Innenverdichtung in Kirchheim Mehr Wohnraum im Ortskern

Von Uwe Deecke
Auf dem Gelände Wilhelmstraße Ecke Schillerstraße in Kirchheim sollen drei Wohnblocks mit maximal 25 Wohneinheiten entstehen. Der Gemeinderat brachte jetzt den Bebauungsplan auf den Weg. Foto: Helmut Pangerl

Mit zwei Bebauungsplänen will die Gemeinde die Innenverdichtung vorantreiben. Das Gelände der alten Kokillengießerei soll ebenso bebaut werden wie die Ecke Wilhelm-/Schillerstaße.

Bereits im Juni war die Fläche der alten Volksbank an der Schillerstraße Thema im Kirchheimer Gemeinderat. Die Volksbank plant hier eine größere Wohnbebauung an der Ecke Wilhelmstraße/Schillerstraße im Bereich der früheren Filiale sowie der angrenzen Gärtnerei.

25 Wohneinheiten

Im Bebauungsplanentwurf sind drei Wohnblocks an der Schillerstraße mit insgesamt maximal 25 Wohneinheiten vorgesehen, dazu an der Wilhelmstraße ein Gebäude mit weiteren neun Wohneinheiten. Was mit der großen brachliegenden Fläche der Gärtnerei westlich der Wilhelmstraße passiert, ist noch offen und noch nicht Bestandteil eines Bebauungsplans. Diese wären  interessant für eine Wohnbebauung, doch  müssten auch deutlich mehr Ausgleichsmaßnahmen geschaffen werden, erklärte Bürgermeister Uwe Seibold im Sommer, dennoch werde die große Fläche sicher Teil der Entwicklung der nächsten Jahre werden.

Tiefgarage vorgesehen

Nach den Plänen des Investors sollen die neuen Wohnblocks dreigeschossig werden und jeweils ein Flachdach haben. Drei Gebäude sind zur Schillerstraße hin ausgerichtet, eines zur Wilhelmstraße hin. Wegen der  vorherrschenden Parkplatznot schreibt der Bebauungsplan eine Stellplatzzahl von 1,5 pro Wohneinheit vor. Dafür sollen drei der Gebäude eine gemeinsame Tiefgarage bekommen.

Auf der Zielgeraden

„Das Baugesuch liegt bereits vor“, sagte der Planer vom Büro Zoll Architekten aus Stuttgart bei der Gemeinderatssitzung, „und wir sind mit dem Bebauungsplan auf der Zielgeraden“. Es habe keine Eingaben von Bürgern gegeben und alle anderen Stellungnahmen seien abgewogen worden. Er stellte klar, dass die Gebäude eine PV-Anlage und eine Dachbegrünung haben müssten, Stein- und Schottergärten ausgeschlossen seien und insektenfreundliche LED-Lampen Verwendung finden müssen. Der Bebauungsplan wurde nun einstimmig als Satzung beschlossen.

Neun Reihenhäuser

Auch für das Gelände der früheren Kokillengießerei am Beginn der Hauptstraße wurde ein Investor gefunden. Für die Bebauung ist die Änderung des Bebauungsplans „Ortskern II“ nötig, der  eine Mischnutzung aus Wohnbau und Gewerbe vorsieht. Aus Sicht der Verwaltung ist  eine vorgesehene Nachverdichtung zu begrüßen.

Planer sind auch hier die Zoll Architekten aus Stuttgart, die einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan vorlegen wollen, der dem Investor unter anderem die Kosten für Erschließung auferlegt. Neun Reihenhäuser mit insgesamt 20 Stellplätzen und Garagen sollen  gebaut werden, was die Parksituation erschwert.

„An der Hauptstraße stehen schon genug Autos“, gab Hubert Deisinger von der Wählergemeinschaft zu bedenken. Wichtig sei, dass die späteren Stellplätze auch genutzt würden. „Es wurde schon viel versiegelt und kein Anwohner will wieder Gewerbe dort“, sagte Tobias Vogt von der CDU-Fraktion. Dass es  Altlasten im Boden gebe, machte Bürgermeister Uwe Seibold deutlich. Zunächst müsse ein Erdaushub erfolgen, bevor eine Wohnbebauung möglich werde.

Das Gremium stimmt anschließend einstimmig für die Aufstellung des geänderten Bebauungsplans sowie die Beauftragung des Büros mit der Ausarbeitung des Bebauungsplanverfahrens.

 
 
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