Tamm Hohenstange verliert erneut einen Supermarkt

Von Petra Neset-Ruppert
Ende April schloss in Hohenstange der Supermarkt. ⇥ Foto: Oliver Bürkle

Der Supermarkt in der Hohenstange schloss zum 30. April. Die Stadt Tamm wurde von dieser Nachricht überrascht und rätselt über die Schließgründe. Ein Geschäftsführer war bereits nach wenigen Monaten ausgestiegen.

„Wir waren damals so froh, dass sich ein Betreiber für den Supermarkt gefunden hat“, erinnert sich Tamms Bürgermeister Martin Bernhard. Seit Mai sind die Bewohner der Hohenstange nun wieder ohne Lebensmittelgeschäft in unmittelbarer Nähe. Die Schließung des „Tammkauf“ habe Bernhard überrascht.

Angefangen hatte alles 2020. Alkan Hasanoglu und Haktan Elmas eröffneten im November das Geschäft Anatolia. „Es gab europäische Artikel, die allerdings türkisch bezeichnet waren. Auf unser Betreiben hin, sind die Geschäftsführer dann mit Rewe zusammengekommen und haben so ihr Sortiment an die Kunden in der Hohenstange angepasst“, erzählt Bernhard. Woran es gelegen habe, dass der Laden nun schließen musste, weiß das Stadtoberhaupt auch nicht: „Wir wollen schon wissen woran es gelegen hat und versuchen mit Herrn Elmas in Kontakt zu treten.“

Geschäftspartner trennen sich

Alkan Hasanoglu hatte sich bereits nach wenigen Monaten aus dem Geschäft zurückgezogen. „Es gab Streit und deshalb bin ich im März dann ausgestiegen“, so Hasanoglu. Doch eigentlich sei das Geschäft gut angelaufen: „Die Kunden wollten weniger türkische Produkte und so haben wir mehr deutsche und italienische Waren angeboten. Die Idee war super, ich habe auch später noch viele positive Rückmeldungen zu unserem Konzept erhalten.“ Doch die Uneinigkeiten zwischen den beiden Inhabern hätten sich laut Hasanoglu nicht klären lassen und so stieg er aus.

Insolvenz angemeldet

Im Dezember wurde die Anatoli GmbH, die den Supermarkt betrieb, laut Handelsregister aufgelöst. Eine Insolvenz war beantragt. Der Geschäftsführer Haktan Elmas war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Die Stadt Tamm habe nichts von der Insolvenz gewusst. Nun müsse man sehen, wie es weitergehe: „Wir werden jetzt über den Vermieter gehen, um zu sehen, was machbar ist und welche Dienstleistungen möglich sind. Ein Supermarkt wäre natürlich wünschenswert“, so Bernhard, denn die Hohenstanger hätten „Einkaufsmöglichkeiten in ihrer Nähe bitter nötig“. ⇥

 
 
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