Die Bietigheim Steelers sind immer für eine Überraschung gut. Bei den Grizzlys Wolfsburg wartete der DEL-Aufsteiger am Mittwochabend mit einem neuen Torhüter auf: Michael Bitzer stand erstmals im Kasten. Den 28-jährigen Deutsch- Amerikaner hatte der SCB kurzfristig vom DEL2-Kooperationspartner Selber Wölfe ausgeliehen. Dafür erhielt Sami Aittokallio eine Pause. Beide Personalien hatten die Steelers bereits am Nachmittag bekannt gegeben.
Steelers verlieren in Wolfsburg Bitteres DEL-Debüt für Michael Bitzer
Mit dem aus Selb ausgeliehenen Torhüter verlieren die Bietigheim Steelers in Wolfsburg trotz starker Leistung mit 3:5.
Für Bitzer war es eine Premiere in der deutschen Eliteklasse. Eine Premiere, die mit einer Niederlage endete: Die Steelers unterlagen dem Vizemeister trotz starker Leistung mit 3:5 und rutschten nach der dritten Niederlage in Folge auf den letzten Platz ab. Wolfsburg bejubelte dagegen den siebten Sieg am Stück und schob sich auf Platz zwei vor.
Bietigheimer Trio reist dem Team hinterher
Gegenüber den Partien gegen Augsburg (1:3) und Straubing (2:6), in denen Bietigheim jeweils mit einem Minikader auskommen musste, standen am Mittwoch zumindest wieder 16 Feldspieler im Aufgebot: Wackelkandidat C.J. Stretch lief ebenso auf wie die wiedergenesenen René Schoofs und Max Prommersberger – alle drei waren der Mannschaft nachgereist. Valentin Busch feierte an der früheren Wirkungsstätte ebenfalls ein Comeback. Vor dem Duell gegen seinen Ex-Klub hatte sich der Flügelstürmer im Gespräch mit der BZ zuversichtlich gezeigt: „Wir müssen voll dagegenhalten, 100 Prozent geben und das nötige Glück haben. Dass wir auch die Großen schlagen können, haben wir in dieser Saison ja schon bewiesen.“
Auch gegen das Topteam aus Niedersachsen fehlte dem Neuling nicht viel zu einer Überraschung – obwohl der Auftakt völlig in die Hose ging. Das DEL-Debüt hätte für Bitzer nicht schlimmer beginnen können: Bereits die ersten zwei Torschüsse musste der einstige Crimmitschauer Goalie passieren lassen. Innerhalb von 32 Sekunden trafen Luis Schinko und Tyler Gaudet zum 2:0. Keine drei Minuten waren da absolviert. Die Steelers standen mächtig unter Druck, auch wenn Evan Jasper bei einem der wenigen Entlastungsangriffe auf 1:2 verkürzte (9.). Zielstrebiger und gefährlicher blieben die Grizzlys, die erneut auf ihren verletzten Top-Torjäger Chris DeSousa verzichten mussten. Als die Gästeabwehr den Puck nicht wegbrachte, erhöhte Gaudet kurz vor der ersten Pause auf 3:1.
Bietigheim im zweiten Drittel besser als Wolfsburg
Im Mitteldrittel waren die Schwaben nicht nur ebenbürtig, sondern sogar besser als der Favorit. Der Bietigheimer Offensivelan führte in der 24. Minute zum 2:3-Anschlusstreffer – Alexander Preibisch, der wieder Constantin Braun als Kapitän vertrat, war erfolgreich. Ein Treffer von Spencer Machacek zählte hingegen nicht, weil der Wolfsburger seine Hand zur Hilfe genommen hatte, wie auch der Videobeweis offenbarte.
Mit seinem dritten Tor an diesem Abend sorgte der überragende Gaudet für die dritte Zwei-Tore-Führung der Grizzlys. Nachdem sich Fabio Pfohl einen Check gegen den Kopf von Brendan Ranford erlaubt und dafür eine Matchstrafe kassiert hatte, knallte Max Renner die Scheibe in Überzahl per Schlagschuss zum 3:4 ins Netz – das ersten Saisontor des Verteidigers (50.). Alles Bietigheimer Anrennen brachte aber nichts mehr. Mit einem Schuss ins leere Tor machte Darren Archibald drei Sekunden vor Schluss den Deckel für die Hausherren drauf.