Steelers verlieren 2:3 in Dresden Naud hadert mit „unnötiger Strafe“

Von Andreas Eberle
Danny Naud war nach der 2:3-Niederlage in Dresden angefressen. Speziell die Strafzeit gegen C.J. Stretch im letzten Drittel missfiel dem Steelers-Trainer. ⇥ Foto: Hansjürgen Britsch via www.imago-images.de

Die Bietigheim Steelers verlieren beim DEL2-Vorletzten Dresdner Eislöwen mit 2:3. Talent Doubrawa hütet erneut das Tor.

Die zwei Spieler mit den klobigen Schonern standen am Freitagabend in der DEL2-Partie zwischen den Dresdner Eislöwen und den Bietigheim Steelers im Rampenlicht: Nick Jordan Vieregge und Leon Doubrawa. Denn mit ihren 18 und 19 Jahren gehören die beiden zu den jüngsten Goalies im deutschen Profieishockey – und es ist keine Selbstverständlichkeit, dass deren Trainer das Wagnis eingehen, die wenig erfahrenen Youngsters zwischen die Pfosten zu stellen. Das Duell der Torhüter-Jungspunde entschied am Ende der Schlussmann der Sachsen für sich: Vieregges Eislöwen setzen sich nach spannenden 60 Minuten gegen Doubrawas Steelers mit 3:2 durch.

Der neue Dresdner Coach Andreas Brockmann, der Ende Dezember Rico Rossi abgelöst hatte, konnte sich nach zuvor drei Niederlagen über den ersten Sieg unter seiner Regie freuen. Für die Sachsen war es überhaupt erst der zweite Erfolg in der laufenden Hauptrunde mit drei Punkten. Ein langes Gesicht zog dagegen sein Kollege Danny Naud. „Der Spielplan ist eng. Wir müssen das Spiel schnell analysieren und sofort nach vorne gucken“, kommentierte der Steelers-Trainer die achte Saisonniederlage des SCB. Am Sonntag (17 Uhr) erwarten die auf Rang vier abgerutschten Bietigheimer nun den Tabellensiebten EV Landshut.

Kritischer Verteidiger

In der torarmen Begegnung sorgte Steven Rupprich im ersten Drittel für das Highlight: Der Dauerbrenner im Eislöwen-Team nahm kurz hinter der blauen Linie Maß und überraschte Doubrawa mit seinem Distanzschuss zum 1:0 (12.). Glück hatten die Schwaben außerdem, dass eine Direktabnahme von Arne Uplegger mit einem lauten „Pling“ nur am rechten Außenpfosten landete. Die Steelers waren dagegen weit von ihrer Bestform entfernt. „Wir haben keine Bindung zum Spiel bekommen und waren nicht auf der Höhe“, sagte Verteidiger Benjamin Hüfner später im Interview mit Sprade TV über den ersten Spielabschnitt.

Dies änderte sich im zweiten Durchgang. Mit viel Wut im Bauch attackierten die Gäste nun das gegnerische Gehäuse. Riley Sheen hatte in der 29. Minute noch mit einem Lattentreffer Pech. Doch kurz vor der zweiten Pause zielte er perfekt: Nachdem er den Eislöwen-Verteidiger Uplegger nach allen Regeln der Stürmer-Kunst vernascht hatte, überwand der Kanadier auch Vieregge mit einem Schuss durch die Schoner – das 1:1 (39.). „Jetzt kommt es darauf an, wer weiter Vollgas gibt und konzentriert bleibt“, konstatierte Hüfner vor dem finalen Drittel.

Vollgas gaben letztlich beide Teams. Das bessere Ende hatte aber das Kellerkind von der Elbe. Kurz nach dem zweiten Dresdner Pfostenknaller erzielte Vladislav Filin das 2:1 (45.). Brett Breitkreuz, der einen Schuss von Max Prommersberger abfälschte, schaffte zwar noch mal den Bietigheimer 2:2-Ausgleich (50.). Doch in Überzahl vollendete Topscorer Jordan Knackstedt zum 3:2 – Doubrawa konnte den Puck nur noch an den Innenpfosten lenken, von wo er ins Netz sprang (53.). Zuvor hatte C.J. Stretch eine Zwei-plus-zwei-Strafe kassiert, weil er mit seinem hohen Stock Christian Neuert im Gesicht verletzt hatte.

Naud nahm in der Schlussphase den Keeper vom Eis, um eine doppelte Überzahl herzustellen. Am Ergebnis änderte sich aber nichts mehr. „Die unnötige Strafe hat uns heute einen Punkt gekostet – mindestens“, sagte der Gästetrainer.

 
 
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