.

Die Betreuung wird allgemein vom Landratsamt Ludwigsburg organisiert und von Sozialarbeitern und -arbeiterinnen der Diakonie und der AWO übernommen. Essen wird, wie bereits berichtet, eine Cateringfirma bringen. Das Equipment (Betten, Schränke, Stellwände) stammt aus dem zentralen Lager des Bevölkerungsschutzes.

Ehrenamtliche Helfer und Helferinnen, die vielleicht sogar die Sprache sprechen, seien ausdrücklich willkommen. „Die Solidarität der Deutschen mit ukrainischen Geflüchteten ist groß, doch das werden dort Untergebrachte kaum spüren. Gehen Sie einfach mal vorbei und zeigen Sie den Menschen, dass sie nicht allein gelassen werden“, kommunizieren Claudia Anders und Marcel Porta vom Freundeskreis Asyl.

 
 
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