Die Erleichterung bei Tobias Gärttner war groß, als er mit den Handballerinnen des TSV Bönnigheim im April den Klassenerhalt in der Baden-Württemberg-Oberliga (BWOL) feierte. Der Trainer hatte jetzt einige Monate Zeit, seine Spielerinnen auf die bevorstehende Spielzeit zu trimmen und ist nun bereit, am Sonntag (16.45 Uhr( den TV Nellingen in der heimischen Halle zu empfangen.
TSV Bönnigheim „Unser Ziel sind die Top fünf“
Die Handballerinnen des TSV Bönnigheim wollen diese Saison besser abschneiden als in der vorherigen Spielzeit. Trainer Tobias Gärttner baut dabei auf ein eingespieltes Team.
„Mit Nellingen kommt eine Mannschaft, die viel auf die Jugend setzt“, prognostiziert der Trainer vor dem Auftakt. Der TVN ist in der Vorsaison aus der Dritten Liga abgestiegen und hat sich nun neu formiert. Einige gestandene Spielerinnen haben den Verein verlassen, die Lücken füllen eigene Talente aus der A- und B-Jugend. Durch den Klassenunterschied in der Vorsaison weiß Gärttner noch nicht, was auf ihn zukommt. „Das ist vor dem ersten Spiel schwierig, wenn man den Gegner von der letzten Saison nicht kennt“, sagt er, erwartet aber: „Ich denke, die Nellingerinnen werden schnell spielen. Körperlich haben wir Vorteile.“
Drei neue Jugendspielerinnen
Im Gegensatz zu den Nellingerinnen ist beim TSV der Kern der Mannschaft weitestgehend zusammengeblieben. Gärttner: „Bianca Fischer und Maike Grosser haben aufgehört, wobei Maike schon in der Rückrunde nicht mehr dabei war, weil sie verletzt war.“ Auch die Ganerbenstädterinnen bauen auf das Motto „Jugend forscht“ und haben den Kader verjüngt, mit den drei Jugendspielerinnen Merle Sanwald, Leonie Krestel und Svea Strauß soll der Auftakt in der neu benannten Regionalliga gelingen. „Sie werden ihre Einsatzzeiten kriegen“, verspricht Coach Gärttner.
Zum Start muss der 32-Jährige aber noch auf drei Akteurinnen verzichten: Marielene Reichhardt ist aktuell noch im Urlaub, Torhüterin Katrin Gerullis hat sich an der Schulter verletzt. Noch fraglich ist der Einsatz von Sina Häberlen. „Sie hat sich am Montag im Training verletzt, wir müssen schauen. Ich denke aber, sie wird für das Spiel noch nicht fit sein“, erklärt der Coach, sieht aber trotzdem keinen Spielerinnenmangel: „Wir sind eigentlich in der Breite gut aufgestellt. Wenn alle fit sind, sind wir 16 Leute, das passt dann. Da ist jede Position doppelt besetzt.“ Als zweite Keeperin hinter Rosaria Cotardo beruft Gärttner Michelle Altmann aus der zweiten Mannschaft.
Die Erwartungshaltung beim Team ist groß, ebenso wie die Vorfreude, dass es nun endlich wieder losgeht. „Die Vorfreude ist riesig. In den ersten fünf bis sechs Wochen der Vorbereitung ist jeder voll dabei, dann denkt aber jeder, es könnte langsam losgehen“, macht Gärttner deutlich. Die Marschroute für die Saison ist klar: eine Platzierung wie in der Vorsaison, als der TSV Vierter in der BWOL-Staffel wurde und in der Abstiegsrunde dann den Klassenerhalt sicherte. „Unser Ziel sind die Top fünf“, macht Gärttner klar. „Wir wollen in das vordere Drittel bei 14 Teams und klar besser sein als in der letzten Saison.“ Eine Abstiegsrunde, wie es sie in der Vorsaison gab, wird es in dieser Spielzeit nicht geben. Maximal treten die schlechtesten vier Teams den Gang in die Oberliga an, das kommt aber auch darauf an, wie viele Absteiger aus Liga drei runterkommen.
Derbys im Doppelpack
In der großen Staffel mit 26 Partien für die Bönnigheimerinnen sind freie Wochenenden rar gesät, dafür gibt es einige Highlights. Mit den Aufsteigern TV Flein und Sport-Union Neckarsulm 2 dürfen sich die Mannschaft und die Fans gleich auf zwei Derbys freuen. Hinzu kommen neben Nellingen die Absteiger aus Schutterwald und Steißlingen, die gleichzeitig auch die weitesten Fahrten sind.