Verabschiedung in der Bietigheimer Stadtkirche Pfarrer Johannes Saenger geht in Ruhestand

Von Uwe Mollenkopf
Pfarrer Johannes Sänger geht in den Ruhestand.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Johannes Saenger, zweiter Pfarrer an der Bietigheim-Bissinger Stadtkirche, geht Ende des Monats den Ruhestand.

Nach mehr als zehn Jahren an der Stadtkirche und der Gesamtkirchengemeinde Bietigheim geht Pfarrer Johannes Saenger zum Monatsende in den Ruhestand und wird am kommenden Sonntag, 10. Oktober, in einem Gottesdienst verabschiedet. Der Seelsorger (65) will sich jetzt erst einmal ein Sabbatjahr gönnen.

Der gebürtige Oldenburger, der in Stuttgart-Bad Cannstatt und in Steinheim an der Murr aufgewachsen ist, war im Februar 2011 nach Bietigheim-Bissingen gekommen, als Pfarrer im Pfarramt Stadtkirche II.

Saenger war zuvor unter anderem in den Dekanaten Ulm, Heidenheim und Aaalen tätig, sein Vikariat hatte er im Hohenlohischen absolviert. Die Stelle in Bietigheim habe ihn gereizt, weil seine Frau von hier ist, sagt Saenger, und auch wegen der Größe der Kirchengemeinde – damals mehr als 3000 Kirchenmitglieder. Als Dorfpfarrer sei er zuvor für alles allein verantwortlich gewesen, in Bietigheim sei für ihn der geschäftsführende Bereich weggefallen. Zugleich lobt er das gute Miteinander in der Gemeinde, auch mit der Kirchengemeinde Bissingen.

Gute Ökumene

Im Rückblick nennt Saenger das Reformationsjubiläum im Jahr 2017 als einen der Höhepunkte seiner Tätigkeit in der Stadt, der besonders in Erinnerung bleibe. Damals waren über das ganze Jahr hinweg Veranstaltungen geplant worden, inklusive eines großen Sommer-Gottesdiensts auf dem Marktplatz. Dazu kämen die gute Ökumene und die Gründung der Arbeitsgemeinschaft der Christlichen Kirchen (ACK). Auch den Mittagstisch mit allen Kollegen aus allen Kirchen in Bietigheim-Bissingen hebt er hervor.

Gerne denkt der Seelsorger an die vielen Krippenspiele mit der Kinderkirche und die Kinderbibelwochen zurück. Es sei ein tolles Team mit engagierten Mitarbeitern gewesen.

Zuletzt musste die Corona-Pandemie bewältigt werden – mit Online-Gottesdiensten, Online-Konfirmation und Online-Religionsunterricht. Die Kirche sei neue Wege gegangen, habe etwa auch das Krippenspiel 2020 total umgestellt und als Video aufgezeichnet, berichtet Johannes Saenger. Er selbst sei auch durchaus internetaffin. Dennoch sei das insgesamt alles nicht so befriedigend gewesen, so Pfarrer Saenger mit Blick auf die dadurch entstandene Distanz. Auch die Teilnehmerzahlen seien zurückgegangen. Gleichwohl ist er der Ansicht, unter den gegebenen Umständen habe man es gut hinbekommen.

Einen Nachfolger für ihn gebe es bislang noch nicht, sagt der Seelsorger. Hinzu komme, dass auch seine Pfarrstelle in der bisherigen Form ende. Es werde künftig eine gemeinsame Pfarrstelle Metterzimmern/Stadtkirche geben. Er befürchtet in Zukunft einen weiteren Rückgang der Gemeindemitglieder und der Finanzen. Als Konsequenz daraus müssten Kooperationen verstärkt werden.

Wohnort bleibt in Bietigheim

Saenger, der mit seiner Frau Beate in Bietigheim-Bissingen wohnen bleiben wird, hat sich vorgenommen, sich in die Geschicke seines Nachfolgers oder seiner Nachfolgerin nicht einzumischen. Für Fragen stehe er natürlich zur Verfügung. Ansonsten solle der oder die Neue in Ruhe ankommen können.

Ein Jahr lang will sich Saenger zunächst ganz zurücknehmen und sich ein Sabbatjahr gönnen. Mit seiner Frau wolle er viel reisen, Fahrrad fahren und für die Enkel da sein. Später könne er sich vorstellen, sich auch wieder irgendwo einzubringen, vielleicht bei den Aktiven Senioren.

Zunächst steht aber erst einmal am Sonntag der Abschiedsgottesdienst an, und dann beginnt für Johannes Saenger und seine Frau kommende Woche auch schon der Umzug von der jetzigen Dienstwohnung in ihre neue Wohnung in der Stadt.

Info Der Abschiedsgottesdienst mit der Entpflichtung durch Dekan Feucht beginnt am kommenden Sonntag, 10. Oktober, um 14 Uhr, in der Stadtkirche Bietigheim. Nach dem Gottesdienst gibt es einen kleinen Stehempfang mit fünf Grußworten.

 
 
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