Eine Hiobsbotschaft hat TVV-Trainer Markus Knodel bereits vor dem Saisonauftakt der Faustballer des TV Vaihingen am Samstag (19 Uhr) bei Aufsteiger TV Neugablonz erreicht. Sein Hauptangreifer, Weltmeister Johannes Jungclaussen, lässt sich am 3. November eine Kalkablagerung im Ellbogen operativ entfernen und fällt mindestens vier bis sechs Wochen aus. „Und dann stellt sich die Frage, wie er drauf sein wird. Immerhin hat er dann vier oder sogar fünf Monate nicht trainiert“, erklärt Markus Knodel.
TVV-Faustballer vor dem Saisonstart in die Hallenrunde Jungclaussen fällt bis Weihnachten aus
Der TV Vaihingen startet ohne den Weltmeister-Angreifer in die Hallenrunde. Das Ziel ist nur der Klassenerhalt.
Zumindest nicht in der Halle, was ein ganz anderes Faustball ist als auf dem Feld. „Das Spielfeld ist fünf Meter kürzer. Der Ball springt höher. Und man muss blocken“, berichtet Markus Knodel. „Das ist zwar kein Riesending. Aber mit den anderen Winkeln beim Schlag ist es für einen Angreifer schon schwieriger, die Umstellung hinzubekommen, wenn man nicht wenigstens mal den Ball im Training berührt hat.“
Doch trotz des Ausfalls von Johannes Jungclaussen war der TVV-Coach überzeugt, eine schlagkräftige Truppe zusammenzuhaben. „Geplant war, dass Maximilian Brandt die Aufgabe als Hauptschlagmann übernimmt. Dazu hätte Jakob Kilpper wieder öfters vorne gespielt. Und hin und wieder hätten Spieler aus der zweiten Mannschaft, die in der Zweiten Bundesliga aufläuft, unterstützt“, erzählt Markus Knodel. Doch inwieweit Brandt in diese Rolle schlüpfen kann, ist fraglich. „Sein Knie zwickt wieder. Am Mittwoch musste er das Training abbrechen“, erklärt Markus Knodel.
Andreas Knodel unterstützt
Für den Saisonauftakt in Kaufbeuren sollte es aber für Brandt reichen – davon geht zumindest Markus Knodel aus. Um auf Nummer sicher zu gehen, nimmt er aber seinen Sohn Andreas Knodel aus der zweiten Mannschaft des TVV mit, seines Zeichens U18-Europameister 2022 und U21-Vize-Europameister 2023. Und auch Johannes Jungclaussen wird mitfahren. „Er ist aber eher als Option gedacht, weil er erst am Mittwoch aus Brasilien zurückgekommen ist, wo er mit dem TSV Pfungstadt am World-Tour-Finale teilgenommen hat“, sagt Markus Knodel. Der Deutsche Meister wurde hinter der SG Novo Hamburgo aus Brasilien Zweiter bei den Vereinsweltmeisterschaften.
Starke Südstaffel der Ersten Liga
Die angespannte Personalsituation in Vaihingen hat auch Auswirkungen auf das Saisonziel. „Unsere Ambitionen halten sich in Grenzen – und das ist kein Understatement. Denn wenn man Ambitionen hat, sollte man auch mal wechseln können“, erklärt der TVV-Trainer. „Um oben anzugreifen, wird es schwer.“
Über allen Mannschaften in der Südstaffel der Ersten Bundesliga thront auch in dieser Hallensaison der Abonnementsmeister TSV Pfungstadt. Ihm auf den Fersen ist der TSV Käfertal. „Und dann hast du den TV Schweinfurt-Oberndorf, der auch immer ein Kandidat für die DM-Endrunde ist“, sagt Markus Knodel. Auch der TSV Calw sei nicht zu unterschätzen. Und der TV Waldrennach habe mit den beiden Nationalspielern Michael Ochner und Oliver Kraut (beide TV Unterhaugstett) deutlich aufgerüstet.
Bleiben noch Erstliga-Neuling TV Neugablonz und Rückkehrer TV Waibstadt. „Unsere Aufgabe ist es, die Aufsteiger hinter uns zu halten“, berichtet Markus Knodel. Dieser Herausforderung blickt der Coach aber gelassen entgegen. „Ich gehe davon aus, dass wir auch mit den Ausfällen immer noch besser als die beiden sind.“ Aber in Kaufbeuren müsse man erst einmal bestehen. „Das ist meines Wissens das erste Erstligaspiel der Neugablonzer überhaupt. Die Halle wird voll sein“, sagt Markus Knodel.
Michael Nachreiner