Nicht ganz solch ein spektakulärer Nervenkitzel wie in Paris, aber dennoch auch sehenswert und vermutlich ähnlich schweißtreibend war am Samstag das traditionelle Handball-Event des TSV Bönnigheim in den beiden Sporthallen neben der Ganerbenschule. Den 25. Stromberg-Cup gewann und bereits zum dritten Mal die 2. Mannschaft der SG BBM Bietigheim. Und zwar letztlich souverän.
Stromberg-Cup Bietigheim schafft das Cup-Triple
Christian Heubergers SG BBM Bietigheim II gewinnt in Bönnigheim bei siebenstündigem Hitze-Event erneut den Stromberg-Cup. Der Gastgeber holt einen Sieg.
Insgesamt um die 70 Zuschauer waren am Samstag dabei, als bei schwüler Hochsommerhitze in den beiden Sportarenen die Oberligisten SG BBM Bietigheim II, TSV Schmiden, TV Flein und SG Schozach-Bottwartal zusammen mit den beiden Oberligisten aus dem Raum Augsburg, TSV Haunstetten und TSV Friedberg, mit den Verbandsligisten TSV Bönnigheim und SU Neckarsulm um den Titel kämpften.
Teschke hält die Partie knapp
Das Team von Cheftrainer Christian Heuberger, der vor 20 Jahren mit der deutschen U20-Nationalmannschaft Europameister wurde, tat sich im Auftaktspiel gegen den Gastgeber zunächst schwer, was aber auch ein Verdienst des hervorragenden Bönnigheimer Keepers Nick Teschke war. Die zwischenzeitliche 13:12-Führung des TSV glich dann allerdings einem Weckruf: Der SG-Endspurt führte zum klaren 19:13-Erfolg der SG.
Heubergers Mannschaft hatte dann auch in den folgenden Partien gegen Haunstetten und Schmiden die eine oder andere zähe Phase, bewies aber neben dem Können auch Moral und wurde ohne Punktverlust Gruppensieger.
Im Finale fegten die Akteure der Erstliga-Reserve jedenfalls die Unterländer von der SG Schozach-Bottwartal mit 21:11 geradezu aus der Halle. Schon nach 15 Minuten hatte es 11:3 gestanden. Im ziemlich müden Spiel um Platz drei führte Flein gegen Haunstetten eigentlich schon klar, machte es aber unnötig spannend, nur um dann gerade noch einen 16:13-Erfolg per Siebenmeter-Schießen verbuchen zu dürfen.
Gastgeber sieht noch Defizite
Die rund 620 Mitglieder große Handball-Abteilung des TSV Bönnigheim konnte sich über einen 20:17-Sieg gegen Schmiden freuen, musste sich aber auch um so mehr über eine in der Schlussphase dramatische 20:22-Niederlage gegen Haunstetten ärgern.
Bönnigheims Co-Trainer Julian Weresch erklärte, dass man beim TSV in dieser Phase der Saisonvorbereitung mit dem Gebotenen zufrieden sein könne: „Es gab heute noch Defizite im Tempospiel und in der Abwehrarbeit, die wir jetzt in der folgenden zweiten Vorbereitungshälfte verbessern wollen. Gemeint sind primär das Spielerische und die Defensive. Da haben wir zum Beispiel gegen Bietigheim manchem Torschützen zum Heldentum verholfen.”
Was die neue Saison anbelangt, ist das Hauptziel des Bönnigheimer Verbandsligisten – in der jüngsten Saison Fünfter – nach den Worten von Weresch der Nichtabstieg. Die am Samstag noch fehlenden vier Stammspieler seien dabei wichtig – allen voran „der Kopf der Mannschaft Tobias Selcho.“
Bietigheims Coach Christian Heuberger war derweil „grundsätzlich froh über die Jungs, schon zum dritten Mal Sieger zu sein“, haderte aber, dass das Team nicht an die Art und Weise, an das Potenzial der vorangegangenen „viel besser gemachten“ Vorbereitungsspiele herangekommen sei.
„Was wir eigentlich drauf haben, auch charakterlich, haben wir dann im Finale gezeigt“, gab der Trainer aber auch zu bedenken, dass man erstmals mit einem neuen Mittelblock gespielt habe und mit Niels Boschen ein wichtiger Spieler nicht dabei war.
Heimspiel startet die Saison
Am 21. September geht die neue Runde mit einem Heimspiel gegen Schmiden los, da will Heuberger alles tun, damit seine Schützlinge sich für eine neu zu bildende Liga qualifizieren. So wie es bisher heiße, müsse man dazu unter die ersten Vier kommen. Der Cheftrainer: „Dieses große Ziel ist machbar, wenn alle am Limit spielen!“