Steillagen im Kreis Ludwigsburg Förderung auch für das Jahr 2024

Von Jörg Palitzsch
Die Restaurierung eines Wengertschutzhäuschens in Ingersheim ist eines der geförderten Projekte 2023. Derzeit richtet Bauunternehmer Harald Bender die Hütte aus dem 19. Jahrhundert. Foto: /Jörg Palitzsch

Für das kommende Jahr sind bereits sechs Anfragen und Projektideen beim Verein Regionalentwicklung Neckarschleifen eingegangen.

Mit der Gründung des Vereins Regionalentwicklung Neckarschleifen im November 2020 wurde die rechtliche Voraussetzung geschaffen, um auf den Fördertopf des Regionalbudgets zuzugreifen. Die dem Verein angehörenden Kommunen Benningen, Besigheim, Bönnigheim, Freiberg, Gemmrigheim, Hessigheim, Ingersheim, Kirchheim, Lauffen, Mundelsheim, Walheim und der Landkreis Ludwigsburg verfolgen dabei ein gemeinsames Ziel: den Erhalt der Steillagen entlang des mittleren Neckars. In den vergangenen beiden Jahren wurden 32 Projekte erfolgreich umgesetzt, wie aus dem Bericht hervorgeht, der jetzt der Ausschuss für Umwelt und Technik zur Kenntnis nahm. In der Sitzung sagte Landrat Dietmar Allgaier, es liege nicht an der Förderung, aber in Deutschland habe die „Steillagen-Connection“ keine große Lobby. Seitens des Landkreises werde man aber alles tun, um die Flächen zu erhalten.

Im vergangenen Jahr wurden 15 Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 160 000 Euro gefördert. Unter anderem, wie berichtet, eine touristische Beschilderung des Ingersheimer Steillagen-Wanderweges, eine Beschilderung zur Wegeführung zwischen Schiffsanleger, Steillagenrundweg und der Altstadt Besigheim, ein Planwagen und Weinautomat für Mundelsheim sowie Wohnmobilstellplätze an den Felsengärten in Hessigheim.

19 Anträge eingegangen

Das aktuelle Förderjahr 2023 übertrifft die Jahre 2021 und 2022. Bei zwei Förderaufrufen sind insgesamt 19 Anträge eingegangen und haben die Förderzusage des Beirats erhalten. Voraussetzung: Die Projekte müssen alle innerhalb des laufenden Jahres umgesetzt und abgerechnet werden. Darunter ist die Restaurierung eines Wengertschutzhäuschens in Ingersheim, die zurzeit erfolgt. Eine mobile Weinlaube, ein Planwagen und Maueraufbau in Hessigheim, die Sanierung eines Gewölbekellers in Besigheim, eine mobile Piaggio-Ape-Weinbar, die von dem Ingersheimer Wengerter Franck Bento am Freitag, 15. Dezember, um 16 Uhr vor dem Rathaus am Hindenburgplatz eingeweiht wird, sowie ein Steillagen-Auditorium in Hessigheim.

Für das Förderjahr 2024 seien bereits sechs konkrete Anfragen und einige Projektideen bei der Geschäftsstelle des Vereins eingegangen, heißt es in dem Bericht weiter. Der Förderantrag für die Fördersumme wurde beim Regierungspräsidium eingereicht, die Gewährung stehe noch aus, eine Entscheidung über die Fördergelder ist aktuell noch beim Bund anhängig. Sobald die Antragsbewilligung vorliegt, wird der Verein den Förderaufruf starten.

Nicht mehr als 10 000 Euro

Nach der Bitte des Ausschusses für Umwelt und Technik, die Verwaltung möge auch die sonstigen Förderungen für den terrassierte Weinsteillagen zusammenzustellen, erfolgen diese laut Bericht aus unterschiedlichen Quellen. Auf EU-Ebene gibt es Regelungen für den Weinbau in Baden-Württemberg über das „Struktur- und Qualitätsprogramm Weinbau“, auf Landesebene Förderungen für die Erschließung der Steillagen mit Einschienenzahnradbahnen und eine Förderung des Handarbeitsweinbaus. Land und eine EU-Kofinanzierung gibt es im FAKT-Programm (Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl) sowie das Förderprogramm des Landkreises Ludwigsburg zur Unterstützung bei Schadensfällen in Weinbergen nach Naturereignissen.

Demnach können Wengerter, deren Weinbergsteillagen von Naturereignissen betroffen sind, für Maßnahmen zur Verkehrssicherung mit bis zu 50 Prozent der Nettokosten unterstützt werden, jedoch im Einzelfall nicht mit mehr als 10 000 Euro. Ergänzend dazu gibt es die Stiftung Umwelt und Naturschutz der Kreissparkasse Ludwigsburg mit dem Förderschwerpunkt Trockenmauersanierungen, die auch von verschiedenen Kommunen gefördert werden.

 
 
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