Stadtflohmarkt Besigheim Vom Sammler zum Flohmarktorganisator

Von Gabriele Szczegulski
2019 fand der letzte große Stadtflohmarkt in Besigheim statt. Foto:  

Claude und Tanja Hoffmann organisieren nach einer vierjährigen Pause zum 15. Mal den Stadtflohmarkt mit 270 Ständen.

Claude Hoffmann ist auf Flohmärkten sozusagen aufgewachsen, wie er sagt. Seine Mutter war Antiquitätenhändlerin und verkaufte auf Märkten. Hoffmann und seine Brüder haben die Liebe zu alten Dingen „mit der Muttermilch aufgesogen“. Schon früh begann er deshalb, Blechspielzeug zu sammeln. Einen Teil seiner Sammlung zeigte er auch schon in einer Ausstellung im Bietigheim-Bissinger Stadtmuseum Hornmoldhaus.

Vor 29 Jahren zogen Claude und seine Frau Tanja Hoffmann nach Besigheim, restaurierten eine alte Scheune in der Straße Auf der Mauer als Wohnsitz und bekamen dafür sogar einen Architekturpreis. „Wir leben so gerne in Besigheim, und wollten, dass mehr Leben in dieses schöne Städtchen kommt“, sagt Hoffmann, „damals gab es noch keinen Flohmarkt in der Stadt“.

Otto Normalverkäufer ist auf den Enzwiesen

Vor 15 Jahren ging er deshalb auf die Stadtverwaltung zu, mit der Idee eines Stadtflohmarktes. „Doch die Stadt konnte und wollte es organisatorisch nicht stemmen, fand die Idee aber gut und wollte so eine Veranstaltung auch unterstützen“, so Hoffmann. Also nahm das Ehepaar die Organisation und Ausrichtung eines Stadtflohmarktes selbst in die Hand. 60 Stände gab es bei der ersten Veranstaltung. Diese Zahl erhöhte sich jährlich, bis es 2019, beim letzten Stadtflohmarkt vor Corona, 260 Stände waren. 20 000 Besucher kamen damals.

Am Stadtflohmarkt am Sonntag, 18. Juni, 6 bis 17 Uhr, sind es 276 Standbetreiber, die sich angemeldet haben. Hoffmann ist es wichtig, eine gute Mischung des Angebots von professionellen Trödlern und Antiquitätenhändlern sowie privaten Verkäufern zu erreichen. Während die Profis in der Kirchstraße und auf dem Marktplatz platziert sind, werden Privatleute, „Otto Normalverkäufer“, wie Hoffmann sagt, auf der Enzbrücke, den Enzwiesen, dem Europaplatz, der Hauptstraße und dem Kelterplatz ihre Waren anbieten. Auf der Enzwiese seien noch ein paar Plätze frei, „in wirklich idyllischer Lage unterm Kastanienbaum“, so Hoffmann.

Beim Auf- und Abbau helfen Mitarbeiter des Besigheimer Bauhofes, „ohne die würde es gar nicht gehen“, so Hoffmann. Dennoch: Zuerst müssen die Hoffmanns für die Standgebühr der Stadt finanziell in Vorleistung gehen. Auch die Bezahlung der 20 Helfer während des Stadtflohmarkts muss vorgeschossen werden. „Am Ende bleibt ein kleiner Betrag für uns übrig“, sagt Hoffmann. Aber wegen des Geldes mache er es nicht. „Es kommen mehr als 20 000 Menschen in unsere schöne Stadt, die dann zum lebendigen Treffpunkt wird.“

Auch die Besigheimer Gastronomen machen Angebote für die Besucher. Am Europaplatz betreiben die Handballer der EK Besigheim einen Stand mit Essen und Trinken.

 
 
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