U25-Landesmeisterschaften der Fahrgespanne Kegelfahren wirbelt Klassement oft durcheinander

Richtig spannend war es bei den baden-württembergischen Meisterschaften der U25 der Fahrgespanne, die im Rahmen des Fahrturniers auf der Pferdesportanlage Aichholzhof in Markgröningen ausgetragen wurden. Selbst, wer sich nach den Disziplinen Dressur und Geländeprüfung schon als sicherer Sieger fühlte, lief Gefahr nach dem Kegelfahren in die Röhre zu schauen. Denn bei der Jagd durch die Pylonen wurde das Klassement in manchen Fällen noch einmal durcheinander gewirbelt.

Eine ruhige Hand ist gefragt

62 Gespanne gingen an den Start – und sie kamen nicht nur aus Baden-Württemberg, sondern auch aus den umliegenden Bundesländern Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz. Der Freitag stand ganz im Zeichen der Dressur. Hier mussten die Pony- und Pferdegespanne die Aufgabe FM 2* absolvieren, bei der das Vier-Tritte-Rückwärtsrichten die anspruchsvollste Aufgabe darstellte, erklärte Turnierleiter Wolfgang Hörer: „Beim Rückwärtsrichten wird der höchste Durchlässigkeitsgrad des Gespannes überprüft.“

Nachdem es auch noch bei der Geländeprüfung am Samstag nasser zugegangen war, fand das Kegelfahren am Sonntag bei Sonnenschein statt. 18 Hindernisse galt es schnell und, ohne den Bällen auf den Kegeln zu nahe zu kommen, zu durchfahren. „Die Hindernisbreite ergibt sich aus der Spurbreite der Kutsche plus einer zusätzlichen Zugabe von rund 25 Zentimeter“, erläuterte Hörer, der auch für den Parcoursaufbau verantwortlich war. Strafpunkte gab es für Zeitüberschreitungen und Ballabwürfe. Da wurde von den Fahrerinnen und Fahrern Tempo gemacht, wo es die Strecke zuließ. Beim, im Dreieck aufgebauten Kombinationshindernis Nummer neun galt es dagegen enge Wendungen zu fahren, was höchste Konzentration und eine äußerst ruhige Hand sowie exakte Linie der Pony- und Pferde-Gespanne erforderte.

In den vier Kategorien Einspänner Pony und Pferd sowie Zweispänner Pony und Pferde wurden die diesjährigen Baden-Württembergischen Meister U25 ermittelt. Für Lars Weimer vom Pferdesportverband Baden-Württemberg, Disziplinausschuss Fahren, eine wichtige Ehrung „Um ein Zeichen zu setzen, dass wir nach wie vor hinter dem Nachwuchs stehen“, berichtete er. Denn auch hier kommt es zu Kostensteigerungen, die sich inzwischen nicht mehr jeder leisten könne.

Gewertet für die Kombinationsprüfung wurde in den drei Teildisziplinen Dressur, Gelände und Kegelfahren jeweils in Klasse M. Besonders bei den Ponygespannen war es spannend, denn nach der Dressur und dem Gelände lag noch Anni Moser (LRFV Weil der Stadt) bei den Einspännern vorn. Aber durch sechs Strafpunkte beim Kegelfahren rutschte sie schließlich auf den dritten Platz ab. Den Sieg holte sich Carolin Held (RC Kandern) mit 106,59 Strafpunkten. Anna Grundmann (RFV Wolfegg) kam durch eine fehlerfreie Fahrt durch die Kegel auf Platz zwei.

Bei den Zweispännern Pony lag Lukas Veit (RFV Röhlingen und Umgebung) durch seine nur 44,14 Strafpunkte im Gelände bereits so weit vorn, dass er nicht mehr zu schlagen war. Mit 107,07 Strafpunkten wurde er Landesmeister vor Clara Vetter (RFV Ebersbach-Musbach) und Lisa Vetter (LRFV Weil der Stadt).

„Meisterleistung“ von Mara Hörer

Bei den Pferde-Einspännern sicherte sich Anne Havemann (RFV Schriesheim) mit 107,49 Strafpunkten Gold. Nadine Krieger (RFV Heuchlingen) kam auf Platz zwei, gefolgt von Mara Hörer vom gastgebenden Markgröninger Reit- und Fahrverein. Sie trat ebenfalls bei den Zweispännern an und bewiese mit ihren beiden perfekt aufeinander eingestellten Wallachen Camillo und Riko ihr Können. Eine harmonische und fehlerfreie Kegelfahrt gelang ihr, was ihr nicht nur viel Applaus des Publikums einbrachte, sondern auch bewundernde Worte aus der Lautsprecheransage: „Das war eine Meisterleistung“, ertönte es. Mit nur 104,24 Strafpunkten wurde sie auch in diesem Jahr Baden-Württembergische Meisterin bei den Pferde-Zweispännern. Auf Platz zwei folgte ihr Pia Kuhn (RFV Leutkirch-Diepoldshofen) vor Leonie Ederle (RFV Bad Schussenried). Helga Spannhake