Süddeutsche Hallenmeisterschaften Joy Kessler wird ihrer Favoritenrolle gerecht

Von Martin Grund und Michael Nachreiner
Joy Kessler wird ihrer Favoritenrolle beim Stabhochsprung der U18 bei den süddeutschen Hallenmeisterschaften gerecht. Foto: /Ralf Görlitz

LG-Stabhochspringerin wird Süddeutsche Meisterin. Auch 3 x 800-Meter-Staffel der LG, Lion Tür sowie Elisa Lechleitner sind erfolgreich. 

Bei den Süddeutschen Meisterschaften der Aktiven und U18 bescherten Joy Kessler, Lion Tür und die 3 x 800-Meter-Staffel der LG Neckar-Enz dreimal Gold. Hinzu baute Lisa Durian ihre Serie an LG-Rekorden im Dreisprung bei den Titelkämpfen unter dem Sindelfinger Hallendach weiter aus. Ebenfalls zu Gold sprintete Elia Lechleitner vom LAZ Ludwigsburg über 400 Meter bei den Frauen. Ihre Vereinskameradin Ogechi Nathan holte im Dreisprung der U18 Silber. Und Bronze sicherte sich Anna Hiesinger ebenfalls in der U18 im Stabhochsprung.

Metzger holt Rückstand auf

Mit dem klaren Ziel vor Augen, sich für die deutschen Staffelmeisterschaften zu qualifizieren, ging die 3 x 800-Meter-Staffel der LG Neckar-Enz hoch motiviert auf die Jagd nach einer guten Zeit. Alena Brenner hielt als erste Frau kontinuierlich den Kontakt zur Führungsposition und konnte sich auf den letzten Metern sogar an die Spitze setzen. Annelie Hummler an zweiter Position heftete sich danach so lange wie möglich an die Fersen der starken Ulmer Läuferin Lea Böhringer und hielt den Abstand trotz des hohen Anfangstempos in Grenzen. Schlussläuferin Annika Metzger lief gleichmäßig schnell und verkürzte zusehends den anfangs rund 50 Meter betragenden Rückstand nach vorne. Auf der letzten Runde sorgte die Illingerin dann für den Führungswechsel und brachte den Sieg letztlich klar nach Hause. Umso mehr brandete aber der Jubel auf, als klar wurde, dass die LG-Staffel mit 7:18,14 Minuten die U23-Norm zur deutschen Meisterschaft ebenfalls in der Tasche hatte.

Beflügelt von diesem Erfolg lief Metzger einen Tag später in 4:58,80 Minuten zu einer neuen Hallenbestleistung über 1500 Meter. Bis kurz vor der Veranstaltung war aufgrund einer Erkrankung unklar, ob Lisa Durian überhaupt antreten kann. Der Start über 60 Meter verlief in 8,28 Sekunden unbefriedigend. Doch dann kehrte beim Dreisprung das Gespür für die Technik zurück. In einem großen und leistungsstarken Feld egalisierte sie im ersten Versuch ihre Bestleistung. Im dritten Durchgang konnte sie dann noch ein paar Zentimeter auf ihren LG-Hallenrekord draufpacken und landete bei 11,26 Metern. Damit hatte sie am Samstag noch nicht genug und lieferte als Zweite ihres Vorlaufs mit 26,33 Sekunden über 200 Meter ein starkes Rennen.

Pfitzenmaier stellt Bestmarke ein

Ihr Weitsprung war am Sonntag von Anlaufproblemen im Wettkampf gekennzeichnet. 5,12 Meter standen schließlich auf der Anzeigetafel. Den Schlusspunkt setzte Durian mit einer persönlichen Bestzeit über 60 Meter Hürden in 9,42 Sekunden. Tina Pfitzenmaier überzeugte mit der Einstellung ihrer Bestmarke von 3,10 Metern beim Stabhochsprung.

In dieser Disziplin stellte die LG Neckar-Enz mit Lion Tür den Titelträger bei den Männern. Die Entscheidung um die Medaillen fiel bei 5,10 Meter. Von vier verbliebenen Athleten konnte er als einziger auch diese Höhe bewältigen und sich somit mit einer sehr guten Leistung durchsetzen.

Bei der weiblichen Jugend U18 hatte Joy Kessler die Favoritenrolle beim Stabhochsprung inne. Doch die Konkurrenz machte ihr das Leben schwer. Sie musste schon 3,80 Meter überspringen, was niemand sonst mehr gelang, um sich überhaupt an die Spitze zu setzen und die Disziplin für sich zu entscheiden. Die Bronzemedaille sicherte sich hinter Lotte Gretzler (USC Mainz), die 3,70 Meter übersprang Anna Hiesinger. Die Athletin vom LAZ Ludwigsburg hatte wie Kessler bis 3,40 Meter zwar auch schon einen Fehlversuch. Doch während die LG-Athletin dann davonzog, riss Hiesinger die 3,50 Meter dreimal.

Ebenfalls im Stabhochsprung schaffte Finn Breitkreutz seine Anfangshöhe von 3,90 Metern ohne Probleme. Doch nach gutem Einspringen waren die 4,10 Meter an diesem Tag ein zu großes Hindernis, er belegte Rang sechs. Joshua Schumm suchte über 60 Meter Hürden seine Chance auf den Endlauf. Nach einem Blitzstart blieb er in der Mitte des Rennens aussichtsreich liegend allerdings an einer Hürden hängen und kam unsanft zu Fall.

Lechleitner fliegt zum Sieg

Die vierte Goldmedaille für einen Athleten aus dem Raum Ludwigsburg/Bietigheim-Bissingen holte Elisa Lechleitner vom LAZ Ludwigsburg. Die Sprinterin brannte bereits im Vorlauf über 400 Meter hinter der ehemaligen LG-Athletin Melanie Böhm (VfL Sindelfingen) in 55,15 Sekunden die zweitschnellste Zeit in die Tartanbahn im Glaspalast. Im Finale legte Lechleitner dann noch mal einen drauf. In 53,69 Sekunden deklassierte sie die Konkurrenz und sicherte sich vor Sophia Sommer (USC Freiburg) in 55,82 Sekunden und Böhm in 55,97 Sekunden, die aber eher auf der Hürdenstrecke zu Hause ist, den Sieg.

Silber ließ noch Ogechi Nathan (LAZ Ludwigsburg) im Dreisprung der U18 folgen. Die Nachwuchsleichtathletin absolvierte einen konstanten Wettkampf. Sie hatte keinen ungültigen Versuch. Mit ihrem dritten Sprung, mit dem sie bei 11,62 Metern landete, schob sie sich bereits auf den zweiten Platz. Mit dem letzten Versuch verbesserte sie sich sogar noch auf 11,73 Meter. Gegen die Siegerin war sie damit dennoch machtlos. Masha-Sol Gelitz (GSV Eintracht Baunatal) landete bei ihren vier gültigen Sprüngen jeweils weiter als Nathan. Am Ende sicherte sie sich mit 12,09 Metern den Sieg.

 
 
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