TSV Bönnigheim Handball Mit einem Motivationsvideo zum Verbandsliga-Aufstieg

Von bzh
So jubelt ein Aufsteiger: Der Bönnigheimer Jonas May schreit nach einem Tor im entscheidenden Relegationsspiel gegen die SG Hofen/Hüttlingen seine Freude heraus. Foto: Avanti/Ralf Poller

Der TSV Bönnigheim setzt sich in der Relegation vor heimischem Publikum durch und schafft 20 Jahre nach dem letztmaligen Aufstieg den Sprung nach oben.

Die Mays haben getroffen, der TSV Bönnigheim steigt auf.“ So könnte mit einem bekannten, leicht abgewandelten Volkslied, der Aufstieg der TSV-Handballer in die Verbandsliga besungen werden. Das Stromberg-Team ergriff die Gelegenheit beim Schopf und schloss die kurzfristig angesetzte Relegationsrunde vor eigenem Publikum als Erster mit 5:1 Punkten ab. Überragend dabei die Brüder Jaron und Jonas May, die zusammen über die Hälfte aller TSV-Treffer erzielten.

Vor 20 Jahren stiegen die TSV-Männer letztmals in die Verbandsliga auf. Das Video von damals wurde dem aktuellen Team am Tag vor der Relegationsrunde als Motivation gezeigt und verfehlte seine Wirkung nicht.

300 Fans fiebern mit

Zum Auftakt traf Bönnigheim auf die SG Ober-Unterhausen. Der TSV erwies sich schnell als das spielerisch bessere Team, hatte die durchdachtere Spielanlage. Die Echaztäler suchten ihr Heil in Einzelaktionen und einer hart zupackenden Abwehr, die Bönnigheim anfangs beeindruckte. Zur Pause führten die Gastgeber vor 300 Fans mit 11:10. „OU“ glückte zu Beginn des zweiten Abschnitts der Ausgleich, dann zog der TSV bis zur 32. Minute auf 19:14 davon. Der Sieg geriet aber nochmals in Gefahr, weil die Ordnung im Spiel verloren ging. Ober-/Unterhausen kam auch 19:16 heran. Größeren Flurschaden verhinderte Torhüter Jakob Schönbrodt, der erst einen Siebenmeter abwehrte und danach drei freie Gästechancen zunichtemachte. Der TSV bekam die Partei wieder in den Griff, siegte 23:18.

In der zweiten Begegnung ließ Bönnigheim dem TV Altenstadt keine Chance. Die Filstäler wurden überrollt, nach 25 Minuten lag Bönnigheim beim 16:6 bereits zehn Tore vorne und feierte am Ende einen 26:14-Sieg.

Vor der letzten Partie gegen die SG Hofen/Hüttlingen war noch alles offen. Der TSV hatte 4:0 Punkte auf dem Konto, Hofen/Hüttingen und Ober-/Unterhausen standen bei je 2:2 Zählern. Alle drei hatten noch Chancen auf das Ticket in die Verbandsliga, nur Altenstadt war raus. Bönnigheim benötigte einen Punkt, um aus eigener Kraft Erster zu werden. Bei einer Niederlage hätte es – abhängig vom Ausgang der Partie Altenstadt gegen Ober-/Unterhausen – auch einen Zweier- oder Dreiervergleich geben können.

Bönnigheim und Hofen/Hüttlingen lieferten sich ein spannendes, hart umkämpftes Duell. Insgesamt elf Zeitstrafen prägten die Partie. Der TSV lag meist knapp vorn, konnte sich aber nicht absetzen. Die Gastgeber führten nach 32 der 40 Minuten 19:17. Die SG2H schaffte beim 19:19 den Ausgleich, konterte auch Bönnigheims erneute Führung durch Yannick Herter zum 20:19 und Benedikt Quals 21:20. Zweieinhalb Minuten vor dem Abpfiff legte die Gäste aus dem Ostalbkreis zum 22:21 vor und ließen kurz danach sogar das 23:21 folgen.

Trainer verlängert Vertrag

Bönnigheim schien der Aufstieg noch durch die Finger zu gleiten. Weiberle beruhigte mit einer Auszeit die Nerven seines Teams. 62 Sekunden vor dem Spielende traf Jaron May zum 22:23 und mit dem Schlusspfiff glückte Jonas May der 23:23-Ausgleich. Der Aufstieg war perfekt. Danach war Feiern angesagt. Die Bönnigheimer machten durch, genossen am Sonntagmorgen noch ein Weißwurstfrühstück und ließen den Trainer staunen: „Als ich im Dezember kam, war der Aufstieg kein Thema. Es ging darum, den Jungs den Spaß zurückzubringen. Aber mit der großartigen Rückrunde hat das Team sich den Erfolg verdient“, freute sich Simon Weiberle, der seinen Vertrag beim TSV verlängert hat. bzh TSV Bönnigheim: Schönbrodt, Nicht; Qual (insgesamt 6 Tore), Jonas May (16), Jaron May (22), Grosser (1), Galluccio (1), Herter (6), Zäh (2), Weis (6), Zundel (2), Schmid (5), Horst (5), Vogelmann.

 
 
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