Die Handballerinnen des TSV Bönnigheim gehen mit 9:3 Zählern als nach Punkten zweitbestes Team in die an diesem Wochenende beginnende Abstiegsrunde der Baden-Württemberg-Oberliga. Eine komfortable Ausgangssituation, könnte man meinen. „Doch wir können uns nicht ausruhen“, erklärt TSV-Trainer Tobias Gärttner. Denn im schlimmsten Fall steigen sechs der acht Mannschaften in der Abstiegsrunde der Baden-Württemberg-Oberliga ab. Die genaue Zahl hängt zum einen davon ab, wie viele Teams aus der Dritten Liga Süd-West in das baden-württembergische Oberhaus absteigen, und zum anderen davon, wie viele Klubs aufsteigen.
TSV Bönnigheim vor BWOL-Abstiegsrunde „Wir sind gut beraten, wenn wir unsere Hausaufgaben machen“
Bönnigheim startet am Samstag in die Oberliga-Abstiegsrunde. Trotz 9:3 Punkten Startpolster darf sich der TSV kaum Ausrutscher leisten.
Bis vor allem Letzteres feststeht, kann sich ziehen. Denn nach der Meisterrunde der Baden-Württemberg-Oberliga, deren letzter Spieltag am 16. März stattfindet, schließt sich für die besten beiden Teams der Aufstiegsrunde noch mal eine Relegation mit den Top-Mannschaften zweier anderer Landesverbände statt. „Wir sind also gut beraten, wenn wir unsere Hausaufgaben machen und unter die besten beiden Teams in der Abstiegsrunde kommen. Dann sind wir ab Mitte April sicher und müssen nicht eine Hängepartie ertragen, bis alle Entscheidungen über Auf- und Abstieg gefallen sind“, berichtet Gärttner.
Verletzte sind zurück
Zumindest sieht der Bönnigheimer Coach seine Mannschaft gut aufgestellt und vorbereitet. Zum einen sind Lara Haar und Marilen Biedermann, die seit November verletzt gefehlt hatten, wieder ins Training eingestiegen. Und auch die A-Jugendliche Svea Strauß verstärkt die Bönnigheimerinnen zumindest in den Einheiten unter der Woche. „Dass die drei dazugekommen sind, hat man gleich gemerkt. Die Qualität hat sich gesteigert. Es ist einfach was anderes, wenn man sechs gegen sechs im Training spielen kann und nicht nur fünf gegen fünf oder vier gegen vier“, erzählt Gärttner. Damit steht vorerst nur Maike Grosser dem TSV nicht zur Verfügung.
Die Bönnigheimerinnen haben aber auch die Vorbereitung seit Neujahr genutzt. Gärttner hat noch mal einige Umstellungen vorgenommen. Er hat beispielsweise Spielerinnen speziell in der Abwehr auf Positionen gestellt, auf denen sie noch nicht oder bisher nur wenig gespielt haben. „Ich denke aber, so können sie uns noch besser helfen“, sagt er. Zum anderen setzte er im Angriff auf mehr spielerische Lösungen, anstatt immer wieder das Eins-gegen-eins zu suchen. Gärttner: „Die Mädels sollten lieber einen Pass zu viel als einen zu wenig spielen.“
Das hat in einem Testspiel gegen den TV Flein, den Zweiten der Württembergliga, schon gut geklappt, auch wenn die Abstimmung teilweise noch etwas gefehlt hat. „Aber damit können wir gut arbeiten“, berichtet der Bönnigheimer Trainer.
Auftakt zu Hause gegen Heiningen
Zum Auftakt der Abstiegsrunde wartet am Samstag (20 Uhr) in der heimischen Sporthalle das Duell mit der nach der Hauptrunde punktbesten Mannschaft der Staffel, dem TSV Heiningen, der 10:2 Zähler auf dem Konto hat. „Das ist ein relativ frisch zusammengestelltes Team, für das aber einige ehemalige Bundesligaspielerinnen auflaufen. Uns erwartet also eine abgezockte Truppe, die sicher in einer 6-0-Abwehr steht und schaut, dass sie schnell nach vorne spielen kann“, berichtet Gärttner.
Eine Niederlage gegen den Spitzenreiter wäre zwar „eine, die am wenigsten schmerzen würde“, sagt der TSV-Coach. Doch „ein Sieg würde uns einen Schub und Selbstvertrauen geben. Außerdem würden wir die Tabellenführung übernehmen. Dann spielt es sich vielleicht befreiter.“
Weitere Gegner sind die HSG Fridingen/Mühlheim (8:4 Punkte), die TG Nürtingen 2 (5:7) und die TG Biberach (1:11). „Die Biberacherinnen hatten hintenraus ein paar enge Spiele in der Hauptrunde. Aber sie sind qualitativ nicht so gut aufgestellt. Da müssen vier Punkte her“, erklärt Gärttner. Somit kommt es vor allem auch auf die Duelle mit Fridingen/Mühlheim und Nürtingen 2 an. „Einen Ausrutscher können wir uns leisten. Den aber am besten so spät in der Runde wie möglich und nicht gleich am Anfang, sonst müssen wir gleich wieder hinterherrennen“, berichtet der TSV-Trainer.