Das hat so wohl keiner kommen sehen und Pippi Langstrumpf hätte sich bestimmt gefreut. Aber der Reihe nach: Am Montagabend traf der Stadtteilausschuss eine erste Entscheidung in Sachen Maientagsmotto. Diese dient dem am Sozial- und Kulturausschuss (SKA) als Empfehlung, der am Mittwochabend getagt hat. Zur Wahl standen laut Sitzungsvorlage elf Mottos, die von sieben Bürgern eingereicht worden waren.
Vaihingen Motto für den Maientag: Pippi Langstrumpf liegt vorne
Bei der Vorauswahl landet ein mündlicher Vorschlag aus dem Stadtteilausschuss auf Platz eins. Über das Traditionsfest soll zudem ein Kinderbuch erscheinen.
Ein Vorschlag kam dazu
Die Kulturreferentin Julia Dorda stellte die Vorschläge vor. „Jeder Maientag steht unter dem Leitgedanken eines Mottos“, sagte sie. Im vergangenen Jahr stammte es vom Dalai Lama. Stadträtin Laura Lumpp (SPD) sagte, dass ihr alle elf Vorschläge gefallen würden, diese aber teilweise für die Schüler zu schwer wären. Im Ortsverein habe man diskutiert und sei dort auf den Vorschlag mit Pippi Langstrumpf gekommen: „Das haben wir noch nie probiert, also geht es sicher gut“, zitierte Lumpp. Dieses Zitat ging sodann als Nummer zwölf in die Vorschlagsliste ein.
Zur Abstimmung per Handzeichen hatte OB Skrzypek diejenigen Vorschläge gestellt, die im Vorfeld Zuspruch von einem Gremiumsmitglied erhalten hatten. Nachdem alle Zitate vorgestellt worden waren, erzielte letztendlich die Nummer zwölf die klare Mehrheit. „Ich finde das positiv. Das hat Humor und Tiefsinn“, sagte Skrzypek. Die Entscheidung über das Maientagsmotto oblag von da an dem SKA.
Julia Dorda stellte weiterhin das diesjährige Cover des Programmheftes vor, das im Gremium gut ankam. Zu sehen ist das Mädchen mit dem Flößer, der eine „richtig rum geknöpfte Knopfleiste“ habe, wie Dorda betonte. Im vergangenen Jahr hat es hier einige Diskussionen gegeben. Josephine Behling von der Stadtverwaltung führte das Gremium und die zahlreichen Gäste in den Zuschauerreihen durch das geplante Programm des Maientags, der mit den Ständchen des Musikvereins am Freitagnachmittag (6. Juni) beginnt und mit dem großen Feuerwerk am Dienstagabend endet.
Weindorf und Food Truck
Das Weindorf finde beispielsweise genau wie zuvor statt. Zusätzlich sei der Food Truck des Vaihinger Golden Meat dabei und es werde an der Beleuchtung gefeilt, damit es ein bisschen heller werde.
Der Festzug bleibe wie im Vorjahr dreigeteilt. Knapp 100 Teilnehmer stehen aktuell auf der Liste. In diesem Jahr fahre der Maientags-Stammtisch das letzte Mal mit den Wagen „Erste urkundliche Erwähnung“ und „Großer Stadtbrand“ mit. Die „Erste urkundliche Erwähnung“ habe einen neuen Ansprechpartner, für den „Großen Stadtbrand“ gibt es laut Zuschaueraussage auch eine Interessentin.
Striktes Alkoholverbot
Den Festzugsteilnehmern soll es laut Sitzungsvorlage strikt verboten sein, Alkohol zu trinken. An die Besucher dürfe aber weiterhin ausgeschenkt werden. Der Grund: Die alkoholbedingte Ausgelassenheit mancher Festzugsteilnehmer habe am Rondell schon zu Problemen geführt, sagte Behling.
Neu sollen in diesem Jahr auch zwei Fahr-Angebote aufgenommen werden. Zum einen plane man einen kostenlosen ÖPNV-Tag am Maientags-Samstag, zudem ist angedacht, Teilnehmer und Besucher des Festzuges am Pfingstmontag autofrei per Bus-Shuttle in die Stadt zu bringen. Schließlich präsentierte Julia Dorda noch „ein tolles Angebot“. Die Ur-Vaihingerin Yvonne Heß, die seit einigen Jahren in Aachen lebe, würde über den Maientag gerne ein Kinderbuch machen mit dem Titel „Maja und der Maientag“. Sie sei Mediengestalterin, stellte sich Heß vor, und der Maientag sei einfach „eine ganz tolle lebendige Tradition“.
Zielgruppe des reich bebilderten und 56 Seiten starken Buches sind Dritt- und Viertklässler sowie alle anderen Interessierten. Die Veröffentlichung sei 2026 geplant, einige Testleser würden gesucht.
Hier komme Glück und Fortune zusammen, sagte OB Skrzypek. Das sei eine „ganz, ganz tolle Initiative“ für die Altersgruppe eines Kinderfestes. Das Buch sei für Grundschulen sehr wichtig, denn es würden immer weniger Schüler beim Festzug mitlaufen, lautete die Anregung einer Zuhörerin.