Tag der offenen Tür Kreativ mit Säge und Hammer

Von Susanne Yvette Walter
Eine große Resonanz gab’s auch beim Tag der offenen Tür in der Musikschule im Schloss. Foto:  

Der Tag der offenen Tür in der Musikschule im Schloss und in der Kunstschule Labyrinth in Bietigheim-Bissingen zog Besucher in Scharen an

Ein bunter Nachmittag voll neuer Eindrücke und Erlebnisse liegt hinter Leonard Barthel, sieben Jahre aus Bietigheim-Bissingen. Zusammen mit Mama Natalie Barthel war er beim Tag der offenen Tür in der Musikschule im Schloss.

Die Kunstschule Labyrinth und die Musikschule kooperieren und legen ihre Schnuppertage gerne, wie jetzt am Samstag, gemeinsam an. Von 14 bis 18 Uhr öffneten beide Institutionen ihre Pforten weit für neugierige Kinder, die etwas erleben möchten und sich für Musik und Kunst in jeder Form interessieren.

Musikdetektive unterwegs

Bei der Kunstschule Labyrinth konnten sich Kinder ganz praktisch ausprobieren und mit Holz hämmern und sägen. „Wir waren bei Ballettauftritten. Das fanden wir wunderbar. Dann haben wir, wieder wie letztes Jahr auch schon, bei den Musikdetektiven mitgemacht“, erzählt Natalie Barthel. „Die Musikdetektive lösen Fälle“, berichtet Leonard. „Da gibt es Rätsel zu lösen und eine Spielfigur, den Nick, der den Kindern hilft.“

Yasmin Kreuzer, Mama von zwei Kindern, freut sich über das lockere Ambiente beim Betreten der Kunstschule: „Kommen und machen. Das ist so unkompliziert gut organisiert“, sagt sie. „Gut war einfach, dass sich die Kinder frei und kreativ ausleben konnten“, macht Heiko Friese deutlich, und auch Tamino und Madita Tondern aus Bietigheim-Bissingen sagen, wie aus der Pistole geschossen, dass die Werkstatt dort richtig klasse war.

Jochen Raithel, Leiter der Kunstschule Labyrinth in Bietigheim-Bissingen und in Ludwigsburg ist glücklich, dass das Arbeiten mit Holz und das Malen an der Staffelei auf so viel Interesse stießen.

300 Schüler in Bietigheim

In der Kunstschule wird allerdings nicht nur kreativ gearbeitet. Hier sind auch andere Musen und Künste zuhause. „Heute wurde viel praktisch gearbeitet. Es wurde viel Kunst produziert“, sagt Raithel. „Wir hatten unten auch Theateraufführungen, Hip Hop und Ballett.“ In der Einrichtung gebe es verschiedene Sparten, Tanz, Theater und Zirkus und Bildende Kunst. Im Moment sind rund 3200 Schüler in Ludwigsburg und in Bietigheim aktiv. „Es war einfach toll zu erleben, dass wir als Kunstschule auch nach Jahren noch so hier begeistern können“, so der Leiter.

In Bietigheim sind es in den Jahreskursen im Moment rund 300 Schüler. Hinzu kommen noch Workshops. Außerdem ist die Kunstschule in Ganztagsschulen aktiv in Kooperationen. „Dort machen wir Tanztheater und arbeiten im Bereich Bildende Kunst“, erklärt Jochen Raithel die Struktur. „Wir arbeiten in kleinen Gruppen mit acht bis zehn Personen. Nur beim Tanzen sind es ein bisschen mehr.“

Fazit von Jochen Raithel: „Heute war der große Tag der offenen Tür. Das ist für die Kinder im darstellenden Bereich eine tolle Möglichkeit, sich zu präsentieren.“ Das Publikum besteht meistens aus Eltern und Verwandten. Die Vorstellungen seien gut besucht gewesen. Es gab Kindertanz und Ballett kreativ für Kinder ab vier Jahren. Außerdem zeigte die Zirkuswerkstatt mit Jonglage, Bändern und einem Seilakt und Einrad, wie hier gearbeitet wird.

Als krönender Abschluss gab es Theateraufführungen. Die jungen Darsteller erarbeiteten ein eigenes Stück, eine Melange aus Theatergeschichte, sehr spielfreudig und lustig. Raithel: „Wir sind wirklich als Veranstalter glücklich über so einen Tag wie heute. Wir arbeiten theoretisch ja immer so ein bisschen ins Leere, und an Tagen wie diesen sieht man, dass es sich wirklich lohnt. Wir machen das natürlich auch, um neue Leute ins Boot zu nehmen.“

Überrascht vom Interesse

Ralf Janßen von der Musikschule im Schloss zieht eine ähnlich begeisterte Bilanz: „Wir waren eigentlich total überrascht und sind fast ein bisschen überrollt worden. Die Resonanz war wirklich riesig groß. Damit hatten wir gar nicht gerechnet, auch der Run auf unsere Schnupperstunden war groß. Die wurden unwahrscheinlich gut angenommen. Termine bei den einzelnen Fachlehrern zum Schnuppern waren fast überall ausgebucht.“

Das Musikcafé sei toll angekommen. Musikalisch sei in kleinen Ensembles immer etwas los gewesen. Die Früherziehungskurse in der Scheune hatten laut Janßen Magnetwirkung. „Da waren immer viele Kinder da, die sich gefreut haben, mitmachen zu können.“ Er habe sich gefreut, „dass so viele Leute gekommen sind obwohl das Schuljahr gerade schon begonnen hat“. Man habe gedacht, dass viele, die sich für ein Instrument interessieren, das vor den großen Ferien machen und nicht danach, so Janßen. Um so erfreulicher sei das große Interesse gewesen. 

 
 
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