Vaihingen Freude aufs Ausnahme-Wochenende

Von John Patrick Mikisch
Die Biedermeier-Kostüme gehören so fest zum Maientag wie der Vaihinger Löwenpokal (ganz rechts). Foto: /Martin Kalb

Am Freitag beginnt der Maientag. Für den Festumzug am Montag erwartet die Stadt mehr als 2800 Teilnehmer und rund 25.000 Besucher. 

München hat die Wiesen, Kiel die Segelwoche und Vaihingen den Maientag – und zwar seit dem Mittelalter. Diesen Freitag startet das Volksfest in die nächste Runde. „Wir freuen uns auf die Festwoche und eine Woche Ausnahmezustand in Vaihingen“, sagte Oberbürgermeister Uwe Skrzypek bei der Vorstellung des diesjährigen Programms.

2800 Mitwirkende erwartet

Die Stadt sei „gut präpariert für den Maientag, bei dem auch in diesem Jahr wieder 50.000 Besucher über die gesamten fünf Festtage erwartet werden, die Hälfte davon zum traditionellen Festumzug am Montag. Zu dem sind nach Angaben von Abteilungsleiterin Julia Dorda bislang 2800 Teilnehmer in 97 Gruppen gemeldet. Die endgültige Zahl werde wahrscheinlich noch höher liegen, da noch nicht alle Anmeldungen vorlägen. Üblicherweise nähmen 2500 bis 3000 Personen aktiv an dem Umzug teil, der Begebenheiten aus der Stadtgeschichte nachstellt, von den antiken keltischen Bewohnern der Region über den Besuch Kaiser Karls V. beim württembergischen Herzog Ulrich bis zur jüngeren Eisenbahngeschichte mit dem Triebwagen „s’Bembele“.

Unerwartete Neuerung in diesem Jahr: Wegen einer Baustelle in der Aschmannstraße muss der Festzug diesmal komplett in der Steinbeisstraße am Fuchsloch aufgestellt werden. Die Anwohner des Viertels in der Marienburger, Hauf-, Breslauer- und Friedrich-Kraut-Straße können daher am Montag zwischen 9.30 und 12 Uhr ihr Viertel nicht mit dem Auto verlassen. Wer dennoch in dieser Zeit mit dem eigenen Wagen eine Fahrt geplant hat, sollte diesen vorsorglich umparken.

Wetter fest im Blick

Ebenfalls gesperrt – und zwar vom Freitag, 17. Mai ab 12 Uhr, bis Dienstag, 22. Mai um 8 Uhr, ist die Walter-de-Pay-Straße ab der Einmündung Auricher Straße bis zur ehemaligen Tennishalle. Auf der B 10 in Höhe Ausfahrt zur Egelseebrücke gibt es eine Geschwindigkeitsbegrenzung sowie Änderungen der Verkehrsregelung und Halteverbote auf verschiedenen Straßen im gesamten Stadtgebiet.

Ausgelassen geht es dafür auf dem Rummel am Egelsee zu. Dafür sorgen Fahrgeschäfte und kulinarische Angebote wie das Bistrozelt Linda Ade mit Biergarten und das Weindorf auf dem Sportplatz Egelsee. Nach dessen erfolgreicher Premiere im Vorjahr wird das Weindorf dieses Jahr mit einem kleinen Zelt „wetterfest“ gemacht, wie OB Skrzypek betonte. Das ist möglicherweise auch nötig, denn nach dem Kaiserwetter 2023 sind die Aussichten dieses Pfingsten unbeständiger.

„Wir haben das Wettergeschehen im Blick“, versichert Martin Säurle, Amtsleiter Wirtschaftsförderung, Kultur und Tourismus. Das sei auch Teil des Sicherheitskonzepts, das in diesem Jahr noch einmal verbessert worden sei. Das soll auch für die Maientagbesucher sichtbar sein und ihnen ein sicheres Gefühl vermitteln.

Securitydienst kommt gut an

Letzteres gilt offenbar schon jetzt für den Securitydienst auf dem Rummelplatz. Der ist seit der Coronapandemie dort im Einsatz . „Und wir haben viele positive Rückmeldungen dazu von Besuchern“, betont Julia Dorda.

Auf viel Zuspruch hofft auch der Verein „Drehscheibe Jugend und Kultur“. „D’r Heiler von Vaihingen“ heißt das Theaterstück, das die Gruppe am Freitag und Sonntag aufführt. In der Komödie geht es um den Arzt Baccus und seine unkonventionelle „Vaihinger Heilkunde“. Natürlich im heimischen schwäbischen Dialekt vorgetragen. Und ein „echtes Schwabenschnäppchen“, wie OB Skrzypek ausführt: „Für die Aufführungen gibt es eine Familienkarte für 46 Euro für Großeltern, Eltern sowie Kinder und Enkel.“

Eine Familienkarte (30 Euro, Einzelkarte 15 Euro) gibt es auch fürs Konzert des Kammerorchesters Vaihingen zum Maientag am Pfingstsonntag in der Peterskirche. Vieles andere ist kostenfrei, von der Ausstellung „Zeiten-Wände“ in früheren Gebäuden der Firma Häcker, über das Große Platzkonzert am Pfingstsonntag bis zum Maientagskonzert „Fagottissimo“ am Pfingstmontag in der Stadtkirche und natürlich dem großen Abschlussfeuerwerk am Dienstagabend. Eben typisch Maientag.

 
 
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