Die Handballer des TSV Bönnigheim haben in der Verbandsliga Württemberg ein bereits verloren geglaubtes Spiel noch umgebogen. Das Team von Trainer Simon Weiberle erkämpfte sich beim 31:31 (11:19) gegen den Mitaufsteiger Spvgg Mössingen noch einen Zähler.
TSV Bönnigheim Irres Comeback des Weiberle-Teams
Der TSV sieht kurz nach dem Seitenwechsel bereits bei 11:20-Rückstand gegen Mössingen bereits wie der sichere Verlierer aus. Doch die Weiberle-Sieben dreht die Partie und hat sogar die Chance auf den Sieg.
Bereits kurz nach dem Seitenwechsel schien die Niederlage der Bönnigheimer besiegelt. Sie lagen beim 11:20 bereits mit neun Toren zurück (32.). Kaum ein Zuschauer gab noch einen Pfifferling auf eine Wende. Doch dann fruchteten die Worte von Weiberle bei seiner Kabinenansprache. Sein Team zeigte Charakter und in einer atemberaubenden zweiten Hälfte eine berauschende Energieleistung, die Timo Zundel 60 Sekunden vor dem Ende zu einer 31:29-Führung nutzte.
Leichtfertige Ballverluste
Doch danach fehlte den Gastgebern in ihrem dritten Heimspiel im dritten Saisonauftritt die Cleverness. Ohne Not führten zwei leichtfertige Ballverluste bei offener Manndeckung der Mössinger noch zum letztlich leistungsgerechten 31:31-Unentschieden. Mit Ablauf der 60 Minuten hatte Bönnigheims bester Torschütze Dominic Zäh aber sogar noch die Chance zum Siegtreffer. Doch mit einem Siebenmeter scheiterte er am eingewechselten Gäste-Keeper Chris Frohberger.
„Die Mannschaft hat wahnsinnige Moral bewiesen. Ich bin echt stolz auf die Jungs. Allerdings ärgert es mich schon ein wenig, dass wir am Ende den Sack nicht zumachen“, sagte TSV-Coach Weiberle nach dem irren Comeback seines Teams. Allerdings haderte er auch mit der Regelauslegung der Schiedsrichter, die vor allem im ersten Abschnitt seiner Meinung nach eine klare Linie vermissen ließen. „Wir konnten uns gar nicht darauf einstellen, die Schiris haben unser Spiel blockiert“, erklärte er.
Ein kluger Schachzug von ihm war, Thomas Zundel auf die Außenposition zu stellen, nachdem mit Benedikt Qual und Guiseppe Gallucio gleich beide etatmäßigen Rechtaußen wegen Krankheit ausgefallen waren. Zundel bedankte sich mit fünf Toren und war damit maßgeblich an der Aufholjagd beteiligt.
Von Beginn an dominierten die zunächst äußerst abgeklärt auftretenden Gäste die Partie. Die Bönnigheimer taten sich gegen die aggressive Verteidigung schwer. Dazu wirkte die TSV-Abwehr ziemlich löchrig, die Räume für den Gegner waren viel zu groß, der immer wieder den einfachen Weg zum Tor fand. Allerdings hatten die Gastgeber gleich mit sieben Zeitstrafen zu kämpfen, zwei davon gar wegen Meckerns. Immer wieder haderten sie mit den Schiedsrichter-Entscheidungen. Schnell gerieten sie über 1:4 (8.), 4:9 (15.) und 9:16 (16.) mit 11:19 zur Pause in Rückstand.
Zwischenzeitlicher 7:2-Lauf
Auch nach dem Seitenwechsel war zunächst von einer Aufholjagd nichts zu spüren. Jonas May und Yannick Herter scheiterten mit ihren Würfen an Mössingens Torhüter Samuel Tum, der auch schon im ersten Abschnitt zahlreiche Würfe der Bönnigheimer entschärft hatte. Doch nach dem 13:21 (36.) spielten sie ihre Stärken aus und drückten aufs Tempo. Auch Torhüter Jakob Schönbrodt steigerte sich von Minute zu Minute. Tor um Tor knapsten sie vom Mössinger Vorsprung ab. 20:23 stand es Mitte der zweiten Halbzeit nach einem 7:2-Lauf. Nach 53 Minuten netzte Samuel Schmid zum 27:27-Ausgleich ein. Herter glückte in der 55. Minute mit seinem Treffer zum 29:28 die erste Führung der Hausherren, die Dominic Zäh zum 30:28 ausbaute. Doch letztlich mussten beide Teams mit dem Unentschieden leben.
TSV Bönnigheim: Schönbrodt, Nicht; Wonnerth (1), Müller (2), Levin May, Hees, Jonas May (1), Jaron May (5), Grosser Herter (5), Dominic Zäh (6/3), Zundel (5), Schmid (5), Horst (3).