Umsiedlung gerät ins Wanken Ingersheim hofft weiter auf Atlanta

Von Jörg Palitzsch
Das Firmenloge des Unternehmens Atlanta aus Bietigheim-Bissingen. ⇥ Foto: Kalb Martin

Ingersheims Bürgermeisterin Simone Lehnert ist vorsichtig optimistisch und setzt auf eine zeitnahe Entscheidung.

Nachdem das Bietigheimer Unternehmen Atlanta, wie in der BZ berichtet, das Schutzschirmverfahren nutzt, ist die Frage, ob Atlanta nach Ingersheim übersiedelt, nach wie vor unklar.

Der Bebauungsplan für das Gelände in dem seit September 2011 bestehenden Zweckverband Gewerbepark Bietigheimer Weg sei auf den Weg gebracht, „wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“, so die Ingersheimer Bürgermeisterin Simone Lehnert auf Anfrage. Sie gehe davon aus, dass Atlanta nach Ingersheim komme, auch, weil das 1929 gegründete Unternehmen Bietigheim verlassen müsse. Anfang des Jahres habe es zudem Gespräche gegeben, in denen betont wurde, Atlanta halte am Ingersheimer Standort fest.

Bodenständiges Unternehmen

Im Oktober 2019 hatte der damalige Geschäftsführer Klaus Jäger die Umzugsabsichten und Pläne des auf Entwicklung, Konstruktion und Herstellung von Antriebssystemen spezialisierte Unternehmens im Ingersheimer Gemeinderat vorgestellt. Jäger präsentierte Atlanta als bodenständiges Unternehmen mit 300 Beschäftigten, rund 50 Millionen Euro Umsatz und 5000 aktiven Kunden weltweit. Ingersheim habe den exzellenten Standort und die perfekte Infrastruktur, strich er heraus.

Atlanta verfügte zu diesem Zeitpunkt über drei auseinanderliegende Standorte, die in Ingersheim zusammengeführt werden sollen. Man wolle künftig vermeiden, Tonnen von Stahl im Kreis herumzufahren, hieß es 2019. Inzwischen hat sich die wirtschaftliche Situation verschlechtert, Atlanta hat seit 2019 mit Umsatzeinbrüchen und Verlusten zu kämpfen. Wenn nun eine Umsiedlung zeitnah nicht möglich sei, „muss man sehen, wie wir damit umgehen“, so Simone Lehnert. Eine Stellungnahme des Bietigheimer Unternehmens zu der Frage einer Übersiedlung gab es am Freitag nicht.

 
 
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