Nele, Marlo und Johanna drehten zu den Klängen von „Major Tom“ von Peter Schilling die Hüften. Dass die Rhythmen laut aus der Jukebox dröhnten, war dem Rätselglück der Mädchen zu verdanken, welche die richtige Tastenkombination herausgefunden hatten.
Stadtmuseum Sachsenheim Ausflug in die Musikgeschichte
15 Mädchen und Jungen lernen beim Kindererlebnisnachmittag im Stadtmuseum Sachsenheim Grammophon und Jukebox kennen.
Der Fasching kann kommen
Rund 15 Kinder zwischen fünf und elf Jahren hatten beim Kindererlebnisnachmittag „Fasching kann kommen“ im Rahmenprogramm der aktuellen Ausstellung „Music for Millions“ im Stadtmuseum Sachsenheim sichtlich viel Spaß. „Was eigentlich ein Grammophon oder Leierkasten ist und wie man damit Musik erzeugt, habe ich erst in dieser Ausstellung kennengelernt“, berichtete die achtjährige Johanna aus Sachsenheim.
Gemeinsam mit ihren Freundinnen untersuchte sie bei der Rätselrallye gerade eine Jukebox aus längst vergangenen Zeiten nach einem bestimmten Werbeaufdruck, den es zu finden und abzuzeichnen galt. Auch die Liedtitel einer bestimmten Jukebox mussten die kleinen Ausstellungsbesucher zählen, wobei ihnen „Junge komm bald wieder“ von Freddy Quinn oder das bekannte „Schön ist es auf der Welt zu sein“ von Roy Black und Anita ebenso unbekannt waren wie der weltberühmte Elvis Presley. Von ihm erzählte Museumsmitarbeiterin Jutta Glöckle, dass der amerikanische Sänger sogar eine eigene Jukebox ganz nach seinen Wünschen herstellen ließ.
„Eine Jukebox, die früher in vielen Kneipen zu finden war, kennen die Kinder heute gar nicht mehr. Wenn sie Lieder hören wollen, bedienen die meisten ihr Handy. Dass man Geld in die Jukebox geben musste, um die Lieder überhaupt anhören zu können, hat viele Kinder überrascht“, sagte Glöckle.
Jukeboxen wie Straßenkreuzer
Aber auch dass die Fronten vieler Jukeboxen dem Kühlergrill eines alten Straßenkreuzers ähnelten, konnten sich die meisten jungen Teilnehmer des Kindererlebnisnachmittags überhaupt nicht vorstellen. Hannes Heinemann, der im Stadtmuseum Sachsenheim ein freiwilliges soziales Jahr absolviert, gab sich redlich Mühe, mit seinen Erzählungen und Erklärungen die Kleinen in frühere Zeiten zu versetzen. Dafür konnten sich die Mädchen und Jungen schließlich auch entsprechend mit Federkleidern, Hippie-Perücken oder kunterbunten Flatterhosen verkleiden, wobei zu den begehrtesten Stücken das Spielmodell einer E-Gitarre zählte.
Als Hippie verkleiden
„Zum Abschluss des Nachmittags dürfen die Kinder sich noch ihren eigenen Kopfschmuck basteln. Die Jungen können ein Hippie-Haarband verzieren und die Mädchen ein Glitzer-Haarband mit Federn, wie es die Frauen in den 20er Jahren getragen haben“, sagte Glöckle.
Auch eine Peace-Kette konnten die Kinder nach ihren Vorstellungen gestalten. „Für die Kinder war dieser Nachmittag sicher sehr aufschlussreich. Mit einem Grammophon oder auch einem Schallplattenspieler konnten die Mädchen und Jungen im Vorfeld nichts anfangen“, betonte Glöckle. Die Ausstellung „Music for Millions“ ist im Stadtmuseum Sachsenheim noch bis zum 23. Februar dieses Jahres zu sehen.