Die Zahl der Abgänge von Stammspielern beim Regionalligisten SGV Freiberg und beim Oberligisten FSV 08 Bietigheim-Bissingen war jeweils groß. Die BZ wirft einen Blick auf die Leistungen bei den neuen Vereinen. Die meisten Kicker scheinen ihr Glück auch anderswo gefunden zu haben und spielen in unterschiedlichen Ligen mit ihren Teams um den Aufstieg.
Transfer-Rückblick Filimon Gerezgiher spielt um den Aufstieg in die Bundesliga
Eine Übersicht, wie es den Sommer-Abgängen des SGV Freiberg und des FSV 08 Bietigheim-Bissingen bei ihren neuen Vereinen ergeht. Der Elversberger Stürmer hat für beide Vereine gespielt.
Den größten Sprung vollzog Filimon Gerezgiher, der beim Zweitligisten SV Elversberg einen Vertrag bis Juni 2027 unterschrieben hat. Mit den Saarländern mischt der 24-Jährige in der Spitzengruppe mit und spielt um den Aufstieg in die Bundesliga. In zwölf von 13 Zweitligapartien gehörte der schnelle Offensivmann dem Spieltagskader an, stand einmal in der Startelf, wurde zehnmal eingewechselt und erzielte einen Treffer. Für den SGV Freiberg bestritt er von Januar 2023 bis Juni 2024 in der Regionalliga 45 Spiele, in denen ihm 13 Tore gelangen. Vor einem kurzen und wenig erfolgreichen Gastspiel beim VfB Stuttgart II absolvierte Gerezgiher in den Spielzeiten 2020/21 und 2021/22 für den Oberligisten FSV 08 Bietigheim-Bissingen 47 Spiele und traf dabei elfmal.
Reisig blickt in Richtung Liga drei
Eine Erfolgsgeschichte schreibt bislang auch Gerezgihers ehemaliger Freiberger Mitspieler Ruben Reisig, der in der jungen Mannschaft des Tabellenführers TSG 1899 Hoffenheim II eine Führungsrolle einnimmt. 13-mal stand der zweikampf- und kopfballstarke Mittelfeldspieler in der Anfangsformation für die TSG, zweimal wurde er eingewechselt. Zwei Treffer gehen auf sein Konto, darunter der 1:0-Siegtreffer in der Nachspielzeit im letzten Vorrundenspiel beim FC Gießen, der den Kraichgauern die Herbstmeisterschaft bescherte. Für den SGV Freiberg war er seit 2022 in 66 von möglichen 68 Partien im Einsatz und erzielte dabei sieben Tore.
Tim Littmann verließ im Sommer 2024 nach einer Saison mit 24 Spielen und zwei Toren den SGV Freiberg und wechselte zum Ligakonkurrenten FC 08 Homburg, erlangte dort aber noch nicht den Status des Stammspielers. In 17 von 19 Partien stand er im Kader, war achtmal in der Startelf und wurde sechsmal eingewechselt. Sein früherer Freiberger Verteidiger-Kollege Neal Gibs kehrte nach seiner zwölfmonatigen Leihe zum Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern zurück, kam bislang aber nur 17 Mal im Oberligateam des FCK, das die Tabelle anführt, zum Einsatz.
Den ehemaligen Drittliga-Profi Mike Feigenspan hätte der SGV gerne länger behalten als nur sechs Monate mit 13 Einsätzen und drei Toren, den 30-Jährigen zog es aber aus privaten Gründen zurück in die nordhessische Heimat. Dort kickt er seit Oktober für den Hessenligisten KSV Baunatal und erzielte in fünf Partien vier Treffer.
Latifovic im Umbruch-Team
Verletzungsbedingt kam Denis Latifovic nach seinem Wechsel 2024 vom 1. CfR Pforzheim in Freiberg nur auf vier Einsätze und schloss sich im Sommer der TSG Balingen an. Beim Tabellenzweiten der Oberliga gilt Latifovic als bester der 15 Neuzugängen nach dem Radikalumbruch, und Spieler der Vorrunde. Der 26-Jährige, absolvierte in der wegen Corona abgebrochenen Saison 2020/21 acht Partien für den FSV 08 Bietigheim-Bissingen und erzielte dabei drei Tore, wechselte dann nach Pforzheim.
Sein Nebenmann im TSG-Mittelfeld, der eine prima Vorrunde gespielt hat ebenfalls eine gute Note als Neuzugang erhält, ist Ferdinand Schmidt, der zwölfmal von Anfang an gespielt und dreimal eingewechselt wurde, dann drei Spiele verletzt pausieren musste, zuletzt aber wieder im Kader stand. In zwei Jahren beim FSV 08 brachte Schmidt es auf 49 Spiele und einen Treffer.
Kenniche nach Freiberg und wieder weg
Vier Startelfeinsätze, vier Einwechslungen und 18 von 19 möglichen Kadernominierungen verzeichnet bislang Andre Sirianni beim Regionalligisten FC Astoria Walldorf, auch der Verteidiger spielte zwei Saisons am Bruchwald.
Kein Glück mit dem Wechsel zu einem Regionalligisten hatte Nesreddine Kenniche, der in zwei Jahren 62 Oberligaspiele für den FSV 08 absolviert hatte, in denen er 36 Treffer erzielte. Beim SGV Freiberg überwarf er sich nach wenigen Testspieleinsätzen mit Trainer Roland Seitz und wechselte Ende August zum Oberligisten VfR Aalen. Ab dem sechsten Spieltag stand er einmal in der Anfangself und wurde achtmal eingewechselt, erzielte dabei drei Tore. Wegen einer Krankheit musste der 29-Jährige fünf Spiele pausieren und ist jetzt wieder als Joker unterwegs.
Podolsky will in die Regionalliga
Ebenso wie Schmidt, Kenniche und Sirianni gehörte Valentyn Podolsky bei den Nullachtern von 2022 bis 2024 zum Stammpersonal, absolvierte in dieser Zeit 61 Spiele und erzielte 14 Treffer. Jetzt strebt der schnelle Angreifer als Edeljoker mit dem souveränen Oberliga-Tabellenführer SG Sonnenhof Großaspach, der 18 von 19 Spielen gewonnen hat, dem Aufstieg entgegen. Einmal war Podolsky von Beginn an am Start, 14-mal kam er als Einwechselspieler zum Zug und traf zweimal.
Mit Johnathan Zinram-Kisch, von 2022 bis 2024 beim FSV 08 und davor beim SGV Freiberg, sowie Arel Demir, der die Vorsaison als Nullachter bestritt, spielen zwei weitere ehemalige Bietigheim-Bissinger mit ihren neuen Klubs um den Aufstieg. Zinram ist beim Verbandsliga-Tabellenführer Türkspor Neckarsulm Stammspieler und war in allen 15 Partien im Einsatz, Verteidiger Demir steht mit dem in den Spielbetrieb zurückgekehrten Karlsruher SC II in der Verbandsliga Baden auf Platz zwei, war in allen 17 Spielen im Einsatz, zweimal von Beginn an.