Steelers erhalten keine Lizenz: Reaktionen Bei der Stadt überwiegt die Hoffnung

Von Frank Ruppert
Eher schlecht stehen momentan die Chancen, dass Steelers-Fans weiterhin Spiele in der DEL2 mitverfolgen können. ⇥ Foto: Martin Kalb

Das Bietigheimer Eishockey-Team hat keine Lizenz für die DEL2 erhalten. Fans zeigten sich am Mittwoch geschockt, der OB macht Hoffnung und sieht die Schuld eher bei der Liga als beim Club.

Auch wir müssen das Ganze verdauen“, sagte Harald Bosch, Fanbeauftragter der Steelers nach der Nachricht, dass das Eishockeyteam keine Lizenz für die kommende DEL2-Saison erhält. Deshalb wolle er zunächst keine Stellungnahme abgeben. Ähnlich scheint der Fall beim Hauptverein SC Bietigheim-Bissingen Steelers gelagert zu sein. Geschäftsführer Gregor Rustige erklärte auf BZ-Anfrage lediglich, dass man sich zu gegebener Zeit äußern werde und bis dahin um Geduld bitte.

„Schlag ins Gesicht“

Die Nachricht hat am Mittwoch eingeschlagen wie ein Blitz in der Stadt und Umgebung. „Einen Schlag ins Gesicht“, nannte Bietigheim-Bissingens Oberbürgermeister Jürgen Kessing am Mittwochnachmittag die Entscheidung der DEL2. Er stehe im Kontakt mit den Steelers und habe das Lizenzierungsverfahren mitbekommen. „Es konnte einem schon so vorkommen, als würde die Liga immer neue Auflagen finden, die die Steelers erfüllen müssen“, sagte das Stadtoberhaupt. Er gab zu Bedenken, dass alle Sportarten und Ligen die Lizenzierungsverfahren vereinfachten, nur die DEL2 gehe da in eine andere Richtung.

Als „komisches Geschäftsgebaren“ bezeichnet Kessing das Vorgehen der Liga. Bei den Steelers sieht er keine Schuld, auch wenn diese der einzige Club sind, der keine Lizenz erhält. „Vielleicht waren die Bietigheimer die einzigen, die ehrliche Zahlen präsentierten“, so Kessing. Immerhin seien Großveranstaltungen noch immer verboten und gerade die Hallensportarten schwer getroffen.

Die Stadt unterstütze die Steelers mit ihren Tochterunternehmen, Wohnbau und Stadtwerke schon und seien nicht unwesentlich an der Aufrechterhaltung des Spielbetriebs bislang beteiligt gewesen. Auch zur aktuellen Situation gebe es dem Vernehmen nach wohl Gespräche. Kessing weist aber auch daraufhin, dass die Stadt selbst Hilfe gut gebrauchen könne.

Kessing brachte auch Unterstützung vom Land ins Spiel. Sportvereine erhielten Unterstützung und da müsse man schauen, ob das nicht auch für die Steelers gelte. Die „Steelers sind im Kleinen das was der VfB für die Region ist“, sagte Kessing. Der große Zulauf bei Spielen zeige, dass nicht nur Menschen aus Bietigheim-Bissingen mit den Steelers mitfieberten.

Hoffnung nicht aufgegeben

„Ich würde noch keinen Abgesang auf Profi-Eishockey in Bietigheim halten“, drückt Kessing seine Hoffnung und Zuversicht aus, dass es doch noch mit der Lizenz klappen könnte. Die hohen Anforderung der DEL (die Steelers nehmen am Lizenzierungsverfahren für übernächste Saison teil) und der DEL2 seien in diesen Zeiten vielleicht einfach zu viel für einen Club, so Kessing weiter.

Auch Sponsoren und Partner, wie die Kreissparkasse Ludwigsburg, drücken den Steelers weiter die Daumen, dass es über den Umweg Schiedsgericht doch noch mit der Lizenz für die DEL2 klappt.

 
 
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