Tag des offenen Denkmals Ausnahmen vom digitalen Angebot

Von Gabriele Szczegulski
In der Ochsenbacher Liebfrauenkirche findet am 13. September eine Führung statt.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Das Programm des Aktionstags, so die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, soll nur digital sein. In der Region sind aber manche Denkmäler geöffnet.

Erhalten. Neu denken“ heißt das Motto des diesjährigen Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 13. September. Neu denken ist das richtige Stichwort, denn offen ist an diesem Aktionstag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz fast nichts. Seit 1984 sind an diesem Tag Tausende von Denkmälern geöffnet und es werden Veranstaltungen angeboten. In Zeiten von Corona ist alles anders. Der Tag des offenen Denkmals findet fast ausschließlich digital statt. Die Stiftung Denkmalschutz hat die digitale Ausführung schon im April beschlossen und dafür Online-Kurse angeboten, in denen  Interessierte lernen konnten, eine digitale Präsentation zu erstellen. Alle teilnehmenden Denkmäler und ihre Videos oder Podcast sind nun auf der Homepage zu finden.

Das bedeutet jedoch nicht, dass an diesem Gedenktag nicht doch das eine oder andere historische Gebäude geöffnet ist. Auch in der Region wurden Angebote zusammengestellt:

Der Ingersheimer Holderfriedhof ist am 13. September von 11 bis 16.30 Uhr geöffnet und weist vor allem auf die Bleiverglasungen an Fenster und Türen der Aussegnungshalle hin. Diese stammen vom Ludwigsburger Künstler Roland Wesner. An diesem Tag wird eine ausführliche Broschüre zu den Fenstern angeboten, die den Rundgang der Besucher begleitet, und es sind Ansprechpartner vor Ort, teilt die Gemeinde Ingersheim mit.

Die Stadt Ludwigsburg hält sich an die Vorgaben des Deutschen Denkmaltags und macht digitale Angebote, bei denem man Kulturdenkmäler virtuell entdecken kann, sie aber auch vor Ort betrachten kann. Ein Film zeigt die historischen Besonderheiten des Rathauses Eglosheim, und ein Video mit Bildergalerie illustriert den Wandel von der Garnisonskirche zur Friedenskirche.

Drei Filme erstellt

Katrin Held, Gästeführerin in Besigheim-Ottmarsheim, hat auf Youtube drei Filme zum Aktionstag erstellt, die auch auf der Homepage der Stadt abrufbar sind: Einer führt in die Geschichte des Ottmarsheimer Rathauses mit seinem kuriosen Burrle ein, der andere ist ein virtueller Rundgang durch die Ottmarsheimer Hippolytkirche. Und um 8 Uhr am 13. September wird ein Überraschungs-Video von Katrin Held aus Ottmarsheim freigeschaltet. Held hat, wie ihre Besigheimer Kollegin Sabine Kufferath-Lampl an dem Online-Kurs der Denkmalstiftung teilgenommen.

Kufferath-Lampl  widmet sich digital dem Thema „Besigheimer Denkmalchancen“. Ihr Podcast präsentiert ein wiederentdecktes Kleinod am Rande der Besigheimer Altstadt. Heute ist es Bestandteil eines Wohnhauses, im Mittelalter war es als Badestube ein Ort der Reinlichkeit, Gesundheit und Geselligkeit. Auch wenn heute nur noch Teile der Stube erhalten sind, gewährt sie doch einen Blick in die Besigheimer Vergangenheit. Darüber hinaus wird es Informationen zu der Evangelischen Stadtkirche Besigheim geben.

Ein Kleinod ist auch die Liebfrauenkirche in Sachsenheim-Ochsenbach. Hier wird es eine der wenigen tatsächlichen Führungen geben:  Fabian Heimann führt um 16.30 Uhr durch die Kirche. Seine etwa einstündige Führung wird digital unterstützt: Er zeigt die Sehenswürdigkeiten der Kirche zunächst in einer Power Point-Präsentation. Anschließend können die Teilnehmer sie an Ort und Stelle selbst betrachten. Damit sind die Corona-bedingten Vorsichtsmaßnahmen eingehalten. Heimann wird insbesondere auch auf die Historie seit Bestehen der Kirche eingehen und zeigen, dass es in jedem Jahrhundert Krisen, Pandemien und Epidemien gab.

www.tag.des-offenen-denkmals.de

 
 
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