TSV Bönnigheim Im Zwiespalt der Gefühle

Von bf/ae
Hoch hinaus ging es in dieser Szene für die Bönnigheimerin Katja Kerner (beim Wurf). Sie erzielte gegen den Tabellenfünften HSG Rodgau Nieder-Roden zwei Tore. Foto: /Oliver Bürkle

Der TSV Bönnigheim bekommt in der Dritten Liga Süd-West die Kurve und knöpft der fünftplatzierten HSG Rodgau Nieder-Roden nach einem kämpferischen Auftritt einen Punkt ab. Es hätte aber auch einer mehr sein können.

Nach zwei herben Klatschen ist den Handballerinnen des TSV Bönnigheim beim Doppelspieltag mit den Männern in der eigenen Halle die Wende gelungen: Der Drittliga-Neuling holte gegen die favorisierte HSG Rodgau Nieder-Roden ein 24:24. Doch so recht wusste niemand im Bönnigheimer Lager, ob man sich über den einen Punkt freuen sollte oder nicht. Denn zwei Zähler wären wieder mal drin gewesen.

Erleichtert zeigte sich auch Trainer Sven Bühler: „Durch intensiven Kampf haben wir ein Unentschieden gegen den Tabellenfünften geholt, was sich nach den letzten Wochen nicht abgezeichnet hatte. Die Mannschaft kann stolz sein auf den Punktgewinn. Nun gilt es, spielerisch noch eine Schippe draufzulegen, um die kommenden Aufgaben zu meistern.“

Nervöser Auftakt

Die TSV-Frauen starteten nervös in die Partie. Die Abwehr stand in den ersten zehn Minuten völlig neben sich, bekam keinen Zugriff auf die Angreiferinnen aus Rodgau und musste immer wieder mit Einläufern kämpfen, die Lücken in die Abwehr rissen und erfolgreich zum Abschluss kamen. Im Angriff fehlte zu diesem Zeitpunkt die Durchschlagskraft, sodass Bönnigheim mit 3:7 in Rückstand geriet.

Nun steigerte sich der TSV. Mit zwei Siebenmetern, die Sina Häberlen wie später noch vier weitere am Strich sicher verwandelte, kam der Aufsteiger auf 5:7 heran. Kurz darauf hieß es gar 7:8, worauf der Trainer der Hessinnen zu einer Auszeit gezwungen war. Nun kam der Gastgeber wieder aus dem Tritt und musste bis zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff wieder einem Drei-Tore-Rückstand hinterherrennen. Doch Katja Kerner verkürzte mit einem Doppelschlag noch zum 12:13-Halbzeitstand.

Die zweite Hälfte verlief ganz nach dem Bönnigheimer Geschmack. Die Gastgeberinnen waren präsent und legten die erste Führung zum 14:13 vor. Zwei Unterzahlsituationen konnte das Team danach gut verteidigen. Es folgte ein offener Schlagabtausch, die Führung wechselte ständig hin und her, und keine Mannschaft konnte sich weiter absetzen. Fünf Minuten vor Schluss netzte Alexandra Zäh zum 24:24-Ausgleich ein.

„Der TSV ist wieder da“

Die Endphase war geprägt von Emotionen. Torfrau Kathrin Gerullis vernagelte ihren Kasten förmlich und ließ keinen Treffer mehr zu. Allerdings waren auch die TSV-Attacken nicht mehr von Erfolg gekrönt. Ein letzter Angriff von Rodgau Nieder-Roden wurde verteidigt, der Ballgewinn aber abgepfiffen, sodass ein Konter nicht möglich war. Die letzten Sekunden liefen ohne einen vernünftigen Abschluss herunter. Die Spielzeit war bereits vorbei, als der letzte Wurf aufs Gästetor kam. Dennoch hat die Bönnigheimer Mannschaft in puncto Kampfgeist und Wille nach zuletzt mauen Auftritten mal wieder überzeugt. Da passte auch die Ansage aus den Lautsprechern: „Der TSV ist wieder da“. TSV Bönnigheim: Hamann, Gerullis; Zäh (3), Haiges (3), Gröger, Graner, Janiak, Meic (1), Christel(2), Häberlen (8/6), Biedermann (1), Halupka (3), Kerner (2), Fischer (1), Grosser.

 
 
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