Sie sind meist als Erster vor Ort, wenn ein Notruf eingeht, sie betreuen Verletzte, übernehmen den Sanitätsdienst bei Großveranstaltungen und unterstützen die Feuerwehr indem sie Betroffene betreuen. Das Tätigkeitsfeld des DRK Ortsverein Tamm ist groß. Auch im Katastrophenfall sind sie für den Bevölkerungsschutz im Einsatz. Die Ehrenamtlichen stecken viel Zeit und Arbeit in die Tätigkeit beim Ortsverein, doch das alleine reicht nicht aus, um die Kosten für Material und Arbeitsgeräte und -fahrzeuge zu decken. „Wir hatten in den vergangenen Jahren fast 85 000 Euro Ausgaben, die wir durch Spenden und unsere Testaktivitäten stemmen konnten“, erzählt Ralf Schnitzler, erster Vorsitzender des DRK Tamm.
Tamm - DRK Ortsverein Crowdfunding-Aktion für neuen Einsatzwagen
Der DRK Ortsverein Tamm benötigt dringend einen neuen Mannschaftswagen. Die Organisatoren hoffen, dass ein Crowdfunding-Projekt hilft die 10 000 Euro spenden dafür zu sammeln.
Der Platz reicht nicht aus
Zwar seien durch Corona die Sanitätsdienste auf größeren Veranstaltungen weggefallen, doch der Ortsverein Tamm übernimmt seit März 2021 die Testung in den kommunalen Kindergärten in Tamm. Dadurch gibt es beim Ortsverein kein Einnahmen-Minus. Nun steht für den Ortsverein eine wichtige Neuanschaffung auf dem Plan: Der Mannschaftstransportwagen ist in die Jahre gekommen. „Wir haben nicht ausreichend Platz für Ausrüstung und Mannschaft. Der Wagen ist von 1995 und entspricht bei weitem nicht mehr den technischen Anforderungen, die wir jetzt haben“, erklärt Armin Reiter, Leiter der Tammer DRK Bereitschaft.
Für einen neuen Mannschaftswagen benötigt der Ortsverein Tamm 10 000 Euro. „Wir haben uns entschieden es dieses Mal mit einem Crowdfunding zu probieren. Das haben wir bisher noch nie gemacht“, erzählt Ortsvereinsvorsitzender Ralf Schnitzler. Zwar habe der Ortsverein durch Corona keine Verluste, doch das Geld für den neuen Mannschaftswagen sei dann doch eine große Investition. Alles was der DRK Ortsverein über die Corona-Testungen einnimmt, fließt direkt in die Ausstattung der Bereitschaft und die Ausbildung der Sanitäter.
Vorbereitungen während Fahrt
Einen größeren Sprinter braucht die Bereitschaft dringend. „Wir können während der Fahrt zum Einsatzort noch nicht einmal alle Einsatzkräfte im Wagen mit ihren Funkgeräten ausstatten, da wir die nicht direkt im Sitzbereich alle unterbringen können“, sagt Reiter. Auch zwei Zelte, die sie unter anderem für Einsätze haben, wenn sie zu Notfällen mit der Feuerwehr gerufen werden, könnten sie mit dem neuen Wagen dann endlich mitführen. Einen Ford Transit hat der Ortsverein ins Auge gefasst. „Damit könnten dann zwar nur noch sechs, statt bisher acht Einsatzkräfte transportiert werden, doch mehr brauchen wir auch gar nicht“, sagt Schnitzler. Auch ein Stromaggregat und Helme hätten in dem neuen Wagen dann endlich einen festen Platz.
Lange Ausbau-Zeit
Noch dieses Jahr möchte der Tammer Ortsverein den neuen Sprinter bestellen „denn der Ausbau dauert dann auch nochmal 15 Monate“, weiß Bereitschaftsleiter Reiter. Vielleicht gibt es dann auch noch die Chance den neuen Einsatzwagen technisch so auszustatten, dass die Helfer vor Ort nicht immer die Patientenprotokolle handschriftlich in zweifacher Ausführung ausfüllen müssen. „Das wäre schon eine riesen Erleichterung, aber ob das auch so klappt und umsetzbar ist, wissen wir noch nicht“, sagt Reiter. Nun hoffen die beiden Verantwortlichen erst einmal, dass die Summe über das Crowdfunding zustande kommt. Noch bis zum 31. März kann für das neue Einsatzfahrzeug gespendet werden. „Falls wir die 10 000 Euro übersteigen, kommt das Geld natürlich auch dem Ortsverein zu Gute. Wir haben erst kürzlich viel in den Aufbau der Schulsanitäter an der Realschule Tamm gesteckt“, erzählt Schnitzler.
Alle Infos zur Spendenaktion gibt es online. Die Crowdfunding-Aktion wird von der VR-Bank Ludwigsburg organisiert.
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