Tafelladen nun in der Bissinger Jahnhalle Einkaufen in der Einbahnstraße

Von Rena Weiss
Vorübergehend ist der Bietigheim-Bissinger Tafelladen in der Bissinger Jahnhalle untergebracht. Dort können statt nur zwei bis zu 20 Kunden gleichzeitig einkaufen.⇥ Foto: Martin Kalb

Seit rund zwei Wochen ist der Bietigheim-Bissinger Tafelladen in der Jahnhalle. Das Fazit der Mitarbeiter ist positiv.

Endlich Platz – so kann das Fazit der Mitarbeiter der Bietigheim-Bissinger Tafel zusammengefasst werden nach ihrem Umzug in die alte Jahnhalle in Bissingen. Wie berichtet zog der Tafelladen vorübergehend vom Diakoniezentrum im Ortsteil Buch nach Bissingen um, um die Corona-Verordnungen einzuhalten. „Die Hygiene- und Abstandsregeln der Corona-Verordnungen machen es nach wie vor nicht möglich, den Tafelladen in seiner normalen Form zu öffnen“, sagte Vorsitzender Johannes Schockenhoff zum Umzug. In der Jahnhalle sei dies jedoch möglich.

Das Foyer der Jahnhalle wird voll ausgenutzt. Eine Allee aus Biertischen mit Körben voller Waren ermöglicht entspanntes Einkaufen. Am Eingang stehen Einkaufskörbe, und am ersten Tisch sitzt eine Mitarbeiterin, die die Kundenausweise kontrolliert, dann geht es schon weiter mit allerlei Gemüse. Ein umgedrehtes U laufen die Kunden mit Einbahnstraßenregelung dann ab, Klebeband zeigt den nötigen Abstand an. Am Schluss wird bezahlt und schon geht es wieder durch die zweite Tür heraus.

Im Laden in der Freiberger Straße können mit dem nötigen Abstand nur zwei Personen gleichzeitig einkaufen. „In der Jahnhalle sind es rund 20 Personen“, sagt Ladenleiterin Ingrid Brandl.

Wartezeiten verkürzen sich

So verkürzen sich auch die Wartezeiten vor der Halle. Im alten Standort gab es Beschwerden von den übrigen Nutzern des Gebäudes über die lange Warteschlange auf dem Parkplatz, teilen die Vorstandsmitglieder des Tafelladens mit. „Auch ohne die Pandemie gab es teilweise zwei Stunden Wartezeit. Jetzt können wir die Kunden im Minutentakt reinlassen.“

Zuweilen waren 250 Kunden pro Tag beim Tafelladen im Buch. „Jetzt hat es sich wieder bei 140 bis 160 Kunden eingependelt“, sagt Brandl und erklärt, dass der Kundenanstieg nicht nur an Corona liege, sondern auch an dem günstigen Angebot der fertig gepackten Tüten. Diese hatte der Tafelladen nach einer zweiwöchigen Schließung am April wieder anbieten können. Die Tüten wurden von den Mitarbeitern vorab gepackt und an alle Tafelkunden für einen Euro ausgegeben. „Jetzt können die Kunden wieder selbst ihre Waren wählen und müssen eben auch jede Ware bezahlen.“

Seit knapp zwei Wochen ist der Tafelladen umgezogen und „sehr gut angelaufen“. Eigentümer der alten Jahnhalle ist die Spvgg Bissingen, das Foyer gehört dem städtischen Sportamt. Im Foyer findet nun der Verkauf statt, Halle und Küche werden zur Lagerung genutzt. „Die Halle ist genial“, sagt Ingrid Brandl, „wir haben Platz, und die Luft ist besser.“

Positives Fazit

Daher fällt das Fazit auch positiv aus: „Wir sind sehr zufrieden“, sagt Brandl, „es ist für Mitarbeiter und Kunden entspannter.“ Doch erklärt sie auch, dass die Mitglieder der Tafel an dem Diakoniezentrum im Buch hängen, auch wegen der Nähe zum Diakonieladen Neufundland. Die Jahnhalle sei zunächst keine dauerhafte Lösung. Bis 28. August wird der Tafelladen dort sein, danach sehe man weiter, so die Ladenleiterin. „Wenn die Abstandsregeln dann immer noch gelten, können wir nicht zurück.“

Durch die Hygienevorschriften benötigt das Tafelladen-Team zudem mehr Helfer. Die Kunden dürfen nicht wie früher die Ware selbst auswählen, sondern an jedem Warenkorb steht ein Mitarbeiter, der die Ware ausgibt. Bis zu 25 Helfer pro Tag werden so benötigt. „Mehr als 100 Ehrenamtliche engagieren sich bei der Tafel“, sagt Brandl sichtlich erfreut darüber, dass gerade auch wegen der Pandemie beispielsweise sich Studenten und Lehrer gemeldet haben. Auch die Menge an Privatspenden sei gestiegen. Für die Tafelmitarbeiter sei es schön zu sehen, dass die Hilfsbereitschaft gerade in der Krise bestehen bleibe.

Info Die Öffnungszeiten des Tafelladens bleiben wie gewohnt Montag, Mittwoch und Freitag von jeweils 10.30 bis 16 Uhr. Auch der Diakonieladen Neufundland in der Freiberger Straße 51 hat geöffnet. Seine Öffnungszeiten sind montags bis freitags jeweils von 10.30 bis 12.30 Uhr sowie von 13 bis 18 Uhr.

 
 
- Anzeige -