Bis zuletzt war er seinem Sport, dem Fußball verbunden. Noch beim Heimspiel des VfB Stuttgart gegen Darmstadt 98 war Manfred Reiner gemeinsam mit weiteren VfB-Legenden zu Gast in der Stuttgarter MHP-Arena. Jetzt ist der ehemalige Profi der „Roten“ und des Karlsruher SC, der in Bietigheim-Bissingen seine Kindheit verbrachte und in der einstigen „Linde“ sowie Bäckerei samt Mehlhandlung seiner Eltern an der Ecke Kronenbergstraße/Löchgauer Straße den Beruf des Bäckers erlernte, im Alter von 86 Jahren verstorben.
Tod von Manfred Reiner Trauer um den „Beck“
Der Fußballer des SV Germania, der in Karlsruhe zum Profi wurde, ist im Alter von 86 Jahren verstorben.
Seine Lebensfreude glich seiner Spielkunst. Überliefert ist, dass der Flügelflitzer einem Spiel gegen den FC Santos mit Pelé den brasilianischen Gegenüber Djalma Santos sprichwörtlich Knoten in die Beine dribbelte, sodass der Weltklasse-Verteidiger spontan stehen blieb und dem Bietigheimer applaudierte. Das Fußballspielen erlernte Manfred Reiner im Laiern und im Ellental beim SV Germania Bietigheim. Hier kickte er wie sein Bruder Helmut, der gar zum Bäcker-Meister avancierte und später beim Bundesligisten 1860 München spielte, bevor er zum Sportinvaliden wurde.
Zur Saison 1958/59 wurde er vom damaligen Oberliga-Meister Karlsruher SC unter Vertrag genommen. Da der KSC im Angriff aber hervorragend besetzt war, gelang ihm der Durchbruch erst nach seinem Wechsel zum VfB Stuttgart 1961. Bei den „Roten“ gehörte der Angreifer sofort der Stammbesetzung an. Bis 1967 traf Manfred Reiner in insgesamt 123 Pflichtspielen – davon 23 in der Bundesliga – 46 Mal für den VfB. Zweimal wurde er bei den Stuttgartern Torschützenkönig.
Sportbegeistert und aktiv blieb Manfred Reiner bis ins hohe Alter. Auch noch mit 80 Jahren stand er als Doppelpartner von alten TSV-Kumpels im Tennis seinen Mann, joggte im Wald, saunierte, ging schwimmen, schaffte im Gärtle und ums Haus herum, oder pflückte Äpfel. wch/nac