Strapaziöse Herausforderung In Horrheim auf den Mount Everest

Von Jürgen Kunz
Die ambitionierten Radsportler Hanna Lutz, Markus Ganzenmüller und Robin Schelling (von links) haben 47 mal die Strecke auf den Klosterberg in Horrheim zurückgelegt. ⇥ Foto: privat

Markus Ganzenmüller, Hanna Lutz und Robin Schelling vom RSC Komet Ludwigsburg haben 47 Mal den Klosterberg erklommen. Nach mehr als 17 Stunden und 8848 Höhenmetern erreichten sie ihr Ziel.

Nahezu alle Radfahrer haben in Corona-Zeiten eigene Methoden gefunden, ihre  Form zu konservieren, um die volle Leistung abrufen zu können, sobald wieder Radrennen stattfinden. Einen ganz besonderen Trainingsreiz hat der Bietigheim-Bissinger Markus Ganzenmüller (28 Jahre) vom Bike-Beat Racing Team gesetzt. Gemeinsam mit Hanna Lutz (28 Jahre) und Robin Schelling (26 Jahre) vom RSC Komet Ludwigsburg stellte er sich der sogenannten „Everest-Challenge“.

Dabei haben die drei nicht den mit 8848 Metern höchsten Berg der Erde im Himalaya mit Steigbügeln und Seilen erklommen. Vielmehr erradelten sie die Höhenmeter, indem sie immer wieder einen Berg in der Region bezwangen.

Das Prinzip ist einfach: Man sucht sich einen Anstieg und fährt diesen solange auf und ab, bis in Summe die Höhenmeter des Mount Everest, des mit 8848 Metern höchsten Bergs der Erde im Himalaya, erklommen sind. Ein Zielberg hatten Ganzenmüller, Schelling und Lutz auch schnell gefunden: den Klosterberg in Horrheim mit rund zehn Prozent Steigung.

Nie ans Aufgeben gedacht

Nach mehr als 17 Stunden auf dem Rad erreichten die drei Fahrer  ihr Ziel – 8848 Höhenmeter. Wie oft er denn an das Aufgeben gedacht habe, wurde Ganzenmüller am Ende gefragt. Seine Antwort: „Gar nicht. Wir wollten das unbedingt schaffen. Denn uns war klar, dass wir diese Strapazen niemals wieder auf uns nehmen würden, falls wir scheitern. Die Motivation für dieses Event gibt es nur ein einziges Mal.“

Das Trio startete die Challenge früh morgens um 3.45 Uhr. Der Aufstieg auf den Klosterberg weist eine Länge von 1,96 Kilometern mit jeweils 198 zu absolvierenden Höhenmetern auf. Rechnerisch war damit klar, der Berg musste 47 Mal bezwungen werden, um die Gesamtzahl von 8848 Höhenmetern zu erreichen. Zur Gesamtstrecke – kalkuliert mit Auf- und Abfahrt auf mehr als 180 Kilometern – kamen die angekündigten hohen Temperaturunterschiede von rund acht Grad Celsius am frühen Morgen und bis zu 38 Grad Celsius in den Weinbergen am Spätnachmittag, die dem Trio eine zusätzliche Bürde auferlegte.

Die Taktik war klar: Wer zu schnell fährt und die Kräfte nicht einteilt, würde die Challenge in keinem Falle bestehen. Unterstützt wurden die Fahrer durch Begleiter, Freunde und auch Passanten, welche die Fahrer über den Tag – und die Nacht – anfeuerten.

Eine permanente Verpflegung mit Energieriegeln, Gels, Gummibärchen und Kuchen war damit immer sichergestellt – auch, um die für diese Arbeit in etwa benötigten 6000 bis 8000 Kilokalorien zu kompensieren.

 
 
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