Theater unter der Dauseck Oberrixingen Ausgezeichnet: Bestes Freilichttheater im Land

Von Gabriele Szczegulski
Irmgard wird von ihrem Regenschirm in Märchenwelten geweht, als Peter den Kinderspruch „Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm “ aufsagt. Das Ensemble wurde nun ausgezeichnet. Foto: /Sebastian Hester

Das Theater unter der Dauseck bekommt den Landesamateurtheaterpreis für „Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm“.

Zur Märchenwelt wurde das Möbelhaus Schmidt’s Domino im Juli 2022. Das Oberriexinger Theaterensemble Theater unter der Dauseck verwandelte das Möbelhaus und dessen Außenbereich in ein Abenteuerland für Märchenfiguren. Ein Spektakel, unterhaltsam und einfallsreich, geschrieben von der Stammautorin des Ensembles, Barbara Schüßler. Die einfallsreiche und unterhaltsame Inszenierung erntete nicht nur ausverkaufte Vorstellungen sondern nun auch den Landesamateurtheaterpreis „Lamathea“ 2023 in der Kategorie Freilichttheater.

Unter 26 Bewerbungen Theater unter der Dauseck ausgewählt

Das Stück „Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm“ wurde unter 26 Bewerbungen ausgezeichnet. “Lamathea“ wird seit 2013 alle zwei Jahre vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg in sieben Kategorien verliehen. Damit wird Öffentlichkeit geschaffen für Baden-Württembergs Breiten-Kulturszene, wie für das herausragende ehrenamtliche Engagement der Beteiligten. Schon 2015 gewann das Theater unter der Dauseck den Preis für „Schwabenaufstand“.

„Für uns ist die Auszeichnung Anerkennung und Auftrag, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen“, sagt Bernd Schlegel, Vorsitzender des Theaters unter der Dauseck. Der Anspruch für das Ensemble sei, als Amateure professionell zu arbeiten. „Sicherlich wird mit der Auszeichnung auch ein besonderes Markenzeichen des Theaters unter der Dauseck hervorgehoben. Die Stücke werden jeweils passend zum Spielort geschrieben“, so Schlegel. Und zwar fast immer von Barbara Schüßler, die auch „„Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm“ verantwortete. Eigens für das Möbelhaus Schmid’s Domino in Sachsenheim hatte Barbara Schüßler vom Theater unter der Dauseck einen Theaterspaziergang entwickelt.

Hänsel und Gretel, Rumpelstilzchen, Dornröschen, Schneewittchen, Frau Holle und Aschenputtel – all diese Märchenfiguren gaben sich ein Stelldichein im Möbelhaus, dazu kamen noch vier Raben und viele andere Figuren, teilweise auch vermenschlichte Dinge, wie der Spiegel oder das Tischtuch. Mehrere ausverkaufte Vorstellung im Juli 2022 und eine begeisterte Zuschauerschar waren das Ergebnis von Schüßlers Kreativität.

Dabei war das Stück nicht einfach nur eine Märchenerzählung: Die Handlung kreist um Irmgard, deren Kindheitsbilder auftauchen, in denen sie ganz neu und als erwachsene Frau agiert. Ausgelöst durch den Vers „Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm“, den ihr Nachbar Peter aufsagt und gegen den sie ihren Schirm als Schutzschild erhebt, erfasst sie ein Sturm und sie wird in ihre Kindheit zurück geweht.

Alle Märchenfiguren stehen dabei für eine der sieben großen Sünden, Schüßler stellte aber diese nicht als Todsünden dar, sondern als kindliche Fehler, wie bei Hänsel und Gretel die Gefräßigkeit. Für die Autorin ist die Auszeichnung eine Bestätigung, „weiter kreativ zu sein und Stoff zu finden, der mehrdimensional dargestellt werden kann“, so sagt Barbara Schüßler.

 
 
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