Tripsdrill Cleebronn Rentnerin erlebt Jungbrunnen-Effekt

Von Susanne Yvette Walter
Mit dabei bei der Jubiläumsfahrt am Montag von Ursel Dees (links): Benjamin Fischer, Geschäftsführer Stefan Seipel sowie Enkel Markus Dees (von links). Foto: /Oliver Bürkle

Die 85-jährige Ursel Dees aus Cleebronn macht eine Therapie der besonderen Art – und verliert beim Achterbahnfahren in Tripsdrill ihre Rückenschmerzen. 

Ursel Dees, 85 Jahre alt, ist überglücklich. Sie sitzt ganz vorne in ihrer heiß geliebten „Karacho“-Achterbahn im Erlebnispark Tripsdrill in Cleebronn. Das Achterbahnfahren ist für sie mehr als nur bloßes Vergnügen: Die rüstige Rentnerin hat es als wertvolle Therapie für ihr Rückenleiden entdeckt. Damit wird wohl endlich wahr, was Tripsdrill schon lange verspricht: In die Altweibermühle wandern die alten, gebrechlichen Weibchen hinein, rutschen die lange Rutschbahn herunter und kommen als gesunde, junge Frauen wieder heraus. Zumindest ähnlich verhält es sich bei Ursel Dees, der Mythos des Jungbrunnens greift.

Inzwischen hat sie 3333 Fahrten mit der Katapult-Achterbahn und über 3000 Fahrten mit der Achterbahn „Hals-über-Kopf“ unternommen. Um sie zu ehren und sie als Beispiel für Therapieerfolge bezüglich ihres angeborenen Rückenleidens bekannt zu machen, lud die Leitung des Erlebnisparks die rüstige Seniorin aus Cleebronn am Montag zu ihrer Schnapszahl-Fahrt ein. Außerdem wurde Ursel Dees zudem ein Jahrespass auf Lebzeit feierlich überreicht.

Und so kam es zur überaus ungewöhnlichen Therapiemethode: Seit Jahrzehnten plagten die „Karacho-Oma“ wie sie mittlerweile in Tripsdrill liebevoll genannt wird, Rückenschmerzen und Hüftprobleme. Angespornt durch ihren Arzt, wagte die damals 72-Jährige im Jahr 2012 ihre Jungfernfahrt mit der Holzachterbahn „Mammut“ – ein neuer Therapieweg war eingeschlagen. Jahre später stieg sie zusammen mit Tripsdrill-Geschäftsführer Roland Fischer in die Gondel zur 50. Fahrt.

Einen besonders wertvollen Beitrag für die Gesundheit von Ursel Dees leistet die Achterbahn „Hals-über-Kopf“, berichtet sie. Denn bei der Fahrt würden die Wirbel in Rücken und Hals gedehnt werden. Egal in welche Achterbahn die Junggebliebene einsteigt, sie darf immer so lange sitzenbleiben und weiterfahren, wie sie möchte. Für sie gelten Sonderregeln. Und dieses Privileg nutzte sie auch am Montag.

Fans erwarten sie jubelnd

Am Start- und Zielpunkt hatte sich am Montag bereits ihr Fanklub versammelt und jubelte jedes mal, wenn Ursel Dees dort ankam. „Ich bin überglücklich und kann es kaum fassen, wie liebevoll ich hier behandelt werde. Ich liebe Fahrgeschäfte schon seit meiner Kindheit“, erzählte die Seniorin begeistert und weiter: „In Bad Cannstatt, wo ich herkomme, hat der Cannstatter Wasen eine lange Tradition und Geschichte. Als kleines Mädchen bin ich dort schon herumgeturnt und ein bisschen so fühle ich mich heute wieder“, sagte Ursel Dees und lachte. Aber auch im Erlebnispark Tripsdrill sei sie bereits als Kind gewesen. Sie habe es schon damals geliebt, die Altweiberrutsche hinunterzurutschen – allerdings war damals der Jungbrunneneffekt noch nicht nötig. „Ich habe die ganzen Entwicklungen von Tripsdrill miterlebt“, erzählt die Seniorin stolz.

Von ihren Therapieerfolgen ist Ursel Dees jedenfalls fest überzeugt. Sie will daher auch andere Rückenkranke ermutigen, es zu probieren, warnt aber auch, dass es natürlich immer auf den Einzelfall ankomme, ob so eine „Therapie“ Sinn mache oder nicht.

 
 
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