Tanzsportgemeinschaft Bietigheim Als Debütant auf der großen DM-Bühne

Von Andreas Eberle
Die Lateinformation der TSG Bietigheim hat ihre Choreografie  „Dance is Life“ weiter perfektioniert. Am Samstag will sie damit auch bei der DM in Bremen die Wertungsrichter überzeugen. Foto: Julia /Riecke

Das Lateinteam der TSG Bietigheim mischt am Samstag in Bremen erstmals bei einer deutschen Meisterschaft mit. Cheftrainer Stefan Cramer peilt mit seiner Formation einen Mittelfeldplatz an.

Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte betritt die TSG Bietigheim am Samstag die ganz große Bühne: Die Lateinformation feiert in Bremen als Aufsteiger aus der Zweiten Bundesliga Süd ihre Premiere bei einer deutschen Meisterschaft. Die jeweils acht besten Teams der Republik kämpfen ab 14.30 Uhr in einer Vor-, Zwischen- und Finalrunde um den Titel in den Disziplinen Standard und Latein. „Für uns ist es ein Riesenerlebnis, dort dabei zu sein. Es herrscht eine angespannte Vorfreude. Wir wollen das besondere Event genießen und natürlich eine optimale Leistung abrufen“, sagt Bietigheims Trainer Stefan Cramer, dessen Mannschaft bereits am Freitagmorgen gen Norden aufgebrochen ist und vor Ort zweimal übernachten wird.

70 Fans reisen an die Weser mit

Rund 70 Fans aus Verein und Umfeld begleiten die Formation zur Unterstützung an die Weser. „Ich weiß, dass da schon fleißig Plakate und Winkelemente vorbereitet wurden und hoffe, dass unsere Leute ordentlich Stimmung machen“, stellt Cramer fest. Zwischen 6000 und 7000 Zuschauer werden zu dem Tanz-Spektakel in der Bremer ÖVB-Arena erwartet.

Die Tanzsportgemeinschaft zeigt wie im Vorjahr die Choreografie „Dance is Life“, mit der sie im Mai 2021 beim Aufstiegsturnier in Nienburg den Sprung in die Bundesliga geschafft hat. In den vergangenen Monaten hat Cramer mit seinen vier Trainer-Kollegen und den 20 aktiven Tänzern (Durchschnittsalter: 26 Jahre) aber noch fleißig am Auftritt getüftelt und gefeilt. „An ein paar Ecken haben wir unsere Choreografie verbessert, verfeinert und perfektioniert und sie insgesamt auf Erstliga-Niveau angehoben. Wir sind jetzt noch schneller, kompakter und dynamischer in den Bewegungen“, verrät Cramer und beziffert den Qualitätssprung gegenüber der Zweitliga-Performance auf 20 bis 25 Prozent.

Zu den Favoriten zählen aber andere Mannschaften – allen voran die drei Formationen, die schon in der Vorsaison den Sieg unter sich ausgemacht haben: der gastgebende Titelverteidiger und Europameister Grün-Gold-Club Bremen, Vizemeister TSG Bremerhaven sowie der Drittplatzierte Blau-Weiß Buchholz. Der DM-Debütant aus Bietigheim-Bissingen strebt einen Mittelfeldrang an. Ein Achtungserfolg bei der „Deutschen“ wäre zugleich ein Signal an die Konkurrenz für die kommende Bundesliga-Saison, die am 14. Januar mit einem Wettkampf in Buchholz beginnt und dann bis zum 11. März geht. Zwei Mannschaften aus dem Achterfeld muss der Neuling dort hinter sich lassen, um nach den fünf Turnieren den angepeilten Klassenerhalt zu feiern. „Wir wollen in der neuen Liga ankommen und uns etablieren – und nichts mit dem Abstieg zu tun haben“, gibt Cramer die Marschroute vor.

Auch ein Lokalrivale der TSG mischt am Samstag in Bremen bei den Lateinern mit: Der TSC Residenz Ludwigsburg, der 2021 Platz fünf belegt hat, präsentiert seine frisch einstudierte Choreografie „Change!“ – in einem neuen Outfit und zu neuer Musik. Die weiteren Teilnehmer sind die beiden Bietigheimer Mitaufsteiger TSC Schwarz-Gelb Aachen und FG Hofheim/Rüsselsheim/Fischbach sowie das 1. Latin Team Kiel.

Drei Formationen aus dem Kreis

Beim Standardturnier ist mit dem 1. TC Ludwigsburg ein weiterer Vertreter aus der Barockstadt am Start. Damit tummeln sich unter den 16 für die DM qualifizierten Teams gleich drei aus dem Kreis – ein weiteres Novum. Bei einem viertägigen Trainingslager in Sigmaringen haben sich die Schützlinge von Dagmar und Norman Beck zuletzt den Feinschliff geholt. Die besten Aussichten auf den Titel hat aber wie gehabt der Braunschweiger TSC. Der Serienmeister aus Niedersachsen ist Mitte Oktober in heimischer Halle bereits Weltmeister geworden – mit einem hauchdünnen Vorsprung vor dem Erzrivalen ASC Göttingen 1846.

Die deutsche Meisterschaft am Bildschirm

Info
Radio Bremen überträgt die deutschen Meisterschaften im Formationstanzen am Samstag live. Die Zwischenrunden werden ab 20.15 Uhr im Stream auf www.butenunbinnen.de sowie in der ARD-Mediathek gezeigt. Das Finale der jeweils vier besten Teams ist im „Sportclub live“ im NDR-Fernsehen ab 22.30 Uhr zu sehen. Den genauen Zeitplan gibt es im Internet. https://dm.ggcbremen.de/zeitplan/

 
 
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