Umbau für 3,4 Millionen Euro geplant Walheim wird „Bahnhof der Zukunft“

Von Roland Willeke
Der Bahnhof Walheim wird umgebaut⇥ Foto: Helmut Pangerl

Modern und behindertengerecht soll der Bahnhof in Walheim werden – allerdings erst in fünf Jahren.

Von rund 1000 Reisenden wird der Bahnhof Walheim jeden Tag benutzt, mit steigender Tendenz. Sie sollen in Zukunft eine modernisierte Bahnstation vorfinden. Vor einem Jahr wurde der Bahnhof Walheim in das Bahnhofsmodernisierungsprogramm II „Bahnhof der Zukunft“ der Deutschen Bahn aufgenommen. Dahinter steht die Absicht, Bahnhöfe zu modernisieren und behindertengerecht auszustatten. In Baden-Württemberg sollen über einen Zeitraum von zehn Jahren 430 Millionen Euro ausgegeben werden. 200 Millionen kommen von der Bahn, 150 Millionen vom Land und 80 Millionen sollen die Kommunen beisteuern.

Kosten von 3,4 Millionen Euro

Für Walheim geht man von einem Investitionsvolumen von 3,4 Millionen Euro aus. Die reinen Baukosten werden 2,6 Millionen Euro betragen, der Rest sind Planungskosten. Laut der Rahmenvereinbarung hätte die Gemeinde pauschal 20 Prozent der Gesamtkosten, also 680 000 Euro, zu übernehmen. Hier greift eine Härtefallregelung für kleine Gemeinden, der zufolge die Kommune einen Beitrag von 80 Euro pro Einwohner zu zahlen hat; bei 3264 Einwohnern wie im Falle Walheims also rund 260 000 Euro.

Dafür soll Walheim komplett neue Bahnsteige mit neuer Beleuchtung, stufenfreien Bahnsteigzugängen und Orientierungsstreifen für Blinde und Sehbehinderte bekommen. Die Bahnsteige werden im Hinblick auf kommende Zuggenerationen von 205 Metern auf 220 Meter verlängert. Die Bahnsteighöhe wird 76 Zentimeter ab Schienenoberkante betragen.

Am Donnerstag machte Jan Freitag, Leiter Vertrieb Mobility Region Südwest bei der DB Station & Service AG, den Walheimer Gemeinderat mit dem Projekt vertraut. Gemeinderätin Kornelia Ehm-Widmann erschienen die geschätzten Gesamtkosten von 3,4 Millionen Euro zu hoch. Schließlich sei es erst wenige Jahre her, dass der Bahnhof modernisiert worden sei. Freitag berief sich auf Erfahrungen mit ähnlichen Umbaumaßnahmen an anderen Bahnhöfen und gab zu bedenken, die Baumaßnahme müsse „unter dem rollenden Rad“ umgesetzt werden.

Planungen dauern bis 2025

Der Zeitplan sieht den Beginn der Planungen für das dritte Quartal 2021 vor. Sie werden sich bis ins Jahr 2025 hinziehen. Der eigentliche Baubeginn könnte im Jahr 2026 erfolgen, die Inbetriebnahme im dritten Quartal 2027. Die großen Lücken im Bauzeitenplan begründete Freitag mit dem langen Planungsvorlauf, den die DB Netze brauche, um die Maßnahme in den laufenden Bahnbetrieb einzupassen.

 
 
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