Städtisches Tochterunternehmen zieht Bilanz Stadtwerke erwirtschaften 2,8 Millionen Euro

Von Uwe Mollenkopf
Die Stadtwerke Bietigheim-Bissingen haben im vergangenen Jahr ihren Umsatz gesteigert. Foto: Martin Kalb

Die SWBB haben 2019 den Umsatz um zwölf Prozent auf 117,9 Millionen Euro gesteigert. Im laufenden Jahr belastet der Rückgang des Stromabsatzes.

Die letzten Jahre haben gezeigt, dass das integrierte Geschäftsmodell der Stadtwerke, das Netze, erneuerbare und effiziente dezentrale Energieerzeugung und Versorgung der Kunden mit Energie und Wasser einschließt, sehr robust und stabil ist“, stellen die beiden Geschäftsführer der Stadtwerke Bietigheim-Bissingen (SWBB), Reiner Kübler und Bürgermeister Joachim Kölz, im Geschäftsbericht des städtischen Tochterunternehmens fest. Das führte auch in der Bilanz des Jahres 2019 wieder zu einem stattlichen Gewinn von 2,8 Millionen Euro, der allerdings schwächer ausfällt als der des Jahres 2018 (mehr als 3,5 Millionen).

Der Gemeinderat nahm in seiner Sitzung vor der Sommerpause die Zahlen zur Kenntnis und entlastete Geschäftsführung und Aufsichtsrat. Der Gewinn wurde vertragsgemäß an die Städtische Holding abgeführt.

Wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht, ist der Umsatz der Stadtwerke um zwölf Prozent auf 117,9 Millionen Euro gestiegen. Im Vorjahr hatte er bei 105,2 Millionen Euro gelegen.

Wie es mit Blick auf die einzelnen Sparten heißt, hat der Stromabsatz im Netzgebiet der SWBB gegenüber dem Vorjahr abgenommen (minus 2,2 Prozent). Der Gasabsatz blieb gleich, trotz etwas kühlerer Witterung.

Der Gaspreis am Handelsmarkt startete mit 20 Euro pro Megawattstunde in das Jahr 2019 und fiel bis zum Jahresende auf etwa 18 Euro. Der Strompreis sank von 53 Euro pro Megawattstunde zum Jahresende auf 45 Euro.

Die Geschäftsführer verweisen auf eine positive Entwicklung der Vermögenslage. Die Bilanzsumme stieg auf 161,2 Millionen Euro (Vorjahr 154,8 Millionen), das Anlagevermögen legte von 112,5 auf 117,1 Millionen Euro zu, das Eigenkapital wuchs aufgrund der Kapitalrückführung des Gesellschafters Stadt von 84,6 auf 88,2 Millionen.

Harter Wettbewerb

Vorausblickend heißt es im Geschäftsbericht, dass beim Vertrieb von Strom und Gas der Wettbewerb unvermindert hart sei. Dem will man mit einer Verbesserung des Service und neuen Angeboten begegnen. Bei der Stromerzeugung habe sich die SWBB GmbH schon länger auf Erneuerbare und Kraft-Wärmekopplung (KWK) konzentriert. Da Strom und umweltfreundliche Wärme immer gemeinsam produziert werden, ergebe sich eine hohe Energie- und Kosteneffizienz.

Wie berichtet ist es im vergangenen Jahr auch gelungen, einen Standort für die geplante neue „Energiezentrale Mitte“ im Gebiet „Geisinger Straße/Seewiesen“ zu finden. Diese werde zukünftig das Herzstück der Wärmeversorgung werden und langfristig die beiden Fernwärmenetze der Stadtwerke verbinden.

Als Belastung für das laufende Jahr wird ein Rückgang des Stromabsatzes im Zuge der Corona-Krise genannt. Ein weiteres Risiko sei die mögliche Insolvenz von Kunden. Insgesamt sei das Geschäft der Stadtwerke aber zum großen Teil wenig oder nur mäßig von der Corona-Krise beeinflusst. Die Vorbereitung der großen Projekte, die man realisieren will – Planung eines neuen Hallenbads, Ausbau der Breitbandversorgung, Bau der neuen Energiezentrale Mitte – soll laut einer Mitteilung des städtischen Unternehmens wie vorgesehen angegangen werden.

 
 
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