Vaihingen Corona-Thematik zieht sich durch die Tagesordnung

Von Gabriele Szczegulski
 Foto: Bietigheimer Zeitung

Im fusionierten Kirchenbezirk Vaihingen-Ditzingen wurde die Herbstsitzung online abgehalten. Berichtet wurde auch über die Pfarrstellenbesetzung.

Erstmals in digitaler Form fand am vergangenen Freitag die Herbstsynode des evangelischen Kirchenbezirks Vaihingen-Ditzingen statt. Wie das Corona-Jahr sich auf die kirchliche Arbeit ausgewirkt hat, zog sich durch die Tagesordnung. Bei den inhaltlichen wie den finanziellen Themen wurde erkennbar, dass die Pandemie große Einschnitte bedeutet.

Zahlreiche Veränderungen

Das Leitungsgremium des seit 1. Januar fusionierten Kirchenbezirks Vaihingen-Ditzingen tagte nach der Frühjahrssynode nun überhaupt erst zum zweiten Mal. 82 der 103 stimmberechtigten Mitglieder nahmen an der digitalen Konferenz teil, auch Gäste nahmen die Möglichkeit der Öffentlichkeit wahr und wählten sich in die digitale Synode ein.

Die Vorsitzende der Bezirkssynode, Beate Ulmer aus Hemmingen, berichtete über zahlreiche Veränderungen bei der Pfarrstellenbesetzung. Pfarrerin Sarah Schiemann ist seit März Pfarrerin beim Dekan in Ditzingen in Nachfolge von Pfarrer Traugott Plieninger, der in den Ruhestand getreten ist. Derzeit nimmt sie nach dem Weggang von Pfarrerin Renate Egeler die Vakanz-Vertretung in Hirschlanden war. Pfarrerin Kathleen Reinicke aus Ditzingen nimmt einen Vertretungsauftrag in Heimerdingen wahr, nachdem dort Pfarrer Markus Joos die Stelle gewechselt hat.

In Gerlingen wurden Pfarrerin Elke Kaltenbach-Dorfi und Pfarrer Jochen Helsen verabschiedet. Im Bereich des Altbezirks Vaihingen ist nach dem Weggang von Pfarrer Friedemann Wenzke die Pfarrstelle in Kleinsachsenheim vakant. Pfarrer Dr. Friedmann Eißler nimmt einen Vertretungsauftrag in Eberdingen-Nussdorf wahr.

Dekan Friedrich Zimmermann aus Ditzingen sprach in seinem Bericht von einem „Jahr der Vorsicht“, in dem nicht alle Wünsche erfüllt werden konnten. Nie wäre vorstellbar gewesen, dass Kirchen aufgrund einer Pandemie geschlossen bleiben müssen, wie dies im Frühjahr der Fall war. Einen großen Dank sprach er den Kirchengemeinden aus, die mit viel Aufwand und Kreativität Kontakt zu ihren Gemeindegliedern hielten und vorbildliche Hygieneschutzkonzepte erstellt hätten. Es sei weiter Aufgabe der Kirche, für das Menschliche einzutreten und deutlich zu machen, dass der christliche Glaube im Leben Halt geben kann.

Das erste Jahr als fusionierter Kirchenbezirk zeige sich auch unter Corona-Bedingungen als Erfolg auf verschiedenen Ebenen. Beide Seiten profitierten voneinander, so der Dekan, was beispielsweise in der leichteren Besetzung der Bezirksämter durch die Pfarrerinnen und Pfarrer erkennbar wird.

Dekan Reiner Zeyher aus Vaihingen berichtete über die anstehende Erweiterung der bezirklichen Kindergarten-Trägerstruktur. Neben Erweiterungen in bestehenden Einrichtungen gehen eine Einrichtung in Häfnerhaslach sowie die Kindergärten der Kirchengemeinden Gerlingen, Hirschlanden, Heimerdingen und Markgröningen zum 1. Januar 2021 in die bezirkliche Trägerstruktur über.

Verwaltungskosten steigen

Die Kommunen in Gerlingen, Ditzingen und Markgröningen haben zugestimmt, hierfür 3,5 Prozent Verwaltungskosten gerechnet auf die Gesamtausgaben aufzubringen, ab 2024 soll dieser Betrag auf 5 Prozent erhöht werden. Zudem berichtete Dekan Zeyher, dass das Schuldekanat seinen Sitz von Mühlacker nach Vaihingen verlegt und in Räumen des Gemeindehauses untergebracht werden kann.

Die Leiterin der Diakonischen Bezirksstelle Ditzingen, Nadine Bernecker, stieß mit einem Sektglas in der Videoübertragung auf das 40-jährige Jubiläum der Bezirksstelle an. Sie berichtete aus der aktuellen Arbeit unter Corona-Bedingungen, der sich ihr Team mit großem Einsatz widmet.

Neben verschiedenen weiteren Berichten wurde auch das Jubiläumsjahr 2022 in den Blick genommen, in dem gleich vier Jubiläen zu feiern sind: 475 Jahre Alt-Kirchenbezirk Vaihingen, 750 Jahre Bartholomäuskirche Markgröningen, 50 Jahre Bezirksjugendwerk Vaihingen und 45 Jahre Diakonische Bezirksstelle Vaihingen. Damit steht ein Jubiläumsjahr an, das den neu fusionierten Bezirk noch weiter zusammenführen soll.

 
 
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