Unliebsame Nachbarschaft in Bietigheim-Bissingen Anwohner beklagen Rattenplage

Von Uwe Mollenkopf
Die Reste des Abbruchhauses an der Stuttgarter Straße mit dem Bauzaun, der ein Eindringen verhindern soll. Foto: Martin Kalb

Die Bauruine und die leerstehenden Gebäude an der Stuttgarter Straße beim Lothar-Späth-Carré bleiben für die Nachbarn ein Ärgernis.

Die Reste des abgebrochenen Hauses in der Stuttgarter Straße beim Lothar-Späth-Carré und die leerstehenden Gebäude dahinter sind den Anwohnern in der Stuttgarter Straße 125-125/2 weiter ein Dorn im Auge. Dies keineswegs nur aus optischen Gründen.

Seit Monaten würden sich auf dem Gelände der Wohnbau Layher, das später einmal bebaut werden soll, Menschen aufhalten, so ein Anwohner, der namentlich nicht genannt werden will, gegenüber der BZ. Innerhalb von zwei Jahren sei dies immer wieder der Fall. „Nicht nur, dass dort mehrere kleine Kinder unter unmenschlichen Bedingungen leben – in den Abbruchhäusern gibt es weder Strom noch fließendes Wasser –, wir haben als Bewohner, die direkt nebenan leben, mit einem Riesen-Rattenproblem zu kämpfen“, so der Anwohner. Ratten würden am helllichten Tag munter über die Wiese beziehungsweise über die Terrassen springen. „Kleine Kinder trauen sich nicht mehr auf die Terrasse. Die Türen unserer Terrassen müssen ständig geschlossen bleiben, weil sich die Ratten auch in die Wohnung trauen“, heißt es.

Absperrung wird beseitigt

Die Bewohner sind der Meinung, dass die Rattenplage daher kommt, dass sich die Leute in den leerstehenden Gebäuden aufhalten. Dadurch finden die Tiere hinterlassene Essensreste. „Wir haben dieses Problem erst, seid die Häuser dort besetzt sind.“

Wie berichtet wurde das Gelände mit einem Bauzaun gegen Eindringlinge gesichert. Doch der werde morgens, wenn die „Bewohner“ gingen, und abends, wenn sie kämen, zur Seite geschoben, haben die Anwohner beobachtet. Zudem beklagen diese, dass infolge der ungeliebten Nachbarschaft immer wieder auf dem Gelände Fensterscheiben eingeschlagen würden. Die Scherben landeten dann auf ihren Parkplätzen. „Und da wir nicht wissen, wie die Personen so drauf sind, lassen wir auch keine Fenster oder Terrassentüren offen“, ist zu hören.

Die Bewohner der Stuttgarter Straße 125 bis 125/2 wüssten angesichts der Situation einfach nicht mehr weiter, so der Anwohner. Keiner fühle sich verantwortlich. Vor Monaten sei das Haus vorne an der Straße abgebrannt, und er stellt die Frage, ob es nochmal soweit kommen müsse?

Gegenüber der BZ erklärte Sprecherin Anette Hochmuth, die Stadtverwaltung sei über die Situation im Bilde. Man sei momentan in einer „Beobachtungssituation“.

Stadt hat Areal im Auge

Zum einen bestehe auf dem Gelände keine Einsturzgefahr, zum anderen, mit Blick auf die Ratten, auch noch keine Seuchengefahr. Wenn diese festgestellt werde, müsse die Stadt einschreiten. „Wir haben das Areal im Auge“, versichert Hochmuth.

Generell sei es aber so, dass die Verantwortung bei der Firma Wohnbau Layher als Eigentümer liege. Wie das Unternehmen zuletzt gegenüber der BZ erklärte, blockierten Versicherungsfragen die Entsorgung der Trümmer der Brandruine.

 
 
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