Der Notruf ging am Dienstag um 17.04 Uhr in der Leitstelle der Vaihinger Feuerwehr ein. Als die ersten Rettungsfahrzeuge kurz darauf an der Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkunft in der Auricher Straße eintrafen, brannte die hintere von der drei Holzunterkünften bereits lichterloh, wie die Stadt Vaihingen mitteilte. Trotz des schnellen Eingreifens kam die Hilfe für Sven S. zu spät. Der 58-jährige Bewohner der Unterkunft erlag seinen Verletzungen. Drei weitere Bewohner sowie eine Einsatzkraft erlitten leichte Verletzungen. Die Ursache des Brands ist noch unklar; Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln.
Vaihingen Obdachloser stirbt bei Brand in Unterkunft
18 Bewohner verlieren ihr Zuhause. Die Ursache des Brands ist bislang noch nicht geklärt.
Großeinsatz für die Feuerwehr
Obwohl die Feuerwehr schnell am Brandort war, war es laut Stadt nur noch möglich, das Feuer einzudämmen und so zu verhindern, dass es auf die übrigen Holzhäuser sowie den zweigeschossigen Containerblock übergriff.
Insgesamt waren 82 Feuerwehrleute mit zwölf Fahrzeugen im Einsatz, unter anderem aus den Feuerwehrabteilungen Vaihingen Stadt, Roßwag, Enzweihingen, Aurich, Kleinglattbach und Sersheim sowie Einsatzkräfte der Wehren aus Sersheim und Ludwigsburg. Hinzu kamen zahlreiche Kräfte von Polizei und DRK-Rettungsdienst. Außerdem kümmerten sich acht Notfallseelsorger um die Betroffenen. Aus Sicherheitsgründen mussten 88 Personen, darunter 25 Kinder, den Abend zunächst im benachbarten Gebäude der Verkehrswacht am Verkehrsübungsplatz verbringen und wurden dort betreut und versorgt. Nachdem die Polizei die übrigen Notunterkünfte freigegeben hatte, konnten die meisten in ihre Wohnungen zurückkehren. Die vom Brand betroffene Unterkunft wurde laut Polizei so stark beschädigt, dass sie einsturzgefährdet ist und nicht mehr betreten werden darf. Das Gebäude muss laut Stadt abgerissen werden. Den geschätzten Sachschaden bezifferte sie auf rund 50.000 Euro.
18 Bewohner verlieren Zuhause
Noch am Abend wurden die 18 Bewohner in anderen Unterkünften der Stadt untergebracht. Vaihingen betreibt nach Angaben der Stadt insgesamt fünf größere Unterkünfte und verfügt zudem noch über einzelne Wohnungen. Bei der Herrichtung der Zimmer leisteten die Hausmeister der Stadt sowie ein vom Amt für Gebäudewirtschaft beauftragter Hausmeisterservice schnelle Dienste.
Oberbürgermeister Uwe Skrzypek, Bürgermeister Klaus Reitze, viele Mitarbeiter des Ordnungsamtes, die Integrationsbeauftragten Rebecca Ogunwede und Silke Gerhard sowie viele weitere Mitarbeiter der Stadtverwaltung waren unmittelbar nach Bekanntwerden des Brands zum Einsatzort geeilt und koordinierten die Betreuung und Versorgung der Betroffenen, auch mit Spielzeug für die Kinder. Oberbürgermeister Skrzypek sprach am Mittwoch den Angehörigen des Brandopfers Sven S. sein Beileid aus. Der 58-Jährige Obdachlose lebte laut Stadt seit mehreren Jahren in der Unterkunft.
Hilfe für die Opfer
Neben der Trauer um den Verstorbenen stehe die Sorge um die Bewohner der abgebrannten Unterkunft, so Skrzypek: „Ich bin tief bewegt und beeindruckt von der professionellen und gut koordinierten Hilfe durch die Einsatzkräfte. Ausdrücklich möchte ich der Verkehrswacht Vaihingen und allen voran dem zweiten Vorsitzenden Winfried Nelles für die spontane und unermüdliche Unterstützung in der Brandnacht danken.“
Bürgerinnen und Bürger, die helfen möchten, können diesen Donnerstag von 11 bis 13 Uhr Kleiderspenden für Erwachsene und Kinder beim Arbeitskreis Asyl und der Diakonie Vaihingen in der Friedrichstraße 3 in Vaihingen abgeben.
John Patrick Mikisch