Süddeutscher Wasserball-Verbandspokal Bietigheim verkauft sich beim Zweitligisten Nürnberg teuer

Von Michael Nachreiner
Andrei Manzat (links) und Achim Schäffer waren jeweils ein guter Rückhalt für die Bietigheimer. Die Nürnberger bekamen zwar vier Fünfmeter zugesprochen, trafen aber nur einen. Foto: Archiv/Avanti/Ralf Poller

Der SVB verliert im Viertelfinale des SSV-Pokals mit 6:11. Dass der Post-SV nominell überlegen war, hat man aber nicht gemerkt, sagt Torwart Andrei Manzat.

Zwar haben die Wasserballer des SV Bietigheim im Viertelfinale des Süddeutschen Verbandspokals (SSV-Pokal) beim Zweitligisten Post-SV Nürnberg mit 6:11 verloren. Dennoch kann die Mannschaft von Trainer Markus Köhler stolz auf ihre Leistung sein. „Insgesamt haben wir uns gut gegen ein Team verkauft, das eine Klasse über uns spielt“, berichtet Andrei Manzat. „Die Nürnberger waren uns zwar nominell überlegen. Im Spiel hat man davon aber nichts gemerkt.“

Der Torwart des Oberligisten aus Bietigheim ist sogar überzeugt: „Es hätte noch besser sein können – mit einer besseren Aufstellung.“ Doch es seien mit Robert Bölke, Sebastian Rasch, Tobias Menking, Tom Barth und Arne Mielke gleich fünf Spieler kurzfristig ausgefallen, weil sich private Termine ergaben oder sie erkrankt sind.

Respekt vor dem Zweitligisten

Die Nürnberger gingen schnell mit 2:0 in Führung. Nachdem Julius Ulfers auf 1:2 verkürzt hatte, zogen die Gastgeber bis kurz nach Beginn des zweiten Viertels auf 4:1 davon. Diesen Vorsprung verteidigten sie bis zum Ende. „Sie haben uns immer auf Abstand gehalten“, erklärt Manzat.

Vor allem lediglich sechs Treffer insgesamt erzielt zu haben, stößt dem Bietigheimer Schlussmann etwas auf. „Wir hatten einige Chancen, waren im Abschluss aber unglücklich – und auch der gegnerische Torwart war gut“, erzählt er und ergänzt: „Irgendwo tief drin im Kopf hatten wir wohl zu viel Respekt vor dem Zweitligisten. Denn wir haben eigentlich ein paar gute Schützen.“

Allerdings war auch das Angriffsspiel der Bietigheimer zu statisch. „Nach vorne müssen wir etwas aktiver werden“, fordert Manzat. „Wir müssen mehr und bessere Chancen herausarbeiten.“ Dazu müssen sich die Bietigheimer aber anders als in Nürnberg mehr im Angriff bewegen, statt nur den Ball in der halbkreisförmigen Aufstellung rumzupassen. „Einkreuzen, Blöcke stellen – die Positionen verändern“, sind die Schlagworte, wie Manzat berichtet.

Um das aber umzusetzen, haben in Franken auch die Auswechselmöglichkeiten gefehlt. Zum einen war die Bank sowieso recht kurz. Die beiden Torhüter, Manzat und Achim Schäffer, wechselten sich je eine Halbzeit im Tor ab, der andere musste als Feldspieler aushelfen. Zum anderen waren drei Bietigheimer Spieler in der Schlussphase wegen dreier Fehler disqualifiziert.

Ungewohnt langes Spielfeld

„Der Hauptgrund war aber das lange Spielfeld. Von den 30 Sekunden Angriffszeit ging allein rund die Hälfte dafür drauf, überhaupt in die Aufstellung zu schwimmen“, berichtet Manzat. „Teilweise hatten wir nur noch zehn Sekunden, um einen Angriff abzuschließen.“

Der SVB-Torwart sah aber auch viel Gutes bei seinem Team. „Gegen die jüngere und schneller Mannschaft der Nürnberger, die eine volle Bank hatten und durchwechseln konnten, haben wir schwimmerisch gut dagegengehalten. Wir haben uns keinen Konter eingefangen“, erklärt Manzat. „Wir waren vom Kopf her immer bereit, haben immer an die Konter gedacht und uns auch untereinander ausgeholfen.“ Wenn beispielsweise ein etwas schlechterer Schwimmer der Bietigheimer gegen einen schnellen Nürnberger verteidigte, hat der SVB die Verteidiger gewechselt.

 
 
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