Vaihingen Hunderte erweisen OB die Ehre

Von ban
Gerd Maisch Foto: /Oliver Bürkle

Gerd Maisch hat sich emotional von den Vaihingern verabschiedet. Mehr als 500 Bürger standen Schlange, um dem scheidenden Schultes persönlich die Hand zu geben.

Mit so vielen Gästen habe er nicht gerechnet, gestand Gerd Maisch kurz vor dem Ende seiner Rede, mit der er sich am Mittwoch in der Stadthalle von seinen Vaihingerinnen und Vaihingern verabschiedete. 561 Bürger waren gekommen, um ihrem Schultes Lebewohl zu sagen. Dies geschah im Rahmen eines Sommerempfangs, mit dem auch die beiden vergangenen Neujahrsempfänge nachgeholt wurden, die wegen Corona hatten ausfallen müssen. Und wie es dabei gute Tradition war, begrüßte der Oberbürgermeister jeden Gast persönlich mit Handschlag.

Viel Prominenz in der Stadthalle

Die große Zahl der Gäste verdeutliche die enorme Wertschätzung für Maisch, sagte Bürgermeister Klaus Reitze, der aus diesem besonderen Anlass die Begrüßungsrede hielt. Und, so Reitze mit Blick auf zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft: „Selten war die Stadthalle so prominent besetzt wie heute.“ Gekommen waren unter anderem Maischs Vorgänger und Nachfolger, Heinz Kälberer und Uwe Skrzypek; die Bürgermeisterkollegen Jürgen Scholz aus Sersheim, Armin Pioch aus Illingen und Peter Schäfer aus Eberdingen sowie in Vertretung des erkrankten Oberriexinger Bürgermeisters Frank Wittendorfer dessen Amtsvorgänger Werner Somlai; Landrat Dietmar Allgaier; der Bundestagsabgeordnete Steffen Bilger (CDU) und sein Parteifreund aus dem Stuttgarter Landtag, Konrad Epple.

Mitarbeiter danken

Das Ende der Ära Maisch, der nach 16 Jahren als Verwaltungschef in Vaihingen auf eine weitere Kandidatur verzichtet hatte, sei eine Zäsur, sagte Reitze. Maisch habe die Stadt geprägt und vorangebracht. Bauinvestitionen in Höhe von 130 Millionen Euro in den 16 Jahren seien ein deutliches Zeichen – vom Neubau am Stromberg-Gymnasium über das Nahwärmenetz in Gündelbach bis hin zur neuen Kaltensteinhalle. Einiges wie der Hochwasserschutz am Strudelbach und Kreuzbach sei durch Maisch angestoßen worden und werde erst in Zukunft sichtbar werden. Dazu zähle auch die Gartenschau 2029. Die Zusammenarbeit in der Verwaltung sei durch „großes Vertrauen und Verlässlichkeit“ gekennzeichnet gewesen. Reitze dankte Gerd Maisch für die gemeinsame Zeit.

Für den Gemeinderat ergriff der stellvertretende Bürgermeister Eberhard Zucker das Wort. Maisch habe immer das Beste für die Stadt gewollt und habe dabei stets die Finanzierbarkeit im Auge behalten. Der scheidende OB habe stets eine „unglaubliche Präsenz vor Ort gezeigt“.

Zudem hätten nicht einmal viele Ur-Vaihinger eine solche Kenntnis der innerstädtischen Zusammenhänge wie Maisch. Aus dem Stuttgarter Regierungspräsidium dankte Regierungsvizepräsidentin Sigrun von Strauch Maisch für 33 Jahre im öffentlichen Dienst. Das sei „eine schöne Bilanz“.

Mehr als 4000 Beschlüsse

Gerd Maisch war die Rührung in seiner Rede durchaus anzumerken. Es sei eine „ungewohnte und nicht ganz einfache Situation, hier zu stehen“, gestand der 58-Jährige. „16 schöne und erfüllte Jahre“ in Vaihingen lägen nun hinter ihm. Er denke, er habe die Stadt in die richtige Richtung geführt. Und auch auch wenn immer von einem gespaltenen Gemeinderat die Rede sei: Die meisten der mehr als 4000 Beschlüsse seiner Amtszeit seien einstimmig oder zumindest mit großer Mehrheit gefasst worden.

So arg falsch könne er dann doch nicht gelegen haben. Auch wenn man es natürlich nie allen recht machen könne. „Das Gemeinwohl war immer mein Maßstab“, betonte Maisch. Unterstützt worden sei er durch die Mitarbeitenden der Verwaltung, die einen „sehr sehr guten Job“ machten, durch die Vereine, die für den sozialen Zusammenhalt unverzichtbar seien und auch durch die örtlichen Firmen, ohne die etwa der 2008 ins Leben gerufene Kultursommer undenkbar wäre. „Ich war stolz darauf, Oberbürgermeister dieser besonderen Stadt zu sein“, sagte Maisch. Wohin auch immer ihn sein weiterer beruflicher Weg führen werde, er werde Vaihinger Bürger bleiben, versprach er. Und auch, wenn er in Zukunft keine Verantwortung mehr tragen werde: „Im Herzen bleibt es meine Stadt.“  ban

 
 
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