Die Veränderung des Klimas beschäftigt Kommunen auch im Kreis. Gerade Extremwetterereignisse haben in den vergangenen Jahren auch im Kreis Ludwigsburg zu Schäden geführt, das Landratsamt hat einen Hitzeaktionsplan erstellt und auch die einzelnen Städte und Gemeinden haben die Veränderungen vor Ort durch den Klimawandel im Blick.
Tamm Onlinebefragung zum Klimawandel
In einem Forschungsprojekt der Uni Stuttgart sollen Strategien für die Region in Zeiten des Klimawandels entwickelt werden. Tammer sollen sich beteiligen.
Die Universität Stuttgart und das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung führen derzeit ein Forschungsprojekt in der Region Stuttgart durch. Mit „ISAP II“ sollen Anpassungsstrategien für die Region Stuttgart in Zeiten des Klimawandels entwickelt werden. Dazu befragt das Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung der Universität Stuttgart Haushalte in verschiednen Städten in der Region.
Ein Klimaatlas soll entstehen
Tamm wurde ausgewählt an dieser Befragung teilzunehmen und so stellte Friedrich Hampel von der Uni Stuttgart das Forschungsprojekt in der jüngsten Sitzung des Tammer Gemeinderats vor. „Es ist ein theoretisches Projekt mit Praxisbezug. Am Ende kommt ein Klimaatlas dabei heraus“, so Hampel.
4000 Haushalte werden in Tamm angeschrieben, die an einer Online-Befragung teilnehmen sollen. „Zentrales Thema ist der Datenschutz“, betont Hampel. Die Meldedaten, die man für die Anschreiben erhalte, würden nicht in Verbindung mit den Antworten aus der Onlinebefragung gebracht werden können.
Mit dem Fragebogen will das Institut unter anderem die Betroffenheit bei Extremwetter in der Tammer Bürgerschaft ermitteln oder aber auch erfassen, wie groß die Zahlungsbereitschaft in der Bevölkerung ist, um potenzielle Risiken zu minimieren. So werde zum Beispiel auch danach gefragt, wie sich die Bürger über den Klimawandel informieren oder aber auch welche persönlichen Maßnahmen sie zu Hause ergriffen habe, um sich zum Bespiel vor Hochwasser zu schützen. „Zu bestimmten Frage würde eine Vorbereitung das Ergebnis verfälschen, deshalb möchte ich an dieser Stelle nicht zu weit in die Details gehen“, erklärte Hampel den Gemeinderäten. Auf die Frage von Gemeinderat Wolfgang Günther (LLT) weshalb Tamm ausgewählt wurde, erklärte Hampel: „Wir haben uns dem genähert, in dem wir uns gefragt haben, welche Kommunen sind typisch für die Region. Und wer hat auch Kapazitäten für die Befragung?“ Gerade Hitze sei ja auch in Tamm ein Thema. Neben der Stadt, wurde im Kreis auch noch Ingersheim ausgewählt, um an der Befragung teilzunehmen. Zudem kommen Daten aus Winnenden aus dem Rems-Murr-Kreis.
„Diese Daten sind ja dann auch hilfreich für uns. Was wir davon mitnehmen können. Auf dem Rathausplatz haben wir ja bereits aktiv etwas gegen die Hitze unternommen. Auch für Hohenstange sind ähnliche Maßnahmen geplant“, sagte Bürgermeister Martin Bernhard und betonte: „Das wird nur gescheit, wenn sich möglichst viele beteiligen.“
Vier Wochen Zeit
Zwischen Juni und Juli werden dann ausgewählte Bürgerinnen und Bürger über 18 Jahre angeschrieben und erhalten einen QR-Code sowie einen Zugangscode, mit dem sie sich für die Befragung einloggen können. Vier Wochen lang habe man dann Zeit, die Fragen zu beantworten. Circa 15 bis 30 Minuten werde die Umfrage in Anspruch nehmen. Auf Gerhard Leyhs (AWV) Frage, ob auch diejenigen ohne Computer daran teilnehmen können, versichert Hampel: „Es gibt auch die Möglichkeit einen gedruckten Fragebogen von uns zu erhalten.“
Dr. Dietmar Zeh (CDU), Jürgen Hottmann (AWV) sowie Janick Burk (Grüne) begrüßten die Haushaltsbefragung. Sie seien gespannt, was diese für Erkenntnisse liefern werde. Sobald die Daten voraussichtlich Ende des Jahres ausgewertet sind, will Hampel die Ergebnisse im Gemeinderat präsentieren.