Städtische Tochtergesellschaften in Bietigheim-Bissingen Was die Töchter investieren

Von Uwe Mollenkopf
Leitungsarbeiten im Sommer 2020 in der Schieringerstraße in Bietigheim. Auch 2021 haben die Stadtwerke einiges vor. Foto: Martin Kalb

Von den Investitionen der öffentlichen Hand in Bietigheim-Bissingen tragen einen Großteil die städtischen Tochterunternehmen, allen voran die Stadtwerke.

Auch in der Krise wird in Bietigheim-Bissingen investiert, das zeigt eine Aufstellung der Stadtverwaltung. Allerdings hat dabei nicht die Stadt selbst die Nase vorn, sondern ihre Tochtergesellschaften. Die investierten Ausgaben von Stadtwerken, Wohnbau und des Omnibusunternehmens Spillmann übertreffen zusammengenommen das, was im Kernhaushalt eingeplant ist, um mehr als das Doppelte.

Gesamtsumme beläuft sich
auf 47,5 Millionen Euro

Wie der Blick auf das laufende Jahr zeigt, ist das 2020 auch schon der Fall gewesen – jedoch lange nicht so ausgeprägt. So bringt von den 66,8 Millionen Euro, die dieses Jahr für Baumaßnahmen, Erwerb von Grundstücken, Fahrzeugen, Geräten und anderen längerfristig nutzbaren Dingen ausgegeben werden, die Stadt mit 30,2 Millionen Euro nicht ganz die Hälfte auf, der Rest fällt auf die städtischen Töchter. 2021 beträgt der städtische Anteil hingegen bei einer verringerten Gesamtsumme von 47,5 Millionen Euro mit 14,7 Millionen Euro nur noch knapp ein Drittel. Die restlichen zwei Drittel und daher mehr als zwei Drittel entfallen auf die Tochtergesellschaften.

Schaut man sich an, was 2021 investiert wird, so bilden bei der Stadt Bietigheim-Bissingen wie bereits berichtet Schulen und Kindergärten einen Schwerpunkt. 4,3 Millionen Euro sind für Schulbaumaßnahmen reserviert, 2,3 Millionen Euro für Kindergärten. Hinzu kommen 4,4 Millionen für Grunderwerb und 1,5 Millionen Euro für Straßenbau, Verkehr und ÖPNV. Nicht zu den Investitionen zählt hingegen der Aufwand für die Unterhaltung von Gebäuden, Außen- und Grünanlagen und Straßen sowie für den Naturschutz, eine Summe von immerhin 8,8 Millionen Euro.

Ziel ist ein Ringschluss
im Fernwärmenetz

Während sich die Investitionen der Stadt im Vergleich zu 2020 halbieren, geben die Stadtwerke Bietigheim-Bissingen 2021 mehr aus. Nach 14,8 Millionen Euro im laufenden Jahr sollen im kommenden Jahr 18,1 Millionen Euro in die Hand genommen werden.

Größter Brocken sind dabei der Ausbau und die Erneuerung der Fernwärmeversorgung im Stadtgebiet von Bietigheim-Bissingen. Allein dafür sind 6,5 Millionen Euro eingeplant. Angegangen werden soll nach den Worten von Bürgermeister Joachim Kölz der Aufbau einer Energiezentrale Mitte auf dem Gelände des DLW-Kraftwerks. Ziel sei ein Ringschluss bei der Fernwärme zwischen den Zentralen im Stadtgebiet Buch und im Gebiet Ellental/Altstadt.

Für Investitionen in den Ausbau und die Erneuerung der Stromversorgung planen die Stadtwerke fast 3,9 Millionen Euro ein, für den Abwasserbereich rund 3,5 Millionen und für Informationstechnik 1,7 Millionen. Weitere Beträge entfallen unter anderem auf die Bereiche Gas, Wasser und Bäder/Eishalle/Ballkult.

Die Bietigheimer Wohnbau plant im kommenden Jahr Investitionen von 134,4 Millionen Euro und liegt damit knapp hinter denen der Stadt. Im laufenden Jahr lag die Zahl bei 18,6 Millionen Euro.

Das teuerste Vorhaben ist der Bau von 46 Mietwohnungen, wofür 7,5 Millionen Euro und damit ebenso viel wie im laufenden Jahr eingeplant sind. Dabei handelt es sich um nicht geförderte Wohnungen. Geförderte Mietwohnungen mit vergünstigten Mieten werden auch gebaut, nämlich 16. Dafür werden in diesem und im folgenden Jahr jeweils 2,6 Millionen Euro ausgegeben. Für die Instandhaltung und Modernisierung von Mietwohnungen sind 2,3 Millionen Euro eingeplant, gegenüber 5,7 Millionen 2020. Eine Million Euro investieren die Stadtwerke in den Umbau denkmalgeschützter Häuser in der Schieringer Straße (laufendes Jahr: 2,8 Milllionen).

Spillmann erneuert weiter
seine Fahrzeugflotte

Die Omnibus Spillmann GmbH, die kleinste der städtischen Gesellschaften, wird weiterhin Geld für die Erneuerung ihrer Fahrzeugflotte ausgeben. 2021 stehen 1,2 Millionen Euro für die Beschaffung von Hybrid-Stadtlinienbussen bereit, nach 3 Millionen Euro im laufenden Jahr. Außerdem sollen 100 000 Euro in die Digitalisierung der Fahrgastinformation investiert werden (2020: 200 000 Euro).

 
 
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