Verbindung von Gemmrigheim nach Besigheim Kreistag gibt das Geld für den Radweg frei

Von Michael Soltys
Platz für Radler und Wengerter: Der Weg unterhalb der Weinberge wird zum Radweg ausgebaut.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Bis zur Weinlese soll der Wirtschaftsweg unterhalb der Weinberge von Gemmrigheim nach Besigheim zu einem Radweg ausgebaut werden.

Endlich, werden viele Menschen in Gemmrigheim und Besigheim sagen: Mit dem Ausbau des Wirtschaftsweges am Neckar entlang von Gemmrigheim in Richtung Besigheim kann es in Kürze losgehen. Der Ausschuss für Umwelt und Technik des Ludwigsburger Kreistages hat am Montag den Auftrag für die Straßenbauarbeiten vergeben. Er geht an die Firma Lukas Gläser, die mit knapp 568 000 Euro von sechs Bietern das günstigste Angebot abgegeben hatte. Insgesamt rechnet der Landkreis mit Kosten von etwa 680 000 Euro.

Den Beschluss zum Ausbau hatte der Kreistagsausschuss bereits im vergangenen November gefasst mit der Maßgabe, dass der Weg zur Weinlese des Jahres 2020 fertig ist. Ihm war in den beteiligten Gemeinden eine intensive und teils kontroverse Diskussion vorausgegangen, die sich über Jahre hingestreckt hatte. Den Gemmrigheimern ist der Radweg vor allem wichtig, weil ihn die Kinder auf dem Weg zu den weiterführenden Schulen in Besigheim benutzen. Über eine lange Zeit wurde über die Anlage des Radweges auf der Neckarseite diskutiert. Doch das stellte sich als sehr teuer und aufwendig heraus. Der Weg hätte zur Böschung hin massiv abgestützt werden müssen, nahe am Ortseingang von Besigheim hätte es Konflikte mit der Schleuse gegeben. Schließlich lehnte der Landkreis diese Variante ab.

Zehnfache Kosten

Auch der Bau einer Radweg- und Fußgängerbrücke hinüber auf die Walheimer Neckarseite, ähnlich der wie sie aus dem Neckartal heraus nach Hessigheim führt, wurde diskutiert, aber schließlich verworfen. Sie hätte das Zehnfache des Betrages gekostet, der jetzt für den Ausbau des Wirtschaftsweges fällig wird, wurde bei früheren Beratungen deutlich. Und auch auf der Walheimer Seite war die Wegeführung nicht unproblematisch.

So kam es schließlich zu der Lösung, den Wirtschaftsweg auf der Seite unterhalb der Weinberge auszubauen, was die Beteiligten in den Rathäusern lange abgelehnt hatten. Denn während der Weinlese oder wenn andere Arbeiten in den Weinbergen notwendig sind, stehen dort die Fahrzeuge der Wengerter. Häufig sind es Traktoren, die von den Radfahrern umkurvt werden müssen, was den Planern als zu gefährlich schien. Tatsache ist aber, dass die Radfahrer diesen Weg bereits jetzt nutzen, obwohl er kein Radfahrweg ist.

In den Planungen wurde deshalb darauf Wert gelegt, die Engstellen des Weges im Sinne der Radler zu entschärfen.  Um Platz zu schaffen, wird die Kreisstraße im Bereich der bewirtschafteten Weinberge um einen Meter zum Neckar hin versetzt. Bis auf wenige Stellen hat der Radweg künftig eine durchgängige Breite von mindestens vier Metern und von sechs Metern an den Stellen, die von den Wengertern als Parkflächen genutzt werden. In Richtung Ortseingang von Besigheim wird es einen Schutzstreifen für die Radfahrer geben.

Eng und unübersichtlich

Doch ob damit die Schüler wirklich sicherer zur Schule kommen, erscheint mehr als fraglich. Denn an der Einmündung der Straße in Richtung Neckarbrücke erwartet sie eine mehr als unübersichtliche Situation. Der Weg entlang der Brückentrasse, den die Radfahrer benutzen müssen, wenn sie sich an die Vorschriften halten, ist eng, er ist überhöht und erfordert von den Radlern nicht nur Umsicht, sondern auch eine sehr sichere Fahrweise. Ändern lässt sich daran in den kommenden Jahren zunächst nichts.

Dabei hatte es längst fertige Pläne für die Sanierung der beiden Brückenteile – die Brücke besteht aus dem Wehr und dem Teil oberhalb der Schleusenzufahrt  –  und für den Bau einer parallelen Radwegbrücke gegeben. Doch die damaligen Pläne scheiterten an Einsprüchen des Wasswerwirtschaftsamtes.

 
 
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