Zum ersten Mal hat Simon Weiberle eine komplette Sommer-Vorbereitung mit den Handballern des TSV Bönnigheim absolviert, nachdem er im vergangenen Jahr erst kurz nach Saisonbeginn das Team aus der Verbandsliga übernommen hatte. „Wir konnten jetzt von Anfang etwas umstrukturieren – sowohl im Angriff als auch in der Abwehr. In der letzten Spielzeit hatte ich ja nicht viel Zeit. Deshalb haben wir vor allem die Auftakthandlungen, die der Trainer davor eingeführt hat, von der Form so gelassen, wie sie waren“, berichtet der Coach.
TSV Bönnigheim Vorteil: eine komplette Vorbereitung mit der Mannschaft
Trainer Simon Weiberle hat in diesem Sommer seine Vorstellung, wie der TSV Bönnigheim spielen soll, umsetzen können.
Stabilität in der Abwehr gesucht
Hauptaugenmerk lag dementsprechend vor allem auf den Auslösehandlungen und dem schnellen Spiel nach vorne. „Das war das Aushängeschild der Bönnigheimer, als ich noch kein TSV-Trainer war, ist dann aber ein bisschen eingebrochen“, erklärt Weiberle. Der Fokus richtete sich aber auch auf die Abwehr. „Wir schießen immer unsere Tore, sind immer an den 30 Treffern dran. Wir bekommen aber auch in der Regel immer um die 30 Buden“, analysiert der Coach.
Und das hat gefruchtet. „Es gab zwar auch das eine oder andere Spiel, in dem viele Tore gefallen sind. Aber in der Vorbereitung wurde auch noch viel probiert“, erzählt Weiberle. „Wir sind jetzt in der Defensive deutlich stabiler geworden.“
Der Coach hatte allerdings auch den Vorteil, dass er kaum neue Spieler einbauen musste. Der Kern blieb zusammen. Lediglich der aus Großsachsenheim stammende Janis Weber vom badischen Oberligisten TSV Knittlingen und Rouven Lehmann vom Landesligisten Handballregion Bottwar SG 2 stießen hinzu. Und verabschiedet haben sich auch nur zwei Spieler: Torwart Jakob Schönbrodt (TV Mundelsheim) und Dominic Zäh (eigene zweite Mannschaft).
Dennoch fängt Weiberle irgendwelche aufkeimende, zu hoch greifende Ambitionen gleich wieder ein. „Wir sind zwar in der letzten Saison gut in der Liga angekommen, hatten auch viele knappe Niederlagen, wo wir den einen oder anderen Punkt noch mehr hätten mitnehmen können. Dementsprechend wollen wir mindestens wieder Platz fünf erreichen“, berichtet Weiberle. „Die Liga hat sich aber extrem verändert, ist stärker geworden im Vergleich zum Vorjahr.“
Auftakt gegen den TSV Asperg
Eine der neuen Mannschaften in der Verbandsliga-Staffel haben die Bönnigheimer direkt am ersten Spieltag an diesem Samstag (20 Uhr) zu Hause vor der Brust: den TSV Asperg. „Das ist vor allem für mich ein besonderes Spiel. Mit dem Asperger Trainer Jens Kruschhausen habe ich viele Jahre zusammengespielt“, erklärt Weiberle. „Die Asperger werden als Aufsteiger mit viel Euphorie nach Bönnigheim kommen und sind unbefangen. wir müssen aber klar punkten. Wir wollen bestätigen, was wir in der letzten Saison gezeigt haben.“
Denn der TSV Asperg zählt nicht zu den Teams, die Weiberle im oberen Tabellendrittel der Verbandsliga erwartet. „Ich glaube, dass der TSV Alfdorf/Lorch/Waldhausen mit Abstand oben stehen wird. Er hat sich sehr gut verstärkt“, berichtet der Bönnigheimer Trainer. „Aber auch die HSG Böblingen/Sindelfingen, die in den letzten Jahren sehr konstant war, wird sich oben ansiedeln.“ Weitere Kandidaten für eine Top-Platzierung sind der TSV Altensteig (Weiberle: „Das ist immer eine Wundertüte.“) und die TSF Ditzingen (Weiberle: „Die mischen auch immer oben mit.“).
Platz fünf im Endklassement wäre auch wichtig, um sicher den Klassenerhalt zu feiern. Durch die Umsetzung der zweiten Phase der Strukturreform kann es bis zu sechs Absteiger geben. Bei einer Staffel von zwölf Mannschaft ist knapp die Hälfte aller Teams gefährdet. Michael Nachreiner