Sprachförderung an den städtischen Kitas „Sprache ist der Schlüssel zur Welt“

Von Jürgen Kunz
Die Sprachförderkräfte der Bönnigheimer Kitas (von links): Referent Falko Dittmann, Isabelle Balāzs, Melanie Meinke, Micaela Andritter, Bianca Alexander, Sandra Pfersich, Maria Cancetta Tripoli und Simone Wagner (Kita-Gesamtleitung).⇥ Foto: Oliver Bürkle

In der städtischen Kitas wird viel die Sprachförderung der Kinder investiert. Neun Erzieherinnen nahmen einer mehrteiligen Weiterbildung teil.

Die Sprachförderkräfte der Städtischen Kitas der Stadt Bönnigheim haben sich für eine spielerische sprachliche Begleitung von Kindergartenkindern qualifiziert. Seit mehr als zehn Jahren gibt es die Sprachförderung in den Kitas. Geschätzt ein Drittel der 187 Kinder, so Kita-Gesamtleiterin Simone Wagner, brauchen diese besondere Förderung.

Kindergartenkinder, die nach dem Heidelberger Interaktionstraining zur alltagsintegrierten Sprachförderung spielerische Begleitung von den Sprachförderkräften in der Kita erhalten, verfügen schon nach kurzer Zeit über einen größeren Wortschatz, teilt die Stadtverwaltung mit. Auch gelinge es den Kindern sich sprachlich besser auszudrücken, als andere Gleichaltrigen. Sechs Sprachförderkräfte der städtischen Kindertageseinrichtungen der Stadt Bönnigheim qualifizierten sich in einer mehrteiligen Ausbildung für diese spezielle Sprachförderung, und werden ihr Wissen auch die Kolleginnen als Multiplikatoren weitergeben.

Spezielle Sprachförderung
in Kleingruppen

„Meine Kolleginnen führen die intensiv Sprachförderung in Kleingruppen durch, sind jeden Tag da und damit Bezugspersonen für die Kinder“, erklärt Wagner im Gespräch mit der BZ und ergänzt: „Sprachförderung ist nötig, weil Sprache der Schlüssel zu Welt ist.“ In den Kindergärten gebe es immer mehr Kinder, die einen Unterstützungsbedarf haben. Dabei handelt es sich um Kinder, die keine Muttersprachler sind, sondern um Kinder, bei denen der Wortschatz noch nicht ausreichend ausgebildet ist oder die in grammatikalischen Strukturen Schwierigkeiten haben.

Das zugrundeliegende Konzept des Heidelberger Interaktionstrainings zur alltagsintegrierten Sprachbildung und Sprachförderung, zielt darauf ab, dass der ganze Kindergartentag von Sprache durchzogen werde, so Wagner. Etwa beim gemeinsamen Spielen oder beim gemeinsamen Essen gebe es Sprachsituationen, die ganz gezielt genutzt werden. Diese sogenannten Sprachinseln, werden die Kinder im Alltag von allen Erzieherinnen im Team für die Sprachförderung genutzt.

Die Notwendigkeit einer Sprachförderung werde täglich durch Beobachtung von den Erzieherinnen festgestellt und im Besonderen der Sprachentwicklungsstand besonders überprüft wird. „Bisher haben wir dafür ein ,Sprachstandserhebungsverfahren’ genutzt, dabei differenziert geschaut, wo ist die Schwierigkeit beim Erwerb der Sprache“, sagt die Kita-Gesamtleiterin. Wenn der Unterstützungsbedarf erkannt wurde, sind alle Mitarbeiter im Haus gefordert, die Kinder gezielt zu unterstützen

Aktuelles Fachwissen mit
direktem Praxisbezug

Am vergangenen Donnerstag hat nun Falko Dittmann vom Zentrum für Entwicklung und Lernen in Heidelberg, die Teilnehmerinnen des Trainings zum Abschluss mit dem Zertifikat seiner Einrichtung auszeichnen. Er betont: „In unseren Fortbildungen streben wir stets eine enge Verknüpfung von aktuellem Fachwissen und direktem Praxisbezug an. Es geht darum, dass die Fachkräfte lernen, wie sie die Kinder in ihrer Entwicklung noch besser begleiten und unterstützen und auch mit den Eltern noch erfolgreicher zusammenarbeiten können.“

Entwickelt hat das Heidelberger Interaktionstraining Dr. Anke Buschmann; Leiterin des ZEL-Zentrums für Entwicklung und Lernen. Das Training hat sich mittlerweile als Kernstück der Integralen Sprachförderung und Qualifizierungsmaßnahme etabliert. Die Ausbilder schulen die Sprachförderfachkräfte darin wie sie alle Kindergartenkinder in natürlichen Gesprächssituationen wie beim Essen, Spielen oder auch beim Buchanschauen gezielt im Aufbau sprachlicher Kompetenzen fördern können. „Wir freuen uns sehr, dass wir die Sprachförderkräfte der Kitas in Bönnigheim ausbilden durften und so zur hohen Qualität ihrer täglichen und wertvollen Arbeit beitragen konnten“, betonte Dittmann und merkte an: „Es ist ein Alleinstellungsmerkmal für Bönnigheim, was Frau Wagner hier auf den Weg gebracht hat.“

In Bönnigheim gibt es, so die Auskunft Wagner, die alltagsintegrierte Sprachförderung, die alle Fachkräfte jeden Tag machen und für Kinder die einen Mehrbedarf haben, die intensive Sprachförderung.

 
 
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