Veranstaltungsreihe in Besigheim Neues Kulturfestival auf dem Fritz-Areal

Von Gabriele Szczegulski
Die Mitglieder des Vereins Rampenfieber bei den Proben zu „Charles Bukowski – eine literarische Performance mit Musik“ auf der Bühne im Innenhof der Firma Fritz. ⇥ Foto: Oliver Bürkle

Der Verein Rampenfieber präsentiert vom 3. bis 26. Juni Theater, Musik und literarische Szenenspiele im Innenhof der ehemaligen Industrieanlage.

Industrieanlagen haben Charme, trotz der traurigen Tatsache, dass sie stillgelegt sind. Das fand auch der Besigheimer Theaterverein Rampenfieber, der den Innenhof der ehemaligen Firma Fritz für sich entdeckte. Und Glück hatte, dass der neue Besitzer, der namentlich nicht genannt werden will, kulturaffin ist, und auf längere Sicht in den ehemaligen Firmenräumlichkeiten Kulturveranstaltungen ermöglichen will. Deshalb kann vom 6. bis 26. Juni dort, im Innenhof des Fritz-Areals in der Gottlieb-Daimler-Straße 4 in Besigheim, das erste Kulturfestival des im Oktober 2020 gegründeten Theatervereins stattfinden.

Neun wirklich aktive Mitglieder hat der Verein Rampenfieber – und diese präsentieren sich in zahlreichen Veranstaltungen: Rüdiger Erk, Ute Baltus, Marion Pfahler, Anna Schwarze, Boris Hauck, Eberhard Kreig, Emmanuel Almeras, Antoan Penev und Cornelia Widmayer wollen, so der Vorsitzende Erk, „ernsthafte Kultur machen, keinen Mainstream, der den Besucher nach dem Mund redet, sondern Kunst, die sie aufrüttelt und zum Denken anregt“.

Unabhängige Kunst

„Autonome Kunst“, sagt Boris Hauck, wolle man machen, spielen, auf was man Lust habe, ohne von irgendwem oder irgendwas abhängig zu sein. Und Anna Schwarze, die Jüngste im Bunde, die über das Besigheimer „Kinderspektakel“, in dem ihr Sohn mitmachte, zum Theaterverein kam, findet es gut, „dass wir unsere Stücke selbst entwickeln, ich sah, wie das den Kindern schon Spaß machte, den Prozess des Stückeentwickelns mitzuerleben“.

Im Fritz-Areal hat der Verein nun seine Probenräume und will sich im Innenhof mit diesem ersten Festival präsentieren. Vor allem im Stück „Charles Bukowski – eine literarische Performance mit Musik“, denn hier werden alle Vereinsmitglieder mitspielen. Bei den Proben sieht man schon: Chaotisch geht es zu, ganz im Bukowskischen Sinne wird philosophiert, gekalauert, derbe Sprüche rausgehauen. Immer aber mit dem für Bukowski üblichen spitzen Unterton. Seine Geschichten sind teils autobiografisch, immer satirisch überhöht. Oft handelt das Werk von Menschen, die sich auf der Schattenseite des „American Way of Life“ befanden. Seine Protagonisten sind Kleinkriminelle, Alkoholiker, Obdachlose, Prostituierte.

Mit Kultur begeistern

In weiteren Veranstaltungen im Rahmen des Festivals präsentieren sich nicht nur die Mitglieder, es gibt auch Gastauftritte von Bands wie „Schallou“ oder Werke, die das Hinterhoftheater oder das Theater am Fenster, aus dem Rampenfieber entstanden ist, wie „Hyperion“ werden wiederholt. „Wir wollen begeistern und anregen mit unserer Art von Kultur“, sagt Rüdiger Erk. Wenn die Zuschauer begeistert sind, soll es im Herbst das nächste Festival geben.

Info Am Sonntag, 6. Juni, 20 uhr, beginnt das Festival mit der Hommage an Federico Garcia Lorca „Gespräch mit dem Mond“. Am 12 und 13. Juni gibt es die Woodstock-Hommage „Wir dachten, wir seien Götter“. „Kain erschlägt Abel“ am 15. und 16. Juni. Die Charles-Bukowski-Performance gibt es am 18. Juni, um 20.30 Uhr. Am 19. Juni um 20.30 Uhr wird Musik aus dem Sketchbook von William Blake präsentiert. Schallou spielt ab 20 Uhr. Am 20. Juni werden Gedanken von Hannah Arendt dargeboten. Am 25. Juni, 15 Uhr wird die Theaterperformance „Green Friday“ gespielt. „Hyperion gibt es am selben Tag um 20 Uhr. „Gesang zwischen den Stühlen“ heißt die Veranstaltung, mit der das Festival am 26. Juni um 20 Uhr endet. Alle Veranstaltungen, zu denen Geimpfte, Geteste und Genesene Zutritt haben, finden im überdachten Innenhof des Fritz-Areals, Gottlieb-Daimler-Straße 4 in Besigheim, statt. Karten per E-Mail an $(LEmailto:karten@rampenfieber-besigheim.de:karten@rampenfieber-besigheim.de)$. Weitere Infos online.

www.rampenfieber-besigheim.de

 
 
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